4870 abgeraucht - wie ist das passiert?

zephyr

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Moin Leutz,
Es handelt sich um eine Sapphire Radeon HD4870 mit 512mb und Referenzlüfter. Ich bin der zweite Besitzer, sie müsste um die 2 1/2 Jahre alt sein. Lief seit ca. 1 Jahr bei mir, an einem 400W BeQuiet Straight Power mit einem normalen 6-pin Anschluss und einem 6-pin durch Adapterstecker. Die Karte hat viele Modifikationen mitgemacht, lief früher übertaktet ohne Artefakte und ohne Spannungserhöhung. Nach einigen Problemen die manche Spiele mit der Übertaktung hatten habe ich vor einigen Monaten die Karte auf den Standardtakt zurückgesetzt, sowie den Lüfter per Biosmodifikation neu eingestellt damit sie etwas kühler läuft. Sie war zwar laut und kann durch den enormen Luftdurchzug im Winter als zweite Heizung dienen, war aber auch stark genug um fast alles flüssig darzustellen, womit ich sie gefüttert habe. Das BIOS was jetzt drauf war, müsste die Karte eigentlich geschont haben, standard Taktraten, im 2D-Modus undervoltet, Lüfterzahlen der Temperatur angepasst.
Dass das NT nur 400W hat, war noch nie ein Problem.

Nun fing es vor einigen Wochen an, dass manchmal der PC anging, aber kein Bild dargestellt wurde. Da half nur neustarten, ausmachen, nochmal neustarten, irgendwann gings dann wieder. Habe auch wieder gezockt zwischendurch, Temps usw. alles kein Problem.
Eben wollte ich mal wieder Bioshock spielen. Spiel geht nicht, CCC sagt "Problem festgestellt, Treiber zurückgesetzt". Beim zweiten Versuch dann Totalcrash, Bildartefakte, Rechner eingefroren. Nach dem Anschalten brannte dann die D601 LED auf der Grafikkarte auf (=critical power core fault), BIOS piepste wie verrückt. Stromversorgung untersucht, nochmal probiert, selber Fehler.

Also bin ich mit der Karte zu meinem Bruder gefahren, dessen wesentlich potenteres Netzteil eine 5870 antreibt. Habe meine Karte eingebaut, Stromversorgung angeschlossen.

Dann nach dem Einschalten: Auf der Rückseite der Karte schmorte was durch, es gab Funken, Rauch und diesen Gestank von verschmorter Hardware. Direkt Netzschalter ausgemacht, Karte ausgebaut, so sieht die gute jetzt aus:

(Kühlkörper für Fotos abmontiert)

Im roten Kreis die durchgeschmorte Stelle


R651, der Ort des Geschehens


Von der anderen Seite


Nun zu meiner eigentlichen Frage:
Wie konnte das passieren? Ist die Karte einfach alt? Habe ich sie schon vor Monaten durch das Übertakten geschrottet? Oder kann es auch am Netzteil liegen? Habe ein bisschen Schiss dass das Netzteil eine andere Karte schrotten könnte, denn der Fehler lag ja laut der LED an der Stromversorgung der Karte...

Momentan funzt das Netzteil jedenfalls einwandfrei, es betreibt jetzt die selben Teile wie vorher, nur eben mit Onboard- statt dedizierter Grafikkarte.

Falls jemand eine defekte 4870 oder einen 4870-Referenzdesignlüfter braucht: http://www.hardwareluxx.de/community/f168/defekt-sapphire-radeon-hd4870-512mb-defekt-754042.html

Bioshock ist übrigens auch was mir vor 3 Jahren das alte Netzteil geschrottet hat. Irgendwas stimmt nicht mit dem Spiel...
 
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Und dass ein Game ein NT schrottet, höre ich jetzt zum ersten mal.

Na gut, vielleicht übertrieben. Das NT war wohl fehlerhaft, denn ich habe meinen Garantieanspruch geltend gemacht und sofort ein neues bekommen. Aber Bioshock war halt der Auslöser, weil es die für mein NT "anstrengendste" Anwendung auf meinem Rechner anno 2007 war.
 
Er hat doch nicht gefragt ob ein Game ein NT Schrottet. Sondern, dass halt ein NT die Graka schrottet.

Und ja, das ist mir selbst schon passiert, als ich noch Komplett PCs mit Müll-NTs gekauft hab.. (schon so einige Jahre her ;-))
 
Deshalb sage ich immer, Einmal selfmade-PC, immer Selfmade-PC.

Meinen Kollegen lege ich auch immer nah, einen von mir gebastelt zu nehmen.
Vor allem das "Umfangreiche" Softwarepaket bei Fertig-PC´s killt meine Nerven.

Verkaufe meinen "alten" PC auch für 800 Ocken an nen Kollegen.
 
Das lag nicht am NT. Das werden die kulanzhalber ungeprüft ausgetauscht haben, ohne sich darüber einen Kopf zu machen.

Den Fotos nach hats eine Phase der Stromversorgung erwischt, und der Beschreibung nach würde ich sagen, am ehesten lag es wohl am Untervolten. Ich weiß nicht, wer diesen Unfug zum Volkssport erhoben hat - Untervolten killt häufiger Hardware als Übervolten.
 
Voltmods unsere Freunde des täglichen Hardware-Abrauchens ;)
Denke auch Vmod war schuld,..
 
Untervolten killt häufiger Hardware als Übervolten.

Tatsächlich? Das habe ich noch nie gehört, auch googlen hat jetzt diesbezüglich erst mal nichts ausgespuckt, eher Ergebnisse von Leuten die sagen "kann nix kaputt gehen" etc...
Bei CPUs ist die niedrige Spannung aber nicht schädlich, oder?

Also ich muss dazu sagen dass die Karte anfing zu spinnen nachdem sie auf die höhere, ab Werk eingestellte Spannung gesprungen war, weil ich eine 3d-Anwendung gestartet hatte. Oder ist es der ständige Wechsel zwischen niedriger 2D und höherer 3D-Spannung der die Stromversorgung belastet?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wundert mich schon lange, dass sich dazu ausser mir scheinbar noch nie jemand geäussert hat. Dabei ist es ganz einfach. Das ist ein Schaltglied einer GPU oder einer CPU:

Offen (keine Ladungsträger an den seitlich anliegenden Knälen, offener Durchfluss vertikal):

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Geschlossen (Ladungsträger in den seitlichen Kanälen, deren Feldwirkung den vertikalen Fluss abschnüren):

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++++++++++#------#++++++++++
++++++++++#--++-#++++++++++
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Und nun untervoltet (und daher unvollkommen) geschlossen:

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+-+-+-+-+-+#-+++-#+-+-+-+-+-+
-+-+-+-+-+-#--++-#-+-+-+-+-+-+
+-+-+-+-+-+#-+++-#+-+-+-+-+-+
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Da die Ladungsträgerzahl reduziert ist, hat deren Feld eine geringere Stärke. Damit ist die Abschnürung des vertikalen Kanals nicht wirklich geschlossen. Das ist als ob ein ständiger Gleichstrom allen in der GPU/CPU stattfindenden Schwingungen unterliegt. Die Signale werden gerade noch so erkannt, aber die Innenwiderstände liegen weit ausserhalb der vorgegebenen Bereiche, die Kapazitäten und Induktivitäten ebenfalls und zonenweise liegen nicht vorgesehene Ströme an. Sämtliche Dämpfungsglieder mit denen man unerwünschte Oberwellen gegen Masse führt, sind ausser Funktion, und energiereiche Hochfrequenzen treten auf. Das schadet dem Chip und es überlastet die Spannungswandler.
 
Bin beeindruckt. Verstehe zwar null von Physik aber deine Begrüdung wirkt schlüssig. Sind die Spannungswandler sozusagen auf die ab Werk eingestellte Spannung eingeschossen und funktionieren nur damit richtig?

Was ist denn mit einem Mainboard, das hat ja auch Spannungswandler, muss aber je nach verbauter CPU unterschiedliche Spannungen an die CPU bringen. Und jetzt? Undervolten an der CPU auch schädlich? oder nicht?
 
Wollte gerade sagen: Cool and Quiet?? Senkt schließlich auch die Spannung. Ergo können die SpaWas vom Mainboard das ab.
Undervolten hat bei der Grafikkarte erhebliche Vorteile gebracht, weniger Temperatur, im Internet finde ich nur Berichte laut denen das Undervolten für die Grafikkarte gut sein soll, sowie Elektronenmigration verringert.
Andererseits fällt mir noch ein Punkt ein, der gegen das Undervolten von Grafikhardware spricht:
Während mein AMD Prozessor undervoltet, um Strom zu sparen, hat meine Grafikkarte mit Werkseinstellungen lediglich die Taktrate von 900 auf 500 reduziert, nicht jedoch die Spannung vermindert. Wenn alle Grafikkarten ab Werk im 2D runtertakten, aber nicht undervolten, könnte das wohl einen Grund haben...:hmm:
 
Mit verschiedenen Spannungen kommen die Spannungswandler schon zurecht. Nur wenn sich die Verbraucher dahinter seltsam benehmen, also z. B ungewöhnliche Innenwiderstände oder nicht vorgesehene HF-Schwingungen anlegen, können die schon mal hopps gehen.

Beim Schaltungsentwurf werden Spannungsspitzen, die immer HF-Anteile haben, einkalkuliert und durch Dämpfungsglieder ausgeglichen. Die sind allerdings so berechnet, daß sie dem Normalverhalten der aktiven Bauteile entsprechen. Bei zu knappen Spannungen, auf die manche Übertakter ihre Kisten trimmen, kann das dann Probleme machen.

D. h. Übertakten mit zu knapp bemessener Spannung, oder eben Untervolten bis an den gerade noch stabilen Grenzwert sind immer schlecht für die Hardware. Untervolten im selben Verhältnis, in dem untertaktet wird (Spannung um Wurzel aus Kehrwert des Taktdivisors senken) tut nichts, oder Übertakten bei angepasster Betriebsspannung (Spannung um Wurzel aus Taktmultiplikator erhöhen) reduziert die Lebensdauer hingegen nicht, und sollte keine Probleme verursachen.

Die Formeln sind etwas vereinfacht, da mit steigender Temperatur der Widerstand sinkt, weswegen man meist rund 20% des errechneten Wertes abziehen kann. Ansonsten funktieren die zuverlässig. Ich übertakte seit 1990 alles mögliche. Ich stell den Takt ein, den ich haben will, und die Spannung nach meiner Formel, und mach das ohne Herumprobieren mit Dimms, GPUs und CPUs gleich nach dem Einbau. Danach laufen die Klamotten jahrelang rund um die Uhr ohne dass ich je etwas teste oder an den Einstellungen ändere. Ab und an stell ich auch Kisten im Freundeskreis so ein.
 
Bist du überzeugt, dass der ständige Wechsel bei undervolteten GPUs zwischen 2D- und 3D Spannung nichts anrichtet? Oder nur wenn man es so einstellt wie du es machst?
 
Meine HD3870 läuft jetzt seit 30 Monaten rund um die Uhr, und hat einige hundert Stunden Vollast absolviert. Die wechselt zwischen 331 MHz bei 1,09V im 2D-Betrieb mit etwa 37 Grad und 904 MHz bei 1,327V im 3D-Betrieb bei etwa 55 Grad. Die hat allerdings eine Vollbestückung mit analogen Spannungswandlern. Die halte ich für unempfindlicher als die digitalen der HD 4870. Den Minimalwert der VGPU zu testen hab ich nie riskiert. Irgendwie hab ich da Hemmungen.

EDIT: Es sind latürnich 30 Monate, nicht 20. Die ist ja schon uralt.
 
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