[Kaufberatung] Absegnung stabiles Serversystem

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12.09.2018
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Hi @ all,

ist mit den folgenden Komponenten ein stabiler Serverbetrieb möglich?

Intel Xeon E3-1220 v6, 4x 3.00GHz, boxed (BX80677E31220V6)
Kingston ValueRAM DIMM 16GB, DDR4-2400, CL17-17-17-32, ECC (KVR24E17D8/16)
Supermicro X11SSL-F bulk (MBD-X11SSL-F-B)
Western Digital WD Red 1TB, 3.5", SATA 6Gb/s (WD10EFRX)

Das Betriebssystem wird Windows Server 2016 sein.

Auf diesem Server soll eine Oracle Datenbank mit Kunden & Patientendaten laufen.
Desweiteren wird per Remoteapp auf unsere Hauptsoftware zugegriffen.
Später ist noch ein Web & E-Mail Server geplant.

Ist die Hardware ausreichend dimensioniert?

Die Festplatten sollen im RAID 1 laufen. Könnt Ihr mir einen gescheiten RAID Controller für meine Zwecke empfehlen?
Oder reicht eventuell der onboard Controller und damit ein Software RAID?
Gibt es noch Änderungsvorschläge bezüglich des Arbeitsspeichers?

Vielen Dank für eure Hilfe.

Hier mal mein aktueller Notserver. mit entsprechender Auslastung im Betrieb.

serverauslastung.jpg
 
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Alles ist relativ

Die Hardware ist recht professionell.
Mit den geplanten Extras wird der RAM mit 16GB eventuell etwas knapp.

zum Raid
Gute Hardwareraidcontroller kommen von BroadCom/LSI und haben Cache und Batterie/Flash Backup. Ansonst kann ein Absturz beim Schreiben Datenverlust und ein korruptes Dateisystem als Folge haben, "Write hole" phenomenon in RAID5, RAID6, RAID1, and other arrays.

Softwareraid oder Hardwareraid ohne diese Sicherung ist ein NoGo für kritische Anwendungen.
Lediglich neuere Dateisysteme wie ZFS mit Slog sind als Softwareraid geeignet (sogar sicherer und schneller als Hardwareraid)

Ich würde statt der WD Red eine Intel SSD (Idealerweise DC/ Datacenter Serie mit Powerloss Protection) nehmen. Ist um Größenordnung schneller

Ich würde auch virtualisieren (z.B. ESXi). Damit ist Backup und Wiederherstellung viel einfacher, genau wie Versionierung. Da könnte man sogar ZFS nutzen. Sicherer, schneller aber etwas komplexer.
 
hey cool vielen dank für die antwort.

die controller von broadcom kosten ja ne ganze stange. gibt es da alternativen?

gut das du das mit der USV nochmal sagst. daran hatte ich nur mal kurz gedacht.

ist ein Dell T30 eine alternative für mich?
 
Wie groß ist diese Oracle-Datenbank? Ist es eine der relationalen Oracles (z.B. 10g, 11r, 12c, o.ä.)?
Dann bitte um Himmels Willen nicht mehr lang mit Platten (erst recht nicht mit 5400ern) rumturnen sondern wie Gea sagt ordentliche SSDs, die Schreibvolumen abkönnen, ordentliche Latenzen bieten und Powerloss Protection haben. Natürlich kommt es bei der Dimensionierung dabei auf die Menge und Art des Zugriffs an (transaktionsorienert, Datawarehouse, etc.), wieviele Clients zugreifen, etc.
Bewährte Datacenter-SSDs verschiedener Kapazitäten und Leistungsklassen findest Du u.a. bei Intel und Samsung.

Tu Dir aber dafür auf keinen Fall mehr mit HDDs an, wenn nicht gerade hunderte GiB kalte Datensätze oder z.B. Bfiles (Dokumente) in den Tables und Tablepartitionen liegen !!!!!

Bei ner richtigen Oracle-DB hast Du es DB-intern auch mit sehr vielen verschiedenen temporären Datenzugriffen zu tun (Log-Writer, Undo-Tablespace, Indizes, etc, etc.). Du ahnst nicht, was ein einzelnes INSERT .... INTO.... oder DELETE FROM....lostreten kann; insbesondere wenn es transaktionssicher sein muss. Das ist keinesfalls mit einer AccessDB oder so zu vergleichen.

Oracle kann von ein paar GB bis zu Multi-Clustern mit Petabytes reichen. Insofern ist die Dimensionierung ganz entscheidend.
Btw, Parity StorageSpaces, Raid5 oder 6 (bzw. Raidz1/2/3 bei ZFS) ist relativ schnell Gift für Oracle-Performance => So eine Idee gleich Schubladisieren.

Ferner natürlich: bei kommerziellem Einsatz verbietet sich die einfach-so Nutzung der für quasi jedermann verfügbaren Oracle-Images. Die darfst Du nur zum nicht-produktiven Einsatz und Lernen nutzen (=sog. OTN-Lizenz).
Bitte hier an saubere Lizensierung denken; und da ist passende Dimensionierung auch der CPUs und deren Kerne allein schon aus Kostengründen wichtig.


Auch ich bin der Meinung, dass sowas virtualisiert gehört, um die ganzen Services sauber trennen und unabhängig voneinander warten zu können. Stichwort Verfügbarkeit und Datensicherheit. Erst recht, wenn Du Zugriff von aussen und damit potentielle Einfallstore für Angriffe und Schadsoftware hast. Ein Mail- oder Webserver hat nichts auf einer Instanz einer Datenbankinstallation zu suchen. Ich erwähne das auch so stark, weil Du "stabiler Serverbetrieb" geschrieben hast, auch damit möglichst wenig bzgl. wg. Kunden-/Patienten-/Geschäftsdaten passieren kann.

16GB Ram? Ehm, nope. Mit 32 Minimum würde ich da starten. Für Oracle willst Du Ram satt, damit Daten, SQL-Code und das DB-System selber ordentlich Platz haben. Bei Oracle willst Du so viel aktive Datenblöcke wie möglich im Ram halten. Da Oracle sehr sehr viel im Ram arbeitet, würde ich da bei einer E3-Plattform auch zu einer Ram-Bestückung passend für Dual-Channel raten.

Du siehst => selbst so ein auf den ersten Blick einfacher Bedarf kann ganz schnell komplex werden und bedarf einer sorgfältigen Konzeption.
 
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die controller von broadcom kosten ja ne ganze stange. gibt es da alternativen?

gut das du das mit der USV nochmal sagst. daran hatte ich nur mal kurz gedacht.

ist ein Dell T30 eine alternative für mich?

Wenn man mit älteren Dateisystemen arbeitet die wie ZFS noch kein CopyOnWrite und Slog Absicherung der Schreibcaches haben gibt es eigentlich keine wirkliche Alternative zu BroadCom. Wenn man ZFS Storage mit Softwareraid nutzt reicht Sata oder ein billiger HBA.

ZFS mit Slog oder ein Hardwareraid mit Flash-Sicherung decken auch den Crashfall ab. Da hilft keine USV. Die gibt aber Extra Sicherheit.

T30 ist hardwaretechnisch ähnlich gut, halt nicht so flexibel wie SuperMicro

btw
Patientendaten. Da gehen bei mir alle Alarme an, allein an wegen DSGVO. Da ist Datenschutz, Datensicherheit und Verfügbatkeit nach Stand der Technik mit genauen Verfahrensbeschreibungen gefragt, inkl sicherem Backup, Verschlüssellung und ähnlichem. Sowas nicht ohne Beratung machen.
 
Wenn ich Patientendaten und Webserver auf dem gleichen Server lese, stellen sich mir auch die Nackenhaare auf. Ich weiß nicht ob Du das System für die eigene Praxis willst (-> Systemhaus engagieren) oder Du schon ein beauftragter Dienstleister bist (-> Finger weg), aber das hört sich noch nicht so wirklich durchdacht an....
 
Man möge mich nicht Steinigen. Ich würde darüber noch einmal Nachdenken. Auf Intel Prozessoren im Server Bereich setzen während momentan (und wohl noch lange) noch so viele Prozessor Fehler im Umlauf sind?
 
Achjemine, und Du meinst, die Konkurrenz ist fehlerfrei? Bekannt werden halt immer die lohnendsten Ziele. Ist mir z.b. dieses Jahr mit Mikrotik so gegangen. Jahrelang hat diese Nischenmarke kein Schwein interessiert und plötzlich (merkte ich auch hier) wird die HW für die breite Masse interessant und es tauchte ein Leck nach dem anderen auf.
 
oh je da habe ich mich wohl echt schlecht ausgedrückt.

zur datenbank.
diese ist wirklich nur einige gigabyte groß ich glaube 6gb.
es werden patientendaten in textform gespeichert sowie einige eigescannte dokumente. auf diese datenbank greifen maximal 5 benutzer zu und rufen sich immer nur einen patienten auf.
also liegen tatsächlich 4000 patien in dem moment einfach so herum.
SSD immernoch sinnvoll? Ist der flaschenhals nicht eher dann mein Gigabit LAN?

Wegen dem Webserver. Der ist Firmenintern. kein zugriff von außerhalb.



was würde mir beim T30 fehlen?

danke für die Antworten.
 
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Achjemine, und Du meinst, die Konkurrenz ist fehlerfrei?
Nein natürlich nicht. Aber so massiv wie bei Intel immer mehr Fehler auftauchen, würde ich das auf jeden Fall noch einmal abwägen.
 
Eine SSD ist immer sinnvoll. Performance, Haltbarkeit, Stromverbrauch, keine bewegten Teil, etc.

Guck dir mal die Datacenter SATA Serie von Samsung an. 850/860 PRO SSDs mit optimierter Firmware, mehr Reservespeicher für defekte Zellen und Powerloss-Protection.

Ich selbst habe in einem KMU-Server knapp über 1 TB RAID5 Speicher aus Samsung 850 Pro´s am laufen. Die machen auch erst jenseits der 1 PB Schreiblast so langsam schlapp.
Da in der Regel aber mehr gelesen wird, werden diese auch noch mindestens weitere 4 Jahre aushalten :)
 
Ich sehe das wohl wie die meisten hier, 2x16GB RAM und SSDs halte ich für Sinvoller.
Und immer daran denken, ein Hardware RAID ersetzt kein Backup, es verbessert die Verfügbarkeit deiner Dienste sofern die auch während eines rebuilds noch sauber laufen. Evtl. erspart es natürlich auch mal eine Neuinstallation+Konfiguration.
Ich halte in einigen Fällen selbst eine einzelne gute SSD (auf deren Gesundheitsstatus ab und zu geschaut wird) für Sinvoller als ein HDD RAID 1 am onboard-SATA-Controller. Hängt natürlich auch ein bisschen am Backup Konzept was Sinvoller ist.
 
Okay habe ich erstmal so aufgenommen. Danke dafür.

Ich habe jetzt mal im laufenden Betrieb einen Screenshot gemacht von der Auslastung meinen "Notservers" mit der die Datenbank aktuell bereitstellt.
Eventuell ist das für die einschätzung der geforderten Leistung hilfreich.

Anhang anzeigen 443582
 
SSD immernoch sinnvoll? Ist der flaschenhals nicht eher dann mein Gigabit LAN?

Klassische Platten haben halt eine recht hohe Latenz und vergleichsweise kleine I/O Leistung. Speziell wenn du spätere noch weitere Dienste hinzufügst, wird es mit 16Gb und langsamen NAS Platten halt eher zäh.


was würde mir beim T30 fehlen?
.

Wenn Dell, dann würde ich eher zu einem Dell T130 oder T330 raten. Einen T130 mit 16gb Ram, Server 2016 Lizenz, 2x 1Tb Raid1 und 5 Jahre(!) NBD Garantie bekommst du für 1600 Euro.

Aus eigener Erfahrung - beachte etwaige zusätzliche Pflichten/Haftung beim Umgang mit Patientendaten. Dokumentiere sämtliche Funktionen die eine regelmäßige Überprüfung/Wartung erfordern (Raid, Backup, Patchlevel) und lass dir diese vom GF bestätigen. Ich würde aus dem selben Grund auch ein fertiges System mit zumindest 3 Jahren Garantie auf die komplette HW empfehlen. Grundsätzlich haften in den meisten Ländern die jeweiligen GF beim Thema Datensicherheit. Aber du stehst bei einem etwaigen Verfahren einfach weitaus besser da wenn du eine Doku und Extras wie Wartungsverträge vorweisen kannst.
 
danke für den hinweis. :)

ich warte mal noch ob sie jemand zur auslastung meines uralt systems äußert.
 
1,6GB belegt auf nem Windows-System bei nem laufendem Oracle-Server unter Windows? Das kommt mir sehr sehr wenig vor oder ist keine klassische Oracle-DB.
Selbst eine Mini-12c-Installation für eine sehr kleines System belegt bei einer Standarsinstallation deutlich mehr.

Ich muss aber dazusagen, dass ich bislang nur Installationen der Enterprise-Editionen kenne und nicht Personal-Versionen o.ä.
 
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okay da erstmal schweigen im wald ist. werde ich die konfiguration so nehmen und die 5400er platten gegen 7200 tauschen.
 
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