Franken! Ende! Schluss! Sense! <- taz-Artikel: reine Beleidigungen

Badrig

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QUELLE: http://www.taz.de/pt/2006/11/25/a0184.1/text
Wieder muss ein Volksstamm dringend aus der Bundesrepublik ausgebürgert werden

Von den Bayern bestohlen, den Thüringern angebettelt, den Hessen verlacht, den Böhmen nicht respektiert und den Schwaben für Bayern gehalten: Das erklärt, warum die Franken in Lebkuchen- und Versandhäusern wohnen. Milliarden Krüppelkiefern und zwei Buchen aus Billigpflanzländern simulieren eine Bestockung. Hügel, Ebene und Güllebach werden von einem Spinnennetz aus Wellness-Wanderwegen geknechtet. Ganze Dörfer sind 30 Klafter tief in die Krume einbetoniert, die meisten Kneipen in den Siebzigerjahren nach Vorbild ostdeutscher Plattenbauten verziert worden. Das erklärt, warum, wo Franken siedeln, alles vergebens ist.

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Armut, wenig Licht, feuchte Bude und "Frankenschau" bilden ein explosives Gemisch. Der Welt ab- und dem Bier zugewandt, schreien die Franken "Basstschoo" und "Swerdschoowärdä". Das erklärt, warum sie ihre Zähne mit grober Leberwurst putzen. Als größtes Vergehen gilt den Franken zwischen Würgau, Schweinfurt und Oberkotzau die Nüchternheit vor zwölf Uhr. Das erklärt, warum sich sämtliche Einwohner trunken stellen, aber nur bis zwölf Uhr. Danach betrinken sie sich wirklich und hauen sich wieder aufs oder ihre Gäste übers Ohr. Für Zuwiderhandlungen gilt das sogenannte Lotrecht: Die Urteile fallen je nach Windaufkommen mal so, mal so aus. Bei fehlendem Wetter fallen sie ganz aus.

Als Nahrung dient den gemeinen Franken das Rauchbier, ein geschlämmter Flüssigkraftstoff auf Schinken- und Stockfischbasis. Das erklärt, warum ihre Gesichtsmerkmale der symmetrischen Anordnung entraten. Ferner haben sie ein Zuchtverfahren entwickelt, welches Essig an kleinen Beerensträuchern gedeihen lässt. Anschließend füllen sie ihn in Glasbehälter, die sie den Hoden milieugeschädigter Ziegenböcke nachempfunden haben, und saufen ihn gleich wieder weg. Das erklärt die an lesbischen Verkehrslotsen geschulten Grimassen.

Ihre Teller sind groß wie Schiebetüren, darauf dampfen Hochgebirge aus Sauerkraut, sieben Wurstringe, eine tote Oma, fünf Schnitzel und drei geschnittene Vierpfundbrote. Dieses Mahl wird von jeder Tochter bereits zum Frühstück in zwei- bis dreifacher Ausfertigung verschlungen. Zwei Bruttoregistertonnen Lebkuchen als Sättigungsbeilage kommen noch dazu. Das erklärt ihre "Figur".

Die Abfälle verkaufen die Franken für umgerechnet 3,50 Euro per Zentner Lebendgewicht als "Brotzeit" an Durchreisende und ihre Töchter als Treueprämie. Mädel, die auf diese kommode Art nicht an den "Mann" zu bringen sind, werden in den Nichtrauchergaststuben mit geöffnetem Mund als Fliegenfänger aufgestellt. Die Söhne schicken sie als Tanktour- und Terroristen nach Böhmen, wo sich weit über 120 Prozent von ihnen als Leihväter verdingen.

Der Streit mit den Thüringern um die Genese der gebratenen Wurst hält den Besatz an Franken erfreulich stabil, unbestechliche Beobachter jedoch nicht davon ab, die Nürnberger "Broodwerschd" eine gelungene Satire der fränkischen Weiber auf die Geschlechtsteile ihrer Männer zu nennen. Im Arbeitszustand, wohlgemerkt. Das erklärt, warum die Forschung davon ausgeht, die Franken pflanzten einander per Knospung fort. Gemüse kennen sie nicht, höchstens das junge Gemüse, welches sich gefälligst "zum Deufi" zu scheren habe, während ihre Vorfahren in einer ruhigen Ecke vor sich hin kompostieren und zu gegebener Zeit wieder in den Rohstoffkreislauf integriert werden.

Einmal im Jahr ist "Kärwa". Da setzen die Jungmänner ihre Markus-Söder-Masken auf, bewerfen einander mit Quelle-, Baur-, Adidas- und Puma-Umtauschwaren und versammeln sich um die Feuerwehrgerätevilla. Dort huldigen sie zu Klängen des Nachthemdenballorchesters J.B.O. einer naiv aus Fischtorte, Wurmmehl und Dillnougat geformten fünfohrigen Elke-Sommer-Statue. Mit Schlauchausrollen, Engel-Chanelling, Wettbrotzeitessen und Gerüstschraubenhochwerfen verleihen sie anschließend ihrer Freude an der Selbstverstümmelung Ausdruck und kämmen sich danach mit Dampfstrahlreinigern. Das erklärt, warum eine halbe Stunde später die "Frankenschau" eine öffentlich-rechtliche Zusammenfassung der wichtigsten Sachbeschädigungen und Körperverletzungen überträgt, deren DVD-Mitschnitte mit Hans-Wollschläger-Untertiteln auf dem Splatterschwarzmarkt Höchstpreise erzielen.

Damit wir nichts von ihren durchtriebenen Angriffsplänen erfahren, haben sie nebst ihrem gewaltbereiten Fatalismus einen Dialekt ersonnen, der uns zunächst über Lachkrämpfe lähmen soll. Das erklärt, warum sie Lothar Matthäus ungehindert als Fußballer einschleusen, Thomas Gottschalk die Moderation einer namhaften Samstagabendshow zuschanzen und ihren Kartoffelsalat containerweise als Requisite an Frank Castorfs Schreitheater verhökern konnten. Anstatt uns zu fragen, ob das dergestalt Gebotene wirklich Sport, Unterhaltung oder Kunst sei, sollten wir lieber geeignete Strategien entwerfen, die uns vor der fränkischen Bedrohung behüten.

MICHAEL RUDOLF

taz vom 25.11.2006, S. 24, 171 Z. (Kommentar), MICHAEL RUDOLF
Sagt mal eure Meinung dazu, ich finde diesen Kommentar durchweg beleidigend und vollkommen unter dem Niveau.
 
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Wow selten sowas heftiges gelesen hoffe das hat ein nachspiel.
 
naja ich kann drüber lachen bzw. darüber schmunzeln, es ist bestimmt nicht so gemeint wie geschrieben. Ironisch und überspitz halt.

Achja ich komm selbst aus dem schönen Franken Land, und das was er schreibt stimmt auch teilweise ;)
 
naja, aber ich erkenn normalerweise wenn was veralbert wird, is mir klar dass er des verarschen will, aber ich empfinde es einfach nicht mehr so, und ich versteh viel als spaß...
Milliarden Krüppelkiefern und zwei Buchen aus Billigpflanzländern simulieren eine Bestockung.
Die Abfälle verkaufen die Franken für umgerechnet 3,50 Euro per Zentner Lebendgewicht als "Brotzeit" an Durchreisende und ihre Töchter als Treueprämie.

also des geht mir an die nieren, sowas....
 
wer liest schon die Taz?
und wer nimmt das dann noch bitte ernst was die schreiben?

mfG Akba
 
ah gut, nachdem ich den titel gelesen hatte dachte ich meine liebe schweizer währung wird abgeschafft, aber das ist ja nicht der fall :P
 
Manche Stellen sind recht amüsant, aber manchmal geht es dann schon unter die Gürtellinie.
Als eingefleischter Oberbayer hab ich schon einige satte Feste mit den Franken gefeiert :) und die waren immer spitze. Nur nicht durch falsche Anfeindungen beleidigen lassen ;)
 
"Die Wahrheit" ist manchmal halt schwer zu ertragen. Wer die TAZ kennt weiss, das man die Kolummnen/Kommentare auf eben dieser Seite nicht unbedingt bierernst nehmen sollte ...;)
 
naja ich kann drüber lachen bzw. darüber schmunzeln, es ist bestimmt nicht so gemeint wie geschrieben. Ironisch und überspitz halt.

Achja ich komm selbst aus dem schönen Franken Land, und das was er schreibt stimmt auch teilweise ;)

ich doch auch :d
ich kann auch über einges schmunzeln, und finde das er unter die gürtellinie bzw den guten geschmack geht.
aber viel mehr hätte ich da auch net erwartet...
und wenn ich ehrlich bin: ich bin in franken geboren, und lebe hier (bewusst). trotzdem will ich mittel bis langfristig hier weg.
es ist nicht franken, oder sonst was - es sind die menschen, und ihre eigenheiten/verschlossenheit/was weiß ich.
 
Was kann man von dem überwiegend a..... schon groß erwarten.

Hab das mal editiert, bevor mich so ein Stricher anzeigt :)
 
Zuletzt bearbeitet:
"Humor ist wenn man trotzdem lacht" - ja, es ist heftig, aber da steckt auch viel überstylisierte Wahrheit drin. Ich fand es richtig gut. Respekt an den Autor.
Man muss aber über sich selbst auch lachen können. Wenn so ein Artikel über die Hessen kommt, in dem wir alle als verschroben und dumm dargestellt werden, kann ich trotzdem darüber lachen.

Außerdem zeigt die TAZ ja öfters satirische Tendenzen in ihren Artikeln und Kommentaren. Alles halb so wild.
 
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