Grundlegende Fragen zu SAN auf FC-Basis

cypher_botox

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Ich habe jetzt alle 8 Seiten des "Server"-Forums durch, aber nichts über SAN gefunden.

Fibre-Channel Hardware ist ja recht günstig zu haben. Eine 4Gbit Karte gibts ab €10,00 in der Bucht, entsprechende Gehäuse incl HDDs ab €100,00.

Da ich, wenn ich etwas interessantes sehe, sofort anfange herumzuspinnen, habe ich versucht mich einzulesen, soweit das Netz was hergab.
Allerdings habe ich noch ein paar Verständnisfragen. Auf Details mit den Kabeln will ich erstmal nicht eingehen.

1. Im einfachsten Fall brauche einen Rechner mit einer FC-Karte, ein Storage Array mit einer oder mehreren Platten und logischer Weise einem Kabel. Korrekt?

2. Wenn ich mehrere Rechner anschließen will für jeden Rechner eine FC-Karte, besagtes Array, sowie eine FC-Switch und eine entsprechende Menge Kabel. Korrekt?

3.1 In einem Beitrag habe ich gelesen, daß man zum Aufsetzen eines RAID in einem SAN einen Controller braucht. Beim stöbern habe ich Arrays gefunden, die einen oder sogar zwei Controller verbaut hatten.
Ist das eben jener für ein RAID notwendiger Controller?

3.2 Ist das dann ein Hard- oder Software-RAID?

4. Kann ich dieselbe FC-Hardware auch als LAN nutzen?

5. Bin ich an bestimmte OS gebunden (ESX, WinServer Derivate oder Linux) oder kann ich dafür auch ein 08/15 Win7 nutzen?

Ich habe nichts bestimmtes vor. Sind nur meine Neugier und mein Wissensdurst die mich plagen ...

Danke schon mal für eure Mühe.

Gruß

Florian
 
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Ich beantworte am besten deine Fragen der Reihe nach:

1.) Ja sollte reichen.
2.) Am besten schon. Nennt sich dann switched fabric. Gibt auch noch zwei andere Topologien, die aber eigentlich nicht mehr in Verwendung sind: arbitrated loop and public loop.
3.1.) Es gibt Gehäuse für FC Platten (nicht SAS oder SATA), aber die werden meistens nur in Storage Systemen eingesetzt. Typisch ist eigentlich ein Storage Head mit FC Anschlüssen Richtung SAN und Anschlüssen für die Plattensysteme im Backend (SAS,FC). Der Storage Head erledigt hier auch das Mapping zwischen den Storage Clients und den darauf definierten LUNs. Gleichzeitiger Zugriff auf eine LUN von zwei Servern ist nur bei Verwendung von geeigneten Dateisystemen wie z.B. vmfs möglich.
3.2.) Hardware Raid
4.) Ein grosses Jaein. Es gibt theoretisch ein Protokoll dafür, aber gesehen, oder ausprobiert hab ichs noch nicht.
5.) Solange du Treiber für das Betriebssystem findest ja.

VG
Alex
 
1+2.) Am einfachsten/flexibelsten ist es, wenn du einen kleinen Storage-Server mit einer weiteren (2 oder 4 Port) FC-Karte nutzt und nur Direktverbindungen aufbaust. Betriebssystem: ESOS

4.) eher nein
 
@olqs
3.1 Also HPs EVA4100/6100/8100. Ein 2HE Controller, an den ich eine -ich sage mal - beliebige Zahl "Plattenstapel hänge. Die entsprechenden Platten-Gehäuse für besagte EVAs haben nämlich keine Controller. Solche zB von EMC² haben dagegen Controller (gestern abend noch gestöbert) und ich habe auch keine "expliziten" Controller von EMC² gefunden - also nicht wie bei HPs EVAs.
Über die Sache mit dem Dateisystem müßte man dann später nochmal sprechen.

@ Bleifrei
Heißt konkret?

Von hinten aufgezäumt:
1.1 das Array (mit Controller) per FC an einen extra Rechner angebunden, danach weiter zur switch
1.2 den "Server" per FC oder GBLan anbegunden?

@ Thema

zu 4. Habe eben exemplarisch für einen QLogic 2460 (augenscheinlich einer der verbreitetsten Contis, auch von HP und SUN umettiketiert) Treiber gesucht und dabei herausgefunden, das dabei auch ein Ethernet Protokoll enthalten ist.

Danke euch beiden soweit.

Gruß

Florian
 
Zuletzt bearbeitet:
naja, ich würde statt fc-gehäuse und fc-switchs zu kaufen, einen server als storage backend nutzen und alle Clients per FC-Direktverkablung anzubinden. Dann bist du flexibler bei der Anzahl und Art deiner Platten und der Wahl eines RAID Controllers.
 
Unterm Strich ...
1. alle Rechner mit FC-Karte versehen
2. alle Rechner direkt per FC mit dem Server verbinden
3. den Server mit Platten vollstopfen
... ???

Also FC als LAN-Ersatz, wenn ich das richtig verstehe. Aber hast du als Antwort auf Frage 4 aus Beitrag 1 nicht geantwortet "eher nein"?
Oder stehe ich grad auf dem Schlauch?
 
nein, FC als SAN, wie es gedacht ist. d.h. im Normalfall greift immer nur ein Client auf einen Speicherbereich(LUN) zu. Es wird also nichts (schreibend) geshared.

was hast du denn genau vor?
 
Nichts konkretes. Für etwas mehr Geld, etwa das 3-fache, kann ich auch einen meiner Rechner mit SAS Controller ausrüsten, SAS-Expander rein und los gehts mit Datengrab. Rein prinzipiell betrachtet.
FC hätte den Vorteil, wie in Punkt 2 aus Beitrag 1 aufgeführt, daß alle Rechner via Switch auf ein zentrales Datengrab zugreifen können, ohne einen weiteren Rechner als Server abstellen zu müssen. Zumal die per FC mit 4Gbit bis zu 800 MB/s in der Spitze durchgehen. Theoretisch zumindest.
Schreibperformance wäre nicht unbedingt wichtig. Einer legt Daten ab, die alle anderen Nutzen können (Musik, Urlaubsbilder, ... was auch immer). Auch wenn ich bereits gelesen habe, das ein FC-SAN (oder war es SAN allgemein) nicht unbedingt als streaming-Monster gilt. Eher das Gegenteil soll der Fall sein.

Wie gesagt nicht konkretes. Die 4G-Controller (QLogic 2460) bekommt man für 9,90 in der Bucht. Ein EMC² Array mit 14-15 146GB FC-Platten ab 99€ incl. 300 GB FC-Platten kosten 14,99€ zzgl. Gut, 450er kosten schon etwas mehr. Zumal in der 4G-Klasse nicht viele Geräte SATA können. Die EMC² dagegen schon. Gibt es Trays ab 5€ mit Platine mit SATA-FC-Wandler ...
Und 800MB/s, so wenig es sich heutzutage anhört, reicht im Heimbereich locker aus.

Wie gesagt nur ein Gedankenspiel. Ich wohne alleine und habe imo zwei Rechner (siehe Sig.) Der dritte liegt in Einzelteilen herum (da ich den eigentlich nicht brauche).

Praktisch gesehen würde eine KVM Switch und eine USB-Platte am Bildschirm-internen Hub genügen. :-P
 
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FC hätte den Vorteil, wie in Punkt 2 aus Beitrag 1 aufgeführt, daß alle Rechner via Switch auf ein zentrales Datengrab zugreifen können, ohne einen weiteren Rechner als Server abstellen zu müssen.
Du verwechselst hier aber SAN mit NAS. Als shared Storage geht das nur mit entsprechenden Betriebssystem und Dateisystemen. Unter Windows geht das mit der Clusterrolle, oder Virtualisierer wie VMware oder XenServer nehmen das als Storage für ihre virtuellen Maschinen.
Ein EMC² Array mit 14-15 146GB FC-Platten ab 99€
Für das Geld bekommt man üblicherweise ein Festplattengehäuse für die CX3, CX4 oder CX700, zum Array gehören bei EMC dann noch ein Dual-Controller und ein bis zwei USVs. Und diese Gehäuse verwenden einen proprietären Steckverbinder als Verbindung zum Controller b.z.w. weiteren Gehäuse. Einen FC-Controller kann man da nicht direkt anschließen.
Das Backupsystem CX3-10 bei mir auf Arbeit zieht in der Konfiguration mit zwei Festplattengehäusen, Controller und einer USV ca. 900 Watt dauerhaft aus der Leitung.
Gibt es Trays ab 5€ mit Platine mit SATA-FC-Wandler ...
Dann musst du nur noch die Enterprise SATA-Platten reinbauen die auch EMC in die Rahmen steckt, inkl. Firmware und hoffen das es geht. Bei FC Platten in der CX3 oder CX4 kann man z.B. keine FC Platte vom freien Markt einbauen, da die von EMC verwendeten Platten einen extra Connector an der Plattenelektronik haben der am Rahmen angeschlossen wird.
 
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Hm, sollte ich mich also zum Aufbau entschließen, wäre Rechner 3 als SAS-Bunker doch die günstigere Alternative ... und nebenbei bemekrt auch noch flexibler ... ??? o_O
 
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im Heimbereich wäre Storage über LAN noch immer das sinnigste - Allein der Mehraufwand für FC und die geringen Speichergrößen bei verhältnismässig hohem Stromverbrauch rechnen sich doch niemals. - dazu kommt die seperate Verkabelung...
 
naja, nu mal nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen. 10Gb Lan ist für meinen Bedarf vielleicht doch etwas viel. Zumal die Karten nicht gerade wie Sand am Meer liegen wie QL2460 FC-Karten.
Mehraufwand trifft allerdings auch auf Rechner 3 zu ...

Hm, ... naja gut, ich bedanke mich erst mal recht höflich.

Gruß

Florian
 
FC hätte den Vorteil, wie in Punkt 2 aus Beitrag 1 aufgeführt, daß alle Rechner via Switch auf ein zentrales Datengrab zugreifen können, ohne einen weiteren Rechner als Server abstellen zu müssen.
Genau das geht im Regelfall nämlich nicht! Man braucht ein spezielles Filesystem, daß das sharen explizit erlaubt. Sonst kann immer nur ein Server auf einen Bereich zugreifen und diesen mounten.
 
Details? Ich habe dazu schon von wenigstens drei Dateisystemen gelesen, von denen ich bis dato noch nichts gehört hatte.
Welches Betriebssystem würde sich denn hierfür anbieten?
Vorteile, Nachteile der einzelnen Dateisysteme?
Stolperfallen, v.a. in Bezug auf Zugriff von Windows-Rechnern?
 
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Also ich kenn hier drei: GFS2, OCFS2 und vmfs.
Für alle drei gibts keine Windows Treiber und letzteres ist eh nur sinnvoll unter ESXi zu nutzen.

Der Rat zum NAS/Home Server mit Platten und Netzwerkfreigaben bleibt. Falls 1 GBit/s zu langsam ist mal im 10GBit@Home Thread vorbeischauen.
 
Nochmal, du verwechselst NAS mit SAN. Stell dir die FC-Controller bitte nicht als Netzwerkkarte vor, es sind SCSI-Controller. Das FC-SAN stellt stellt dir nur mehrere Festplatten zur Verfügung. Und Festplatten sind ersteinmal von ihrer Natur her nur für den exclusiven Zugriff such einen einzelnen Rechner gedacht.
Für Hochverfügbarkeitsscenarien wie Virtualisierung oder Cluster (Mailserver, Datenbankserver) gibt es spezielle Dateisysteme, die es ermöglichen, das mehrere Host gleichzeitig auf eine Festplatte zugreifen können. Das geschieht dann mit Hilfe eines Clusterdateisystems wie GFS oder OCFS unter *nix und Linux, VMFS unter VMware, LVMoHBA b.z.w. LVMoISCSI unter XenServer oder auch dem Cluster Shared Volume für Microsoft Hyper-V.
Das sind aber alles keine Sachen, mit denen ein Homeuser sich Daten zur Verfügung stellen kann.

Leider ist es ein verbreiteter Irrtum das Cluster-Dateisysteme verwendet werden können, um Daten über ein Netzwerk zu exportieren.
 
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