Was macht man im Studium denn so an Physik?
Muss ganz ehrlich zugeben, dass Mathe nicht unbedingt mein Ding ist, und ich auch nicht so ein großes mathematisches Verständnis habe.
Hattet ihr keine Uni-Besuchstage oder so? No offense, aber mir scheint, dass du noch nicht wirklich Plan vom Studieren hast. Mein Tipp: Setz dich doch mal in den Schulferien oder so in ein paar Anfängervorlesungen und schau dir den Kram an. Ich weiß nicht wie das bei anderen Unis ist, aber zumindest bei uns interessiert das keine Sau wenn irgendwelche Schwarzhörer da sind (nicht, dass es überhaupt auffallen würde bei 100+ Leuten).
Mathe an der Uni hat nicht viel mit dem zu tun, was du in der Schule (Grundkurs) lernst. Das ist noch Kinderkram/Allgemeinwissen, an der Uni geht das erst richtig los. Da wird offenbar Wert drauf gelegt gut auszusieben in den ersten Semestern. Bei den Durchfallquoten, die die Mathe Profs da teilweise so anbieten, macht sogar mein Fachbereich große Augen (und bei uns werden 50-70% Durchfallquote noch als durchaus normal/unbedenklich angesehen). Ich bin ehrlich, ich würde es wohl auch nicht schaffen. Muss aber auch zugeben, dass ich mit Mathe in der Oberstufe bereits gedanklich abgeschlossen hatte, da ich niemals vorhatte mich darin zu prüfen zu lassen, geschweige denn beruflich damit zu tun zu haben.
Aber letzteres ist beim Thema Mathe genau der Punkt, der mich bei manchen Studienplänen echt stutzig macht. Dass sich die ganzen technischen Fachbereiche mit Mathe rumschlagen müssen ist selbstverständlich, bei manchen Naturwissenschaften genauso (Physik etc., auch klar). Aber warum zum Beispiel ein Biologe sich in den ersten Semestern genau den selben Kram wie ein Physiker reinziehen muss, ist mir echt ein Rätsel. Ne Freundin hat ihren Bätschlor in Biologie gemacht und ich hab mir das mal aus Fun angesehen - was die sich an offenbar sinnlosem, völlig praxisfremden Mathescheiß einverleiben musste ist echt krass, ich wäre da wie gesagt glaube ich vor kapituliert. Gar nicht mal weil ich generell zu dumm dafür bin, sondern weil mein Gehirn mir die ganze Zeit sagen würde "Scheiße, ich will das nicht lernen, was soll ich damit eigentlich anfangen?!". Die obige Freundin steht jetzt im Labor und fummelt mit Mikroben rum, simple Statistik & Co ist da schon das höchste der Gefühle was da an Mathe anfällt und das wird dann auch noch mit Computern gemacht. Sie sagt auch, was Mathe und so angeht waren die ersten Semester für sie reines Bulimielernen, reinkloppen, irgendwie bestehen und dann nie wieder mit befassen. Finde ich echt bedenklich, da geht es wohl tatsächlich nur darum, mit schweren Prüfungen die Leute die sich nicht richtig reinknien direkt am Anfang rauszuhauen.
Also stell dich drauf ein, dass sowas kein Zuckerschlecken wird. Der Mythos des ewigen Studenten der immer nur frei hat ist seit Bologna eben genau das, ein Mythos. Die Stundenpläne sind durch das Komprimieren des Stoffs auf weniger Semester generell recht voll (teilweise inkl. Anwesenheitspflicht), zudem muss ja natürlich in der "Freizeit" auch gelernt und so ganz nebenbei auch noch gearbeitet werden, wenn deine Eltern nichts zuschießen (was ich persönlich gar nicht wollen würde). Leistungspunkte müssen unter gewissem Zeitdruck erfüllt werden und wenn du eine Modulprüfung drei mal nicht bestehst, bist du raus. Ich will nicht behaupten, dass es gar keine easy going Studiengänge mehr gibt (wobei mir jetzt spontan ehrlich gesagt keiner einfällt, das kommt natürlich auf die persönlichen Stärken an, vielleicht Germanistik oder so?), aber so richtige "Ach ich studier mal nen bisschen"-Studiengänge sind die Bätschlors halt alle nicht. Außer vielleicht BWL, weil das studiert man ja eh nicht um einen Abschluss zu machen, sondern um auf einen Platz in einem anderen Studiengang zu warten