TEST

LG G2 im Test - Display, Software & Akkulaufzeit

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Display

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Das Display des Xperia Z1, das wir vor einigen Tagen im Test hatten, konnte zwar in den Bereichen Farbdarstellung und Helligkeit überzeugen, musste aber beim Kontrast deutlich Federn lassen. Hat LG hier die Nase vorn? Die verbaute Technik ist zumindest ein Anfang - Full-HD-Display mit IPS-Technik und insgesamt 423 ppi. Die Frage der Darstellungsschärfe, den Blickwinkeln und der Farbdarstellung wären somit eigentlich schon geklärt. Kurz und bündig: nahezu perfekt, sehr gut, natürlich.

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Die mittlere maximale Helligkeit liegt beim G2 bei 344 cd/m², Sony konnte hier etwas besser abschneiden: 398 cd/m². Doch die Konkurrenz schläft nicht und kann mit extremen Helligkeiten überzeugen, die im Mittel sogar weit über die 500-cd/m²-Marke wandern (Lumia 720, 566 cd/m²). Nichtsdestotrotz sind 344 cd/m² ein ordentlicher Wert - wäre da nicht ein Problem:

Sobald man das Gerät etwas intensiver nutzt bzw. dieses warm wird (was bspw. in der Sonne durchaus vorkommen kann) deaktiviert LG nicht zuerst Funktionen wie die Kamera (siehe Sony Xperia Z1), sondern verringert die Helligkeit auf Maximalwerte von teilweise nur noch 80 %. Die Hersteller scheinen also Probleme bei der Abführung der entstehenden Wärme des Qualcomm Snapdragon 800 unter Last oder aber bei höheren Außentemperaturen zu haben. Mit einem Schwarzwert von 0,28 cd/m² ist das LG aber wieder deutlich vor dem Z1, was zudem auch den ordentlichen Kontrast von 1229:1 ausmacht. 

Ärgerlich: Nach einigen Tagen der Nutzung waren schon erste Kratzer auf dem Display, obwohl es sich hier laut Corning im Gorilla Glass 2 handeln soll. Dabei wurde das Smartphone nicht unsachgemäß behandelt, es war lediglich ohne Hülle in einer Hosentasche, in der sonst keine Gegenstände waren. Das sonst genutzte Lumia 920 zeigte diese Erscheinungen auch nach mehreren Monaten nicht. Ob es sich hier lediglich um Kratzer in einer Beschichtung handelt, konnten wir nicht nachvollziehen. Dennoch sei darauf hingewiesen, dass es sich hierbei um frühe Testsamples handelt, bei denen teils nicht finale Hardware zum Einsatz kommt. Daher sollte dieser Umstand zunächst nicht überbewertet werden. Die Zeit wird zeigen, wie sich das LG G2 im Alltag schlägt.

Software

Sehr gute Hardware macht noch kein Smartphone aus - auch die darauf installierte Software muss punkten können. Greifen erfahrene Nutzer zu einem Nexus-Gerät und besorgen sich bestimmte Features selbst, können die "Normaluser" dies meist nicht so einfach. LG fasst die neuen Software-Features, die man der Android 4.2.2 Basis verpasst hat, auch gerne unter dem Namen "Komfort-Features" zusammen.

Da Android selbst wohl den meisten recht bekannt vorkommen sollte, wird der folgende Abschnitt lediglich die LG-Features begutachten. Zunächst sollte die Oberfläche selbst betrachtet werden. Diese befindet sich von der Eleganz irgendwo zwischen Samsungs und Sonys Oberfläche. Wem die Standard-Oberfläche nicht bunt genug ist, kann auch gerne zu der von unserem Team sehr freudig aufgenommenen "Marshmallow"-Oberfläche wechseln, die wir während der IFA schon genießen durften. Im Ernst: Die Oberfläche ist ordentlich, gut bedienbar und reaktionsschnell. Hier gibt es absolut nichts zu beanstanden.

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Die Features des G2 preist LG freundlicherweise über eine extra Launcher-Seite mit kleinen Videos an. Das ist schön gelöst und erspart das Studieren von Handbüchern oder die langen Texte vor dem Start einer App. Zumal lassen sich somit einige Features einfach deutlich unkomplizierter anpreisen. Neben schon bekannten Funktionen wie der QuickMemo-Funktion hat man bei LG natürlich auch auf die Konkurrenz geschaut, die besten Features übernommen und eigene Ideen beigesteuert. Man könnte jetzt von "Copycat" sprechen oder einfach einsehen, dass das der natürliche Lauf der Dinge ist und Entwicklung oft in diesem Maße vonstatten geht. Daher sparen wir uns den Vorwurf und schauen auf die Features:

  • AnswerMe: Eine Kombination aus Klingeltonlautstärke verringern beim Hochheben und Anruf abnehmen, indem das Smartphone einfach zum Ohr geführt wird
  • Plug & Pop: Steckt man ein USB-Kabel in das Gerät, erscheint das übliche USB-Menü. Macht man das gleiche beim G2 mit einem 3,5-mm-Klinkestecker, erscheint ein Menü potentiell interessanter Apps dazu (anpassbar)
  • TextLink: Verbindung verschiedener Informationen. Daten lassen sich in Kalendern speichern, Informationen direkt bei Google nachschlagen oder Nachrichten als Notiz erstellen. Der Klassiker "Orte direkt in der Maps-Applikation nachschlagen" ist natürlich auch mit an Bord
  • QuickRemote: Dank IR-Blaster kommt die von Galaxy S4 und HTC One bekannte Fernbedienungsfunktion auch auf das G2.
  • QSlide: Mini-Apps, die als Overlay über einer Fullscreen-App gestartet werden können
  • SlideAside: Benötigt man eine App gerade nicht, will aber kurz später wieder darauf zugreifen, kann sie mit einem 3-Finger-Flick zur Seite geschoben werden. Das Menü kann bis zu drei Apps gleichzeitig bereithalten, sodass man diese wiederum mit einem 3-Finger-Flick aufrufen und auswählen kann.
  • Capture Plus: Was als Chrome-Addon sicherlich beliebt ist, findet auch seinen Weg aufs Smartphone. Mit einem Klick kann so eine ganze Website gespeichert werden - ohne lästiges Scrollen
  • Guest Mode: Wie Windows Phones "Kids corner" kann auch bei LG ein Gastkonto mit beschränktem Zugriff eingerichtet werden. Über eine selbst festgelegte Geste kann auf den zweiten "Benutzer" zugegriffen werden
  • KnockOn: Double-Tap to Wake kennt man spätestens seit Nokias N9, aber auch davor haben Hersteller schon fleißig Alternativen zum Power-Button ausgetestet. LG erweitert das Feature um Double-Tap to Sleep

Von den angepriesenen Features haben vor allem SlideAside und KnockOn bei uns Einsatz gefunden. SlideAside hat funktioniert wie beworben, während bei KnockOn oftmals ein vorheriger Tap notwendig war, um das Display dann mit einem Double-Tap aufzuwecken. Plug & Pop war unserer Meinung nach eher störend - das kann aber auch an der Gewohnheit liegen, zuerst die gewünschte App aufzurufen und dann ggf. den Kopfhöhrer einzustecken. Der GuestMode hat ebenfalls wie beworben funktioniert, dennoch ist das Smartphone noch immer ein sehr persönliches Gerät, wodurch ein Verleihen wohl eher die Ausnahme ist.

Insgesamt hat LG gute Arbeit geleistet. Die Features, die vorhanden sind, haben im Test meist gut funktioniert. Natürlich werden nicht alle Funktionen für jeden Käufer interessant sein; diesen Umstand haben wir schon bei Samsungs S-Features angemerkt.

Akkulaufzeit

Viele Features, großes Display, High-End-Hardware. Was kann man hier schon (trotz 3.000 mAh) erwarten? Ein Vergleich mit Sonys Xperia Z1 sollte da direkt einen passenden Wert liefern: um 6 Stunden im 720p-Videoloop. Oder doch nicht? LG konnte uns (und nicht nur uns) in diesem Punkt kräftig überraschen und zeigt den anderen Herstellern, wo der Hammer hängt. 12 Stunden und 57 Minuten hielt der Bolide bei der Wiedergabe unseres 720p-Testvideos bei einer Helligkeit von rund 200 cd/m² durch, bevor die automatische Abschaltung eingegriffen hat. Damit liegt man sogar noch mehr als zweieinhalb Stunden über unserem bisherigen Langläufer, dem Samsung Galaxy S4.

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