Display & Akkulaufzeit
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Das Display des G Flex ist eine der großen Stärken, aber gleichzeitig auch ein Schwachpunkt. Wieso? Die Kurve ist durchaus mal "was anderes", genutzt wird sie von LG aber zumindest softwareseitig bislang nur rudimentär. Die Auflösung hingegen ist für ein Oberklasse-Gerät einfach nicht mehr zeitgemäß und die Konkurrenz zeigt ebenfalls, dass sich Full-HD, OLED und gekrümmtes Display nicht ausschließen müssen. Die Helligkeit, Farbwiedergabe und Blickwinkelstabilität hingegen sind beim G Flex wieder mehr als ordentlich, hier gibt es keine Beanstandungen. Dank OLED-Technik ist der Kontrast natürlich rein rechnerisch "unendlich", die mittlere maximale Helligkeit betrug bei unserem Testsample 306 cd/m² und damit genug um im Außeneinsatz ordentlich ablesbar zu sein.
Die Akkulaufzeit lag bei unserem Videotest bei 13 Stunden und 23 Minuten bei einer festgesetzten Helligkeit von 200 cd/m². Dank OLED-Technik kann hier recht sparsam mit dem 3500 mAh Akku umgegangen werden - kommt es aber zur erhöhten Weiß-Anzeige - beispielsweise beim Web-Browsing, bricht die Performance häufig ein.
Dennoch: Dank der geringen Auflösung hat der Prozessor oft nur wenig zu tun. Somit lässt sich eine ordentliche Akkulaufzeit erreichen - auch wenn die Konkurrenz hier nochmals etwas besser performen konnte: Das Lumia 1520 (zum Test) hielt gut zwei Stunden mehr durch, obwohl die Finnen auf ein Full-HD IPS-Panel setzen und der Akku im Vergleich auf 100 mAh verzichten muss.
Kamera
Die Kamera wurde vom LG G2 übernommen - entsprechend ordentlich sind die Ergebnisse. Beispielhaft haben wir hier zwei Fotos eingebunden, alle Ergebnisse finden sich in voller Auflösung auch auf unserem OneDrive-Speicher - dort finden sich zudem zwei Videos, eines davon in UHD-Auflösung. Weitere Ergebnisse des G2 im Konkurrenzkampf mit verschiedenen anderen Kameras haben wir ebenfalls in einem separaten Test aufgeführt.
Auch die Software-Features stammen vom G2, weshalb wir an dieser Stelle auf den entsprechenden Testbericht verweisen wollen.
System, Anpassungen an die Rundung
LG setzt beim Flex wie bei allen seinen Smartphones auf Googles Android. In diesem Fall kommt die schon recht alte Version 4.2.2 "Jelly Bean" zum Einsatz. Wieso man ein aktuelles Gerät mit einer so alten Software-Version ausstattet, wird wohl LGs kleines Geheimnis bleiben. Wann Updates kommen, vermutlich ebenfalls. Da die Hardware zu großen Teilen mit der des LG G2 identisch ist, könnte man meinen, dass die Updates nahezu zeitgleich verteilt werden. Das G2 - immerhin für mittlerweile unter 400 Euro zu haben - hat aber in einigen Teilen der Welt schon die aktuellere Version 4.4 "KitKat" bekommen.
Dennoch hat LG das G Flex mit den üblichen Software-Schmankerln ausgestattet, bei denen die zugrundeliegende Android-Version meist keine Rolle spielt. Neben dem KnockOn-Feature, bei dem das Display über einen Doppel-Tap an und sogar wieder ausgeschaltet werden kann, gibt es eine DualShot-Funktion für die Kamera und die von anderen LG Geräten bekannte QuickMemo Funktion. Mit dem Swing Lock Screen nutzt man die Möglichkeiten des gebogenen Displays, indem man - wie auch bei Apples iOS 7 - den Bewegungssensor mit ins Boot holt und somit den Eindruck entstehen lässt, man könne "hinter" die Ecken des Bildschirms schauen. Die Registrierung der Bewegung dauert aber so lange, dass der Effekt nicht annähernd so realistisch ist wie bei Apples Umsetzung. Zudem verändert sich das angezeigte Bild des Lockscreens je nach Tageszeit.
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Echtes Multitasking in Form von zwei Apps nebeneinander gehören schon zum guten Ton, wenn man einen Highend-Androiden auf den Markt bringt. Des weiteren übernimmt man vom G2 die Funktionen AnswerMe und SlideAside. Extra für das G Flex entwickelt wurde hingegen das Quicktheater, das im Querformat die Vorteile des gebogenen Displays aufzeigen soll. Fotos, Videos und YouTube-Videos können in einem kleinen "Theater" angesehen werden. Insgesamt ist die Software-Ausstattung gut, aber nicht überragend. Schade, dass man nicht noch weiter auf das G Flex und die Möglichkeiten der gebogenen Displays eingegangen ist. So hat Konkurrent Samsung bspw. die Möglichkeit eingebaut, das Gerät im Liegen kurz zu Wippen um nachzusehen, ob es Neuigkeiten gibt. Vor allem aber stört uns die veraltete Android-Version, ein Faux-Pas, der bei einem 750€+ Gerät nicht vorkommen sollte.
Performance
Natürlich spielt auch die Performance eine Rolle - die passt, immerhin ist der bekannte Snapdragon 800 von Qualcomm verbaut worden. Die Benchmark-Ergebnisse bestätigen die gute "Alltags"-Performance nochmals:
- SunSpider 1.0: 1060,7 ms
- Browsermark 2: 2360 Pkt.
- AnTuTu: 25513 Pkt. (CPU integer: 3391, float: 3795, GPU 2D: 1636, 3D: 9895)
- Linpack: 1034,765
- Geekbench 2: 4206 Pkt.
- Vellamo: HTML5: 2971, Metal: 1238 Pkt.
- Relative: 1981 Pkt.
- GLBench (TRex, Offscreen): 21 fps
- BenchmarkPi: 103 ms
- 3DMark Unlimited: 16388 Pkt.