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Ausstattung und Praxiseinsatz
Logitech setzt auf sich nach oben verjüngende Tasten, die leicht konkav ausgeführt wurden und damit dem aktuellen Standard entsprechen. In Kombination mit der gleichen Oberflächenbeschichtung, die auch beim eigentlichen Gehäuse genutzt wird, erweisen sich die Tasten als recht griffig. Auch bei schweißigen Händen kommt es in hektischen Situationen so nicht zu Problemen. Da Logitech bei den Romer-G-Switches allerdings auf eine spezielle Halterung setzt, kann das zahlreiche Zubehör, das es in der Zwischenzeit für Cherrys MX-Switches gibt, nicht genutzt werden.
Wie bereits erwähnt, setzt Logitech gegenüber der G910 auf ein recht überschaubares Setup, ganz ohne Zusatztasten kommt das neue Keyboard dann aber auch nicht aus. Direkt über dem numerischen Zahlenblock hat Logitech die vier wichtigsten Media-Tasten (Play, Stopp, Vor, Zurück) untergebracht. Direkt darüber wurde eine breite, geriffelte Rolle untergebracht, über die sich die Lautstärke regeln lässt. Das klappt dank der griffigen Oberfläche sehr gut.
Die Schweizer verzichten bei allen Zusatztasten auf mechanische Tasten – gemessen am Preis wäre das sicher möglich gewesen, ein Muss ist es wiederum auch nicht. Logitech führt die elektronischen Taster so aus, dass deren Höhe deutlich unter den mechanischen Tasten liegt. Das erschwert den direkten Zugriff etwas, kann gerade beim Spielen auch praktisch sein, schließlich sinkt so die Gefahr von Fehleingaben. Bei der Bedienung fällt auf, dass Logitech den Switch nicht zentral unter den runden Tasten positioniert hat, im oberen Bereich wird zum Auslösen deutlich weniger Kraft benötigt. Das hängt damit zusammen, dass die LED zur Beleuchtung der Zusatztasten für eine gleichmäßige Ausleuchtung zentral positioniert wurde.
Wie bereits bei der G910 kommen auch bei der G810 Logitechs eigene Romer-G-Switches zum Einsatz. Fertigen lässt Logitech bei Omron, die unter anderem für ihre zuverlässigen und guten Switches in Gaming-Mäusen bekannt sind. Mit den Switches möchte Logitech einen Gegenpol zu den sonst üblichen Cherry-Varianten schaffen und gleichzeitig (natürlich) einiges besser machen. Von der reinen Charakteristik sind die Romer-G-Switches mit Cherrys MX-Brown vergleichbar, in der Praxis gibt es dann aber doch Unterschiede. Der Weg bis zum Anschlag wurde von 4 auf 3 mm verkürzt, die Auslösung erfolgt schon nach 1,5 mm und nicht erst nach 2 mm. Damit sollen die Romer-Switches noch etwas schneller reagieren, als es bei der Konkurrenz der Fall ist.
In der Praxis lässt sich das Schreibverhalten am besten als eine Art Hybride aus einer mechanischen und einer Rubberdome-Tastatur beschreiben. Beim Tippen fühlt sich die G810 weniger direkt an als das Cherry-Pendant. Zudem gehen die Romer-G-Switches deutlich leiser zu Werke als die Cherry-Konkurrenz - wer das typische Staccato mechanischer Tastaturen mag, wird also enttäuscht sein. Gleichzeitig gewinnen Logitechs Switches aber, wenn die Tastatur beispielsweise in einem größeren Büro genutzt werden soll. Fest steht damit aber, dass die G810 Orion Spectrum sicherlich keine Tastatur ist, die blindlings von allen Fans mechanischer Keyboards genutzt werden kann. Im Gegenzug könnte sich die G810 gerade daher als interessant erweisen, wenn Nutzer erstmals mit mechanischen Tastaturen in Kontakt treten möchten und nach einer Mischung aus dem Tippgefühl von Rupperdome-Geräten und der Langzeitstabilität von mechanischen Lösungen suchen.
Interessant ist die Logtich G810 Orion Spectrum auch für Beleuchtungs-Fans. Bei der neuen mechanischen Tastatur handelt es sich um das erste Modell von Logitech, das eine wirklich vollständige Konfiguration der Beleuchtung zulässt. So lassen sich nicht nur alle Haupttasten frei konfigurieren, auch die Zusatztasten und sogar das G-Logo im oberen linken Ecke kann separat beleuchtet werden. Die gleichmäßige Ausleuchtung ist ein Vorteil der Tasten, denn die Mechanik der Romer-G-Switches lässt es zu, dass die LED zentral unter der Tastenabdeckung verbaut werden kann.
Software
Wer bereits ein Logitech-Gaming-Gerät besitzt, wird bei der G810 nicht überrascht werden, denn die G810 wird nahtlos in die bekannte Gaming-Software eingebunden. Vorteilhaft ist das natürlich für Anwender, die bereits Hardware des Herstellers im Einsatz haben und so auf eine weitere Anwendung verzichten können.
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Die Software ist übersichtlich gestaltet und bietet den Funktionsumfang, den man aktuell gewohnt ist. Natürlich lassen sich Makros aufzeichnen. Wer sich nun wundert, schließlich verfügt die G810 nicht über Makro-Tasten: Es können alle F-Tasten mit Makros belegt werden. Natürlich nimmt auch das Beleuchtungsmanagement einen zentralen Aspekt ein. Das Handling ist auch hier ausgesprochen einfach und geht gut von der Hand. In weiteren Menüpunkten können bestimmte Tasten deaktiviert werden und die Nutzung der Tasten protokolliert werden.
Damit ist die Software sicherlich eine der Stärken der G810. Gleichzeitig erweist sie sich aber auch als erheblicher Nachteil. Da Logitech darauf verzichtet, seiner Tastatur einen internen Speicher zu spendieren, ist der Nutzer auf Gedeih und Verderb auf das Programm angewiesen. Wird auf die Logitech Gaming-Software verzichtet, stehen nur die Standard-Features zur Verfügung. Wer damit noch leben könnte, wird aber auch noch mit einer sich permanent ändernden Beleuchtung konfrontiert – das ist dann zu viel des Guten.
Fazit
Logitech liefert mit der G810 Orion Spectrum das, was sich viele Nutzer schon länger gewünscht haben: Eine schlichte Version der G910. Das gelingt in weiten Teilen sehr gut. Das Gehäuse ist schlicht und funktional, die Verarbeitung hochwertig und stabil. Das Tastaturlayout kann überzeugen, setzt sich aber nicht wirklich von der Konkurrenz ab.
Logitech verzichtet dabei auf sämtliche Spielereien, die noch bei der G910 umgesetzt wurden. Makros gibt es zwar noch immer, die werden nun aber über eine Doppelbelegung der F-Tasten realisiert. Einzig Multimedia-Tasten sind erneut mit an Board, werden aber nicht über mechanische Switches umgesetzt.
Eine der Besonderheiten der G810 sind Logitechs Romer-G-Switches, die bei Omron gefertigt werden. Diese sind noch am ehesten mit MX-Brown-Switches vergleichbar und sollen dank eines verkürzten Betätigungsweges und Hubs noch schneller ansprechen. In der Praxis erinnern die Romer-G-Switches dabei hinsichtlich ihres Tipp-Gefühls teils stärker an eine Rubberdome-Tastatur als an ein mechanisches Pendant. Da dies am Ende aber vom persönlichen Geschmack abhängt, kann dies nicht gewertet werden.
Aufgewertet hat Logitech seine jüngste Tastatur hinsichtlich der Beleuchtungsmöglichkeiten, denn es können nun jede einzelne Taste und auch das G-Logo separat beleuchtet werden. Damit das klappt, ist die Nutzung der Software aber zu jedem Zeitpunkt verpflichtend, denn auf einen internen Speicher verzichtet Logitech leider. Entsprechend können also auch Makros nicht auf der Tastatur transportiert werden.
Alles in allem hinterlässt die Logitech G810 Orion Spectrum einen positiven Eindruck, wäre da nicht der Preis. Aktuell wird ein Preis von 189 Euro aufgerufen und der ist für das Gebotene schlichtweg zu hoch. Andere Keyboards bieten ähnliches für weniger Geld oder aber zum gleichen Preis eine umfangreichere Ausstattung.
Positive Aspekte der Logitech G810 Orion Spectrum:
- Schlichtes und gelungenes Layout
- Vollständige RGB-Beleuchtung
- Media-Tasten
- Gute Rutschfestigkeit
- Gute Verarbeitungsqualität
Negative Aspekte der Logitech G810 Orion Spectrum:
- Wenig umfangreiche Ausstattung und daraus resultierend
- zu hoher Preis für das Gebotene
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