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Nanoxia CoolForce 2 im Test - Fazit

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Auf den ersten Blick ist das CoolForce 2 eine willkommene Abwechslung von den bisherigen Nanoxia-Gehäusen. Über Design lässt sich bekanntlich immer streiten, aber das Premieren-Modell der neuen CoolForce-Serie wirkt optisch ganz anders als die Modelle der Deep Silence-Serie. Nanoxia intergriert dabei die Firmenfarbe grün auffällig, aber nicht aufdringlich in Form einer (abstellbaren) Frontbeleuchtung. Auch wenn die Optik nun weniger dezent ist - akustisch bleibt das CoolForce 2 so leise, wie man es von einem Nanoxia-Gehäuse gewohnt ist. Selbst auf der höchsten Regelstufe flüstern die drei vormontierten Lüfter nur ganz verhalten vor sich hin. Das führt aber auch gleich zum größten Manko des CoolForce 2.

Eine wirkliche Kühlmacht ist der Midi-Tower zumindest im Auslieferungszustand nämlich nicht. Die maximale Drehzahl der Lüfter ist schlicht zu gering und der Frischluftnachschub für die Erweiterungskarten wird durch (modulare) Einbauten im Innenraum behindert. Natürlich bietet das Gehäuse verschiedene Möglichkeiten zur Steigerung der Kühlleistung - bei drei Gehäuselüftern dürfte die werkseitige Kühlperformance aber doch höher ausfallen. Zumal die dreistufige Lüftersteuerung auch leistungsstärkere Lüfter einbremsen könnte. Damit hätte der Nutzer die Freiheit, zwischen einem lauteren Betrieb mit hoher Kühlleistung und leiseren Lüftersettings zu wählen. So liegt es am Nutzer, bei Bedarf für eine höhere Kühlleistung zu sorgen. Möglichkeiten dafür bietet das CoolForce 2 einige - vom Ausbau der ModuWand und des HDD-Käfigs über die Installation zusätzlicher oder leistungsstärkerer Lüfter bis hin zum Einsatz einer Wasserkühlung. Wie so oft ist der nominell größere Radiatorenplatz im Deckel mit Vorsicht zu genießen, denn vom Mainboard dürften keine hohen Bauteile aufragen. Der Dual-Radiatorenplatz hinter der Front zeigt sich flexibler, für ihn muss aber der HDD-Käfig geopfert werden.

Weil die Laufwerksplätze ähnlich flexibel gestaltet wurden wie die Kühloptionen, ist das kein Drama. Selbst 3,5-Zoll-Festplatten lassen sich noch ohne HDD-Käfig installieren - zumindest solange, wie man die ModuWand nicht anderweitig nutzt (z.B. für Pumpe und Ausgleichsbehälter) oder gleich ganz entfernt. Das kann nicht nur zur Verbesserung des Luftstroms nötig werden, sondern auch, wenn besonders lange Grafikkarten genutzt werden sollen. Das Entfernen der ModuWand lässt die übrigbleibende Seitenwand des Laufwerksschachts allerdings etwas lavede wirken. Dabei ist die Materialstärke des Gehäuses ansonsten eigentlich ganz angemessen.

Neben dem frischen Design, der geringen Lautstärke und dem flexiblen Innenraum kann das jüngste Nanoxia-Modell vor allem mit seinem Preis-Leistungs-Verhältnis punkten. Der klassische Gegenspieler, das bewährte Fractal Design Define R5, kostet 15 Euro mehr. Seit einigen Monaten hat das Define R5 allerdings ein Geschwistermodell, das noch viel direkter mit dem CoolForce 2 konkurriert. Das Define S wird mittlerweile ab rund 75 Euro angeboten. Dabei ist es nicht nur günstiger als das CoolForce 2, sondern auch konsequenter: Fractal Design hat den Laufwerksschacht leergeräumt und kann so einen besseren Luftstrom und üppigere Wassserkühlungsmöglichkeiten (420-mm-Deckelradiator, 360-mm-Frontradiator) bieten. Allerdings muss man sich beim Define S mit weniger Festplatten/SSDs begnügen und auf optische Laufwerke genauso verzichten wie auf eine integrierte Lüftersteuerung. 

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Im Endeffekt wirkt das CoolForce 2 damit fast wie ein Kompromiss zwischen den beiden Konkurrenzmodellen Define R5 und Define S. Wer auf der Suche nach einem leisen und flexiblen Midi-Tower mit einer zumindest etwas auffälligeren Optik ist, sollte das Nanoxiagehäuse mit auf dem Zettel haben.

Positive Aspekte des Nanoxia CoolForce 2:

  • Laufwerksschacht weitgehend modular aufgebaut, dadurch Flexibilität bei Laufwerksplätzen und Kühlmöglichkeiten
  • leiser Betrieb dank Lüftersteuerung, teilweiser Schalldämmung und den drei leisen Gehäuselüftern möglich
  • Platz für hohe Towerkühler und lange Grafikkarten (nach Ausbau der ModuWand)
  • wasserkühlungsfreundlich - nicht nur Radiatorenplätze, sondern auch Montagemöglichkeiten für Pumpe/AGB
  • Staubfilter vor Lufteinlässen, Abdeckung über den optionalen Deckellüfterplätzen

Negative Aspekte des Nanoxia CoolForce 2:

  • werkseitig magere Kühlleistung
  • Ausbau der ModuWand mit Blick auf Kühlleistung und für lange Grafikkarten empfehlenswert
  • zur Reinigung der Frontstaubfilter muss festsitzende Front demontiert werden
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