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Klammert man den Preis erst einmal aus, dann ist Razers Tomahawk ATX ein durchaus stimmiges Gaming-Gehäuse, das optisch und stellenweise auch funktional eigene Akzente setzen kann. Der tiefschwarze Midi-Tower fällt äußerlich vor allem mit seiner Unterbodenbeleuchtung und den getönten, gläsernen Schwingtüren auf.
Im zweigeteilten Innenraum wird ordentlich Platz für Tower-Kühler und die längsten Grafikkarten geboten. Der verschiebbare HDD-Käfig kann sowohl einem großen Frontradiator als auch einem langen Netzteil Platz machen. Mit drei kombinierten SSD/HDD-Laufwerksplätzen und zwei separaten 2,5-Zoll-Laufwerkplätzen bietet das Tomahawk ATX eine solide Zahl an Laufwerksplätzen. Allerdings gibt es weder eine werkzeuglose Laufwerksmontage noch eine HDD-Entkopplung.
Razers Gamer-Gehäuse kann mit bis zu acht Gehäuselüftern bestückt werden. Ab Werk ist jedoch nur ein einziger Lüfter montiert. Dieser 120-mm-Lüfter am Heck kann zwar schön leiser betrieben werden, seine Kühlleistung ist in Kombination mit dem Testsystem aber nur als ausreichend zu bewerten. Es gibt etliche günstigere Gehäuse, die ab Werk eine höhere Kühlleistung bieten. Auch mit Blick auf die Wasserkühlungseignung gibt es in dieser Preisklasse bessere Modelle. Immerhin sind ein 360/280-mm-Frontradiator und ein 240/280-mm-Deckelradiator möglich. Beim Deckelradiator muss die Bauhöhe von Mainboardbauteilen berücksichtigt werden.
Die Achillesferse des Tomahawk ATX ist der Preis. Razer ruft rund 230 Euro auf. Selbst deutlich größere und vielseitiger nutzbare Gehäuse wie z.B. ein Fractal Design Meshify 2 XL sind deutlich günstiger zu haben. Ein Corsair 4000D Airflow wäre wiederum eine Airflow-Alternative mit ähnlichen Nutzungsmöglichkeiten, die es für unter 100 Euro gibt. Mit dem Lian Li Lancool II ist auch ein Midi-Tower erhältlich, der sich den Innenraum weitgehend mit dem Tomahawk ATX teilt und trotzdem keine 100 Euro kostet.
Insgesamt kann Razer mit dem Tomahawk ATX einen schicken und modernen Midi-Tower anbieten, der bestens zum Design anderer Razer-Produkte passt. Wer nicht ganz gezielt ein Razer-Gehäuse sucht und dabei nicht auf's Geld achtet, der wird aber vom Preis abgeschreckt.
Positive Aspekte des Razer Tomahawk ATX:
- Platz für Towerkühler und extrem lange Grafikkarten
- integrierte Beleuchtung mit Razer Chroma-Unterstützung
- 360/280-mm-Frontradiator/240/280-mm-Deckelradiator möglich
- Kabelabdeckungen sorgen auch hinter dem Mainboard-Tray für Ordnung
- modularer HDD-Käfig
- I/O-Panel mit USB Typ-C
- Staubfilter für Front, Deckel und Netzteil, zum Teil aber als einfaches Staubgitter
- leiser Betrieb möglich
Negative Aspekte des Razer Tomahawk ATX:
- nur ein Lüfter inklusive, ab Werk magere Kühlleistung
- keine HDD-Entkopplung, keine werkzeuglose Laufwerksmontage
- Kabelabdeckung ragt relativ weit in den Innenraum, kann zu Problemen mit langen/wuchtigen Grafikkarten führen
- Deckelradiator überlappt mit Mainboard, speziell bei einem 280-mm-Radiator Kompatibilitätsprobleme möglich
Razer Tomahawk ATX | ||
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