TEST

Fractal Design Era 2 im Test

Trifft Eleganz doch noch auf Kühlleistung? - Fazit

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Fractal Design hat ein Händchen für außergewöhnliche - und auch für außergewöhnlich elegante Mini-ITX-Gehäuse. Zuletzt haben wir mit dem Mood ein vertikal orientiertes Modell mit ungewöhnlicher Stoffbespannung getestet. Das Terra aus dem vergangenen Jahr wirkte durch die Kombination aus Aluminium und Holz hochwertig und edel. Bei nur 10,4 L Volumen fehlt es aber an Platz für größere Radiatoren, sodass maximal nur ein 120-mm-Radiator möglich ist.

Beim Era 2 gibt es diese Einschränkung nicht mehr. Weil dieses Modell höher als das Terra ist (314 statt 218 mm), kann es im Deckel einen 240- oder 280-mm-Radiator aufnehmen. Damit ist es besonders interessant, wenn Komponenten mit höherem Kühlbedarf verbaut werden sollen. Das gilt auch für luftgekühlte Systeme: Während das Terra nur einen einzigen 120-mm-Lüfterplatz bietet, nimmt das Era bis zu vier 120-mm-Lüfter auf (und unterstützt an zwei Lüfterplätzen sogar 140-mm-Lüfter). Die 2,5-Zoll-Laufwerksplätze werden gegenüber dem Terra von zwei auf vier verdoppelt. 

Der Materialmix ist beim neuen Modell genauso edel wie beim Terra. Das Design mit den geschwungenen Aluminiumflächen wirkt aber sogar noch eleganter - und auch das mit Luftschlitzen versehene Walnussholz im Deckel wurde aufwändiger bearbeitet als das Holz an der Front des Terras. Funktional elegant ist der Verzicht auf klassische Seitenteile. Stattdessen wird nach dem raffinierten Entsperren durch das Herausziehen des Bodenstaubfilters die Außenhülle des Gehäuses wie eine Haube nach oben abgenommen. Beim Transport ist deshalb allerdings zu bedenken, dass das Gehäuse beim Tragen immer von unten gehalten werden sollte.

Ähnlich raffiniert und funktional wie der Zugang zum Innenraum sind im Inneren die Schubladen-Montagelösungen für Laufwerkskäfig und Netzteilblende und der in drei Stufen versetzbare Mainboardträger. So kann wahlweise etwas mehr Platz für einen höheren CPU-Kühler oder für eine dickere Grafikkarte geschaffen werden. Die maximale CPU-Kühlerhöhe fällt mit 7 cm allerdings trotzdem recht mager aus und ist gerade einmal für schlanke Top-Blowkühler ausreichend. 

Das kleinere Terra wird im Handel aktuell für etwa 170 Euro angeboten. Das Era 2 dürfte preislich etwas darüber liegen, ist aber eben auch noch vielseitiger. Das Mood kann wie das Era 2 einen Dual-Radiatorenplatz bieten und nimmt immerhin bis zu 11,4 cm hohe CPU-Kühler auf. Zudem wurde die Testgrafikkarte besser als im Era 2 gekühlt, dafür blieb die CPU wiederum im Era 2 kühler. Bei einem Preis von etwa 163 Euro ist das Mood zwar günstiger, bei der Materialanmutung hat in unseren Augen aber das Era 2 die Nase vorn. 

Das Fractal Design Era 2 ist nicht nur besonders elegant und hochwertig. Es bietet zudem für sein Format beachtliche Kühlmöglichkeiten und kann auch noch mit einer Reihe innovativer Detaillösungen überraschen. Wir zeichnen das edle Mini-ITX-Modell deshalb auch mit einem Excellent-Hardware-Award aus.

Fractal Design Era 2

  • edle Außenhülle aus Aluminium und Walnussholz, die wie eine Haube einfach nach oben abgenommen werden kann
  • trotz des geringen Platzbedarfs vergleichsweise flexibel
  • versetzbarer Mainboardträger ermöglicht es, wahlweise mehr Platz in der Mainboard- oder Grafikkartenkammer zu schaffen
  • gegenüber dem Vorgänger verbessertes Kühlsystem, zwei 120-mm-Lüfter vormontiert
  • 240-/280-mm-Radiatorenplatz unter dem Deckel
  • bis zu vier 2,5-Zoll-Laufwerksplätze
  • raffinierte Schubladenlösung für Laufwerkskäfig und Netzteilblende
  • PCIe-4.0-Riserkabel inklusive
  • vollwertiges I/O-Panel mit USB-C, kombinierter Klinkenbuchse und zweimal USB 3.0
  • entnehmbarer Staubfilter im Boden, der gleichzeitig die Haube sperrt

  • maximale CPU-Kühlerhöhe von 5,5 - 7 cm, auch bei der Grafikkartenwahl sind Einschränkungen zu beachten
  • SFX-/SFX-L-Netzteil nötig
  • kein Staubschutz an den Seiten und am Deckel