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Bereits bei der Maxwell-Architektur und der Optimierung des Boost-Mechanismus auf einen möglichst hohen GPU-Takt hat sich gezeigt, dass das volle Leistungspotenzial einer NVIDIA-GPU nur mit einer möglichst guten Kühlung ausgeschöpft werden kann. Dieser Trend setzt sich auch bei der Pascal-Architektur und den dazugehörigen Grafikkarten fort. In gewisser Weise ist der Mechanismus noch etwas ausgeweitet worden, denn die Pascal-Architektur ist im Zusammenspiel mit der 16-nm-FinFET-Fertigung noch stärker vom hohen Takt abhängig.
Unsere Tests der ersten Custom-Modelle der GeForce GTX 1080 haben gezeigt, dass die meisten Hersteller bis auf wenige Ausnahmen den versprochenen Boost-Takt auch halten können – zumindest eine gewisse Zeit. Je nach Gehäuse und dessen Belüftung oder den aktuellen Außentemperaturen kann es aber dazu kommen, dass eine Karte den versprochenen Boost-Takt nicht erreicht. Der Frust des Käufers und Spielers ist dann sicherlich vorprogrammiert.
Beiden Einschränkungen aus dem Weg geht ZOTAC mit einer wassergekühlten Variante der GeForce GTX 1080 – der ArcticStorm. Wir sprechen dabei aber nicht von einer All-in-One-Wasserkühlung in kompakter Bauform, sondern von einem vormontierten Full-Cover-Wasserkühler, der einen bereits vorhandenen Wasserkreislauf voraussetzt. Full-Cover-Wasserkühler decken im Unterschied zu den meisten AiO-Lösungen neben der GPU auch die weitere Komponenten wie die Speicherchips oder aber die VRMs der Spannungsversorgung ab. Dies ist beim Modell von ZOTAC ebenfalls der Fall. Wer den Kühler für ZOTAC herstellt, darüber hüllt sich das Unternehmen in Schweigen.
Welches Potenzial ein solcher Kühler auf einer GeForce GTX 1080 freimachen kann, zeigen die Benchmarks. Durchgängig lag ein GPU-Takt von 2.063 MHz an und damit ist die ZOTAC GeForce GTX 1080 ArcticStorm bereits ohne Zutun des Nutzers um fast 100 MHz schneller als die schnellsten luftgekühlten Varianten. Doch ZOTAC legt bei der werksseitigen Übertaktung noch nicht alle Karten auf den Tisch und bleibt zurückhaltend. Wenn der Nutzer aber eigenhändig Hand anlegt, sind sogar 2.200 bis 2.300 MHz möglich. Unser Sample macht einen stabilen GPU-Takt von 2.323 MHz mit und katapultiert die Karte damit um weitere 12 % hinsichtlich der Leistung nach vorne. Die Spitze der Benchmarks belegt die ZOTAC GeForce GTX 1080 ArcticStorm also ohnehin, via manuellem Overclocking aber lässt sie die Konkurrenz spielerisch hinter sich.
Neben den niedrigen Temperaturen, den damit verbundenen niedrigen Spannungen und Leckströmen (was wiederum einen höheren Takt möglich macht) besitzt die ZOTAC GeForce GTX 1080 ArcticStorm aber auch noch einige andere Vorteile. Abhängig von den weiteren Komponenten der Wasserkühlung ist die Karte unhörbar. Da keine aktiven Komponenten für die Kühlung auf der Karte vorhanden sind, kann diese als lautlos angesehen werden. Die Temperaturen von 42 °C im Idle- bzw. 46 °C im Last-Betrieb sind für eine Wasserkühlung vielleicht nicht besonders herausragend, sind bei uns aber sicherlich auch durch die gewählte externe AiO-Lösung für Pumpe und Radiator geschuldet.
Ein nettes Gimmick ist das Design der Karte mit der Plexiglasabdeckung und der dazugehörigen Beleuchtung. Dies kennen wir aber schon von zahlreichen anderen Ful-Cover-Wasserkühlern, die ebenfalls eine Beleuchtung vorsehen.
Kommen wir nun aber zum Preis: Zwischen 850 und 900 Euro werden laut Preisvergleich für eine ZOTAC GeForce GTX 1080 ArcticStorm fällig. Eine Founders Edition ist ab 750 Euro zu haben, der dazugehörige Wasserkühler von EKWB kostet auch noch einmal 100 Euro, sodass für die Karte von ZOTAC nicht zwangsläufig ein großer Aufpreis fällig wird. Die ZOTAC GeForce GTX 1080 ArcticStorm soll allerdings auf eine Stückzahl von 500 weltweit limitiert sein, sodass zumindest ein gewisser Exklusivitätsfaktor hinzukommt.
Positive Aspekte der ZOTAC GeForce GTX 1080 ArcticStorm:
- zweitschnellste Single-GPU als Basis
- Ultra HD mit einigen Einschränkungen meist problemlos spielbar
- 8 GB GDDR5X
- GPU Boost 3.0 mit vielen Overclocking-Funktionen
- stark ausgebaute Spannungsversorgung
- maximaler Boost-Takt wird erreicht
- sehr hohes OC-Potenzial
- vormontierte Full-Cover-Wasserkühler
Negative Aspekte der ZOTAC GeForce GTX 1080 ArcticStorm:
- hoher Preis
Persönliche Meinung
Es hat eine Menge Spaß gemacht der GP104-GPU auf der ZOTAC GeForce GTX 1080 ArcticStorm auch noch die letzten Leistungsreserven zu entlocken. Einige Custom-Modelle der GeForce GTX 1080 verfügen über stark ausgebaute Spannungsversorgungen und 12+3 Spannugsphasen sind längst keine Seltenheit mehr. Doch mit den verbauten Luftkühlern ist dieses Potenzial nicht auszuschöpfen. Erst bei stärkeren Kühlungen sind die Karten in der Lage ihre Kraft auf die Straße oder besser in den PCI-Express-Slot zu bringen. Die ZOTAC GeForce GTX 1080 ArcticStorm kann dies leisten, auch wenn das Ganze einen anderen Aufwand nach sich zieht, als nur eine Karte in den Steckplatze zu stecken und den Treiber zu installieren. (Andreas Schilling)
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