Erstes Custom-Modell

Gigabyte GeForce RTX 3080 Eagle OC 10G im Test - Fazit

NVIDIA macht es seinen Partnern immer schwerer sich durchzusetzen. Zunächst hatte man begonnen eigene Karten zu verkaufen (Founders Edition), lässt dabei aber immer mal wieder ein Modell aus, welches dann komplett den Boardpartnern überlassen wird. Für die drei ersten Ampere-Modelle GeForce RTX 3080, GeForce RTX 3090 und GeForce RTX 3070 wissen wir aber, dass NVIDIA eigene Modelle plant bzw. diese ab heute in Form der GeForce RTX 3080 Founders Edition auch verkauft.

Dabei ist hinsichtlich der Kühlung bei NVIDIA durchaus eine Lernkurve festzustellen, welche eben nur noch wenig Spielraum für die Boardpartner lässt. Den Blower-Kühler ließ man mit der GeForce-RTX-20-Serie hinter sich und nun hat man die Kühlung konzeptionell noch einmal optimiert. Temperaturen und Lautstärke der Founders Edition sind nachweislich besser geworden und es kommt auch endlich ein semipassiver Betrieb hinzu.

Der Platz zur Differenzierung, beispielsweise für eine Gigabyte GeForce RTX 3080 Eagle OC 10G, wird also potentiell immer kleiner. Wo aber hat Gigabyte noch Spielraum gefunden, um das eigene Modell gegenüber der Founders Edition zu platzieren?

In der Leistung ist die GeForce RTX 3080 Eagle OC 10G minimal schneller als die Founders Edition. Wir sprechen hier aber von einem Unterschied im Bereich von 2-3 %. Spüren wird der Spieler das nicht, man kann es allenfalls in Benchmarks messen, so wie wir dies auch getan haben. Das Argument der Leistung fällt also weg.

Schauen wir auf die Kühlung. Hier gelingt es Gigabyte mit der GeForce RTX 3080 Eagle OC 10G niedrigere Last-Temperaturen zu erreichen, was einerseits schon einmal ein Pluspunkt ist, allerdings wird die Founders Edition mit 76 °C auch nicht wirklich warm und hinzu kommt, dass es für die Hardware keinen Unterschied macht, ob die GPU bei 70 °C oder 76 °C arbeitet.

Bei der Lautstärke können die Custom-Designs offenbar auch immer weniger ausrichten, denn die GeForce RTX 3080 Founders Edition wurde auch in dieser Hinsicht verbessert. Die Gigabyte GeForce RTX 3080 Eagle OC 10G ist sogar lauter als das Modell von NVIDIA. Beim Stromverbrauch ist der Mehrverbrauch von 10 W gegenüber der Founders Edition zu vernachlässigen bzw. es gibt ja auch ein leichtes Leistungsplus festzustellen. Insofern kann dieser Punkt als neutral betrachtet werden.

Auf RGB-Spielereien verzichtet Gigabyte bei der GeForce RTX 3080 Eagle OC 10G, was durchaus ein positiver Punkt sein kann. Allerdings hält sich NVIDIA bei der Founders Edition hier ebenfalls zurück, sodass dies kein Argument für ein Custom-Modell sein kann. Wer auf eine aufwendige Beleuchtung steht, muss sich bei Gigabyte in der AORUS-Serie umschauen.

Bei einem Preis von 699 Euro für die Gigabyte GeForce RTX 3080 Eagle OC 10G kämpft die Karte direkt mit der Founders Edition von NVIDIA. Es fehlen in gewisser Weise aber die handfesten Argumente, warum man nun zur Partnerkarte greifen sollte. Als günstiger Spender für ein Referenz-PCB kommt die Karte nicht in Frage, weil Gigabyte ein eigenes PCB verwendet, welches nicht zu den bisher angekündigten Wasserkühlern kompatibel ist. Es bleiben also nur das geringes Leistungsplus und die niedrigeren Temperaturen als Argument für das Custom-Modell.

Positive Aspekte der Gigabyte GeForce RTX 3080 Eagle OC 10G:

• minimal höhere Leistung im Vergleich zur Founders Edition
• semipassiver Lüftermodus
• geringe Temperaturen

Negative Aspekte der Gigabyte GeForce RTX 3080 Eagle OC 10G:

• etwas zu laut unter Last

Eines wollen wir zum Abschluss noch sagen: Eine GeForce RTX 3080 ist vor allem im Vergleich zur den Pre-Turing-Karten ein deutliches Updates – egal zu welchem Modell man greift. Wer von einer Pascal-Karte kommt kann die GPU-Leistung seines Systems in etwa verdoppeln. Die Rohleistung ist gerade für höhere Auflösungen enorm und wird zunächst nur von der GeForce RTX 3090 übertroffen werden.

Alle neuen Karten der GeForce-RTX-30-Serie gemein ist der Umstand, dass sie neben der höheren Rasterization-Leistung im Vergleich zu den Vorgängern auch noch die Möglichkeiten der Raytracing-Effekte und des DLSS bieten. Wie sich die GeForce RTX 3080 in dieser Hinsicht schlägt, zeigt unter initialer Test der GeForce RTX 3080 Founders Edition. Dies ist natürlich auch ein Punkt, der für die Gigabyte GeForce RTX 3080 Eagle OC 10G zum Tragen kommt.