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Der Kleine ist ein richtiger Kraftprotz - vor allem bei der Prozessor-Leistung. Hier wählte Medion fast das Flaggschiff unter den Sandy-Bridge-CPUs. Im Vergleich zum Intel Core i7-2600K verzichtet man beim Medion AKOYA P7705D allerdings nur auf den nach oben hin geöffneten Multiplikator. Die restlichen Leistungsdaten, wie der 3,4 GHz schnelle Takt, unterscheiden sich nicht. Beim Arbeitsspeicher setzt man auf insgesamt 8 GB DDR3-Module, die mit 1333 MHz aber etwas schneller hätten sein können. Die Zugriffszeiten von 9-9-9-24 1T liegen allerdings dann wieder auf gewohntem Niveau. Bei der Grafikkarte griff der Hersteller nicht mehr ganz so hoch und verbaute für Hardwareluxx-Verhältnisse nur eine Mittelklasse-Grafikkarte, bei der man weder an den Taktreglern drehte, noch einen eigenen Kühlkörper aufschnallte. Die AMD Radeon HD 6870 besitzt 1024 MB GDDR5-Videospeicher und ist durchaus in der Lage, alle aktuellen DirectX-11-Titel ruckelfrei darzustellen. Crysis 2 selbst lief mit maximaler Bildqualität und Full-HD-Auflösung ohne Verzögerungen über den Bildschirm.
Gespart hat Medion nicht nur bei den Kühlern (Boxed, Referenz, etc.), sondern vor allem auch beim Netzteil. Dieses besitzt mit einer Ausgangsleistung von 450 Watt nicht besonders viele Reserven und ist unter Last ein echter Radaubruder. Zudem ist es nicht 80Plus-Zertifiziert, was man inzwischen von einem neuen Komplettrechner schon erwarten dürfte. Im Leerlauf liefert der Medion AKOYA P7705D neben einer angenehm ruhigen Geräuschkulisse - lediglich die Festplatte war aus dem geschlossenen System herauszuhören - auch gute Temperaturwerte. Unter Last schnellen diese vor allem bei CPU und GPU allerdings kräftig nach oben. Da unsere Messergebnisse aber noch im grünen Bereich liegen und kaum ein User sein System mit Prime 95 und Furmark gleichzeitig über Stunden hinweg auslastet, sprechen wir hier keine Bedenken aus.
Beim Lieferumfang versucht Medion wie gewohnt aufzutrumpfen. Neben dem installierten Windows 7 Home Premium in der 64-Bit-Version ist auch ein riesiges Softwarepaket vorinstalliert. Meist handelt es sich dabei allerdings nur um 30-Tage-Testversionen, womit vieles nicht zu gebrauchen ist. Die Festplatte wird damit unnötig belastet. Apropos Festplatte: Sie ist der größte Flaschenhals des Performance-Rechners und liefert dank ihrer 5400 Umdrehungen in der Minute gerade einmal Transferraten von durchschnittlich 85 MB/s. Hier hätte es zum gleichen Preis deutlich mehr Leistung gegeben. Dafür ist die HDD mit satten 1,5 TB Kapazität aber auch mehr als ausreichend proportioniert.
Bei den Komponenten hat Medion bei seinem AKOYA P7705D also nicht viel falsch gemacht. Selbst der Preis von 999 Euro geht in Ordnung. Würde man zu vergleichbaren Komponenten greifen, müsste man zwar nur 800 Euro auf den Tisch legen, doch sind darin noch nicht der Zusammenbau, die Installation und kleinere Zusatz-Komponenten, wie der Hot-Swap-Anschluss, mit einberechnet. Im Großen und Ganzen ein leistungsstarker Rechner, der dank seiner geringen Midi-Tower-Bauweise und seines schicken Designs unter jedem Schreibtisch Platz finden könnte.
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Die größten Kritikpunkte des Medion AKOYA P7705D sind das Netzteil und die Festplatte. Beide Modelle leisten einfach zu wenig und sind unter Last viel zu laut - zumindest das Netzteil. Da Medion aber etliche Dreingaben (Maus/Tastatur) mitliefert, trotzdem eine aggressive Preisstruktur fährt und eine solide Leistung abliefert, zücken wir zumindest unseren Preis-Leistungs-Award! Herzlichen Glückwunsch!
Positive Punkte des Medion AKOYA P7705D:
- Angenehm leises Leerlauf-Betriebsgeräusch
- Gute Auswahl der Komponenten
- Gute Stromverbrauchs-Werte
- Passables Preis-Leistungs-Verhältnis
Negative Punkte des Medion AKOYA P7705D:
- Unter Last zu laut
- Langsame Festplatte
- Teils unnötige Software vorinstalliert
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