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In unseren Leistungstests bei Komplettsystemen achten wir auf die folgenden Bereiche:
- entspricht die Leistung des PCs dem für die verwendeten Komponenten üblichen Bereich?
- ist der Stromverbrauch angemessen?
- sind die Komponenten ordnungsgemäß konfiguriert
Weiterhin überprüfen wir natürlich die Stabilität des Systems und messen die Temperaturen im Lastbetrieb.
Performance
Bei der Prozessor-Auswahl hat Medion bei seinem ERAZER X5706 D nicht viel falsch gemacht und seinen neusten Komplettrechner mit einer CPU bestückt, die in der oberen Hälfte der ersten Liga mitspielt. Bei Cinebench 11.5 konnte sie einen Score von 6,84 Punkten erreichen, was dem üblichen Niveau eines Intel Core i7-2600K mit DDR3-Arbeitsspeicher entspricht. Im OC-Modus waren es immerhin schon 7,94 Punkte. Bei der Speicherbandbreite hätte man aber mehr erwarten können. Leisten vergleichbare Systeme in dieser Disziplin meist schon über 20 GB/Sek. sind es bei unserem heutigen Testkandidaten nur 17,1 GB/Sek. Höhere Frequenzen als 1066 MHz wären auch bei einem "SandyBridge"-System nicht verkehrt gewesen. In der Praxis sollte dies für den Heimanwender aber keine Rolle spielen, denn die Zugriffszeiten von 9-9-9-24 bei 2T sind nicht gerade schlecht.
Bei der Grafikkarte hat es sich Medion ebenfalls leicht gemacht und schlichtweg die bislang schnellste Single-GPU-Grafikkarte verbaut, die man bei NVIDIA finden kann. Damit lassen sich alle aktuellen und womöglich auch kommenden Grafikkracher mit allen Details und in hohen Auflösungen genießen. Crysis 2 fegte bei einer Auflösung von 1920x1200 Bildpunkten, hinzugeschaltetem AA/AF und allen Details mit fast 71 Bildern in der Sekunde über den Bildschirm. In den synthetischen Benchmarks waren bei 3DMark Vantage P29.049 Punkte zu holen, im neueren 3DMark 11 hingegen P6248.
War der größte Flaschenhals des Medion AKOYA P7705D klar die Festplatte, hat der Hersteller bei seinem ERAZER-System hier deutlich nachgebessert. Während die beiden Magnetspeicher-Festplatten maximale Datentransferraten von 137 MB/s im Schreiben und Lesen ablieferten, ist die C400-SSD mit 284 respektive 442 MB/s deutlich schneller unterwegs. Da der ATTO-Disk-Benchmark allerdings nur die maximalen Übertragungsraten ermittelt und nicht praxisnahe Durchschnittswerte liefert, haben wir die Laufwerke auch durch AS SSD geschickt. Hier leisteten die Festplatten noch immer respektable 137/138 MB/s, während die SSD Daten mit durchschnittlich 397 bzw. 280 MB/s auslas und beschrieb.
Stromverbrauch
Der Stromverbrauch des Medion ERAZER X5706 D liegt dank der Strom sparenden "SandyBridge"-CPU auf niedrigem Niveau - zumindest im Leerlauf. Der gesamte Rechner zog dabei im normalen Windows-Betrieb 74 Watt aus der Steckdose. Setzt man den Intel Core i7-2600K mit Cinebench 11.5 unter Last, steigt der Wert auf maximal 155 Watt an. Schaltet man dann noch Furmark bei einer Auflösung von 1920 x 1200 Bildpunkten im Vollbild-Modus zu, sind es schon 336 Watt - hier macht sich vor allem die stromhungrige NVIDIA GeForce GTX 580 bemerkbar.
Stabilität, Temperaturen
Im gesamten Testdurchlauf gab es keine Stabilitätsprobleme. Auch mehrstündige Lasttests absolvierte der PC ohne Probleme, wobei er im Realbetrieb sicherlich nie die Last von Prime95 und Furmark gleichzeitig aushalten müsste. In unserem Last-Test heizten sich vor allem CPU und GPU ordentlich auf. Während letztere 79 °C heiß wurde, musste unser Thermometer für den Prozessor 54 °C anzeigen. Einzig die Festplatten zeigten sich mit 28 °C nahezu unbeeindruckt von der hohen Last. Die Gehäuse-Temperatur stieg während unserer Tests auf maximal 38 °C an. Alles eigentlich noch im grünen Bereich.
Im Leerlauf wurde der Prozessor rund 31 °C warm, während sich die Festplatten und die Grafikkarte auf 24/25 bzw. 37 °C aufwärmten. Die Gehäuse-Temperatur lag in dieser Disziplin bei 34 °C.
Konfiguration, Zusammenbau
Im BIOS hat Medion alles ordnungsgemäß eingestellt: Alle Stromsparfunktionen sind aktiv, der RAM steht auf 1066 MHz bei 9-9-9-24 1T und die Lüftersteuerung ist ebenso aktiviert. Der Rechner ist mit Windows 7 Home Premium in der 64-Bit-Version erhältlich, was auch auf unserem Test-PC vorinstalliert war - hier sind alle Einstellungen in Ordnung. Beim Kabelmanagement hätte sich Medion aber ein bisschen mehr Mühe geben können. Vielleicht wäre ein höherwertiges Netzteil mit modularen Kabelsträngen die bessere Wahl gewesen. Zu guter Letzt weist der Medion ERAZER X5706 D auch bei der Verarbeitungs-Qualität Schwächen auf. So mussten wir an einer Ecke des kleinen Midi-Towers eine erste Delle feststellen. Auch schloss die Abdeckung des How-Swap-Anschluss nicht mehr und hing lose in der Luft. Vermutlich hat das Testsystem da schon einige Stationen in verschiedenen Redaktionen hinter sich gebracht.
Lautstärke
Die Lautstärke ist kein zu vernachlässigender Punkt. Während wir für den Leerlauf-Betrieb Entwarnung aussprechen können und lediglich die Festplatte aus dem geschlossenen System heraushören konnten, drehte vor allem das Netzteil unter Last deutlich auf. Eigentlich ein Grund mehr für Medion, auf einen anderen Stromspender zu setzen. In unserem Prime95- und Furmark-Tests war der Rechner lärmend laut.