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MSI Trident

Kompakter Wohnzimmer-PC fürs Gaming im Test - Die Hardware-Ausstattung

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Bevor wir uns das Gehäuse des neuen MSI-Trident-Systems im Detail anschauen, werfen wir zunächst einen Blick auf die Hardware-Ausstattung.

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Während das Gigabyte Brix GB-GNI7HG4-950 auf den mobilen Intel Core i7-6700HQ setzt, kommt in der ZOTAC ZBOX EN1060 eine waschechte Desktop-CPU zum Einsatz. Sie entspringt jedoch nur der Core-i5-Klasse. Im neuen MSI Trident-System werkelt ein Intel Core i7-6700. Bei ihm handelt es sich zwar ebenfalls nicht um das Topmodell aus dem Desktop, dafür legt er die Messlatte wieder ein weiteres Stück nach oben. Die Skylake-CPU verfügt über vier Rechenkerne, die dank SMT-Support jeweils zwei Threads gleichzeitig bearbeiten können. Dabei macht er sich mit einem Basistakt von 3,4 GHz ans Werk. Dank Turbo Boost können sich je nach Temperatur und Lastzustand einzelne Kerne auf bis zu 4,0 GHz beschleunigen. Dazu gibt es einen 8 MB großen L3-Cache sowie einen 1 MB großen L2-Zwischenspeicher. Der Daten- und Instruktions-Cache in erster Reihe fasst pro Kern 32 KB. Die TDP gibt Intel mit 65 W an.

Um diese Abwärme kümmert sich ein neuer Silent-Storm-2-Lüfter. Seine Rotorblätter wurden so angebracht, dass Luftverwirbelungen reduziert, der Luftstrom verbessert sowie die Lautstärke weiter gesenkt werden können. Hinzu kommt, dass er mit einem Durchmesser von gut 75 mm deutlich größer ist als in anderen Systemen. Auf ein Radialsystem mit dicken Kupfer-Heatpipes setzt aber auch MSI. 

Der Skylake-Prozessor besitzt obendrein eine integrierte Grafiklösung. Die wurde zwar im Vergleich zur Vorgänger-Generation abermals deutlich aufgewertet, für aktuelle Grafikkracher sind die 24 Executions-Units mit einem Takt von 350 bis 1.150 MHz aber noch immer viel zu langsam. Keiner Wunder also, dass MSI einen zusätzlichen, dedizierten 3D-Beschleuniger mit ins System packt.

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Hier setzt man sogar auf eine handelsübliche Fullsize-Grafikkarte. Aufgrund der limitierten Platzverhältnisse im Gehäuse muss es allerdings ein Modell mit besonders kurzem PCB sein. Kein Wunder also, dass sich MSI für eine hauseigene GeForce GTX 1060 entschieden hat. Sie basiert natürlich auf der aktuellen Pascal-Architektur, welche NVIDIA im Mai mit der GeForce GTX 1080 einführte. Zum Einsatz kommet allerdings nicht das GP104-Topmodell, sondern die leicht abgespeckte GP106-GPU. Sie fällt weniger komplex aus, spart damit Abwärme und Leistungsaufnahme ein und ermöglicht eben auch ein besonders kurzes PCB. Insgesamt beherbergt der Chip auf einer Grundfläche von rund 200 mm² rund 4,4 Milliarden Transistoren. Zur Verfügung stehen insgesamt 1.280 Rechenwerke, die sich architekturtypisch auf zwei Graphics Processing Cluster mit zehn Streaming-Multiprozessoren verteilen. Jeder dieser SMM-Cluster stellt 128 ALUs in 64er-Paketen zur Verfügung. Daran angeschlossen sind weiterhin acht Textureinheiten, womit die GeForce GTX 1060 hier 80 TMUs vorzuweisen hat. 

Beim Speicherausbau hat sich im Vergleich zu den größeren Modellen ebenfalls etwas getan. Das eigentlich 256 Bit breite Interface hat man auf 192 Bit gekürzt und somit einen 64-Bit-Controller gestrichen. Die üblichen acht Rasterbackends pro Controller gibt es aber auch hier, womit 48 ROPs bereitstehen. Auch wenn es die GeForce GTX 1060 mit 6 GB GDDR5-Videospeicher gibt, hat sich MSI für die kleinere, preisgünstigere Version entschieden. Da das System aber nicht für 4K gemacht wurde, sondern für Full-HD-Fernseher im Wohnzimmer, dürfte das sich nicht weiter negativ auf die Benchmarks auswirken. Dafür hat MSI im Vergleich zur Founders Edition etwas an den Taktreglern gedreht. Während sich die NVIDIA-Vorlage mit 1.506/1.708/2.002 MHz ans Werk macht, bringt es die Trident-Version auf 1.544 bzw. 1.759 MHz – den Speichertakt lässt man unberührt. In der Praxis erreicht unser Modell sogar 1.659 MHz und übertrifft die Mindestangaben deutlich. 

Im Übrigen setzt MSI auf die hauseigene MSI GeForce GTX 1060 3G OCV1, welche als besonders kurze ITX-Version leider nur in Asien verkauft wird und nicht in Deutschland erhältlich ist.

Restliche Hardware-Ausstattung

Grafikkarte und Prozessor sitzen auf einem hauseigenen Mainboard, welches speziell für das neue Trident-System entwickelt wurde. Wie bei den höherwertigen Mainboards des Herstellers üblich, besitzt dieses die hochwertigen Bauteile der Military-Class-IV-Reihe. Direkt auf dem Mainboard untergebracht ist außerdem ein hochwertiger Audio-Chip. Wie bei seinen Notebooks setzt man hier auf den Nahimic 2.0 Audio Enhancer samt Audio Boost 3. Das Betriebssystem installiert man auf einer 256 GB großen SSD vor. Konkret setzt man hier auf Kingston-Laufwerk, welches trotz M.2-Steckkarten-Format per SATA III angebunden wird. Dazu gibt es für die Spielesammlung eine zusätzliche 2,5-Zoll-Festplatte mit einer Speicherkapazität von 1 TB. Beim Arbeitsspeicher setzt man auf ein einziges Modul mit 8 GB, setzt aber auf einen Riegel mit einer Geschwindigkeit von 2.400 MHz. Standardmäßig sieht Intel für Skylake nur 2.133 MHz vor. Der Kingston-Speicher bringt es auf Zugriffszeiten von CL 17-17-17-39. Mit Strom versorgt wird der neue Trident-Rechner über ein externes Netzteil mit einer Ausgangsleistung von 230 W. 

Der 4,72-Liter-PC lässt sich wahlweise liegend unter dem Fernseher oder aber per Standfuß stehend direkt daneben aufstellen. Der Standfuß verfügt über zusätzliche Lüftungsschlitze, um die Kühlung im Standbetrieb nicht zu gefährden. Mit seiner GeForce GTX 1060 erfüllt der MSI Trident natürlich die Mindestvoraussetzungen für eine VR-Brille wie die HTC Vive oder die Oculus Rift. Diese lässt sich direkt an der Frontblende anschließen, weil es hier neben den nötigen USB-3.1-Schnittstelle auch einen HDMI-Ausgang gibt. Dieser wird von der Grafikkarte via VR Link durch das Gehäuse geschleift und an die Front gebracht. Die USB-Ports am I/O-Panel sind obendrein mit einer Schnellladefunktion ausgestattet und ermöglichen so ein schnelles Aufladen von Smartphone und Tablet – auch dann, wenn das MSI Trident eigentlich ausgeschaltet ist.

In der linken vorderen Ecke sind außerdem LED-Streifen angebracht, die im Betrieb in allerlei möglichen Farben aufleuchten können. Bestimmen lässt sich neben der Farbe der Effekt. Möglich ist ein dauerhaftes Leuchten, ein Pulsieren oder ein Anpassen an die Sound-Ausgabe. Dies lässt sich unter anderem über das Gaming Center einstellen. Dieses ermöglicht zudem zahlreiche Monitoring-Features wie das Auslesen der Prozessor- und SSD-Last, die aktuelle Auslastung im Netzwerk, das Aktivieren der WLAN-Verbindung oder aber das Schnellstarten beliebter Spiele. Außerdem werden im VR-Modus unnütze Programme wie beispielsweise Skype oder Drobpox beim Anschluss einer VR-Brille automatisch beendet und so zusätzliche Ressourcen freigemacht. Im Lieferumfang enthalten ist sogar die Vollversion von Mafia III sowie natürlich das Netzteil und ein Gaming-Controller.

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