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Buyer's Guide 2017

Bauvorschlag für einen 1.600-Euro-Rechner - Die Hardware im Detail I

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Der Prozessor:

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In den letzten Wochen und Monaten hat sich vor allem im Bereich der Prozessoren einiges getan. Mit den neuen Ryzen- und Threadripper-Prozessoren brachte AMD nicht nur frischen Wind in den lange von Intel dominierten Prozessor-Markt, sondern erhöhte vor allem auch die Anzahl der Kerne. Während im letzten Jahr in den Mittelklasse-Rechnern bei vier Kernen Schluss war und lediglich in den teuren High-End-Plattformen mehr Kerne geboten wurden, gibt es die höhere Core-Anzahl nun auch in den unteren Preis- und Leistungsregionen. Auch Intel ging mit der Coffee-Lake-Generation diesen Schritt und erhöhte im Vergleich zum namentlichen Vorgänger die Zahl der Rechenkerne um 50 %. Kam der Intel Core i7-7700K aus dem letzten Jahr noch mit vier Kernen aus, sind es beim Intel Core i7-8700K derer schon sechs. Bei den Taktraten geht man zwar einen kleinen Schritt zurück und drückt den Basis-Takt auf 3,7 GHz, im Boost sollen einzelne Kerne aber Taktraten von bis zu 4,7 GHz erreichen können. In unseren Tests sind im Overclocking sogar noch deutlich höhere Geschwindigkeiten möglich, ohne Spannungserhöhung können fast kinderleicht 4,7 GHz auf allen sechs Cores eingestellt werden. Etwas Glückssache bleibt es aber trotzdem.

Ansonsten bietet der Intel Core i7-8700K einen 12 MB großen L3-Cache, kann zwölf Threads gleichzeitig bearbeiten und siedelt sich in der 95-W-TDP-Klasse ein. Preislich muss man für ihn aktuell rund 400 Euro einplanen. Vereinzelt ist es um die Verfügbarkeit des Sechskerners derzeit aber noch sehr schlecht bestellt. Wer etwas weniger Geld ausgeben möchte, kann zum Intel Core i5-8600K greifen, welcher allerdings lediglich eine Neuauflage des Kaby-Lake-Vorgängers ist. Für AMD-Fans empfehlen wir den AMD Ryzen 7 1700X.

Mögliche Alternativen:

Weitere CPU-Tests finden sich unter in unserer Prozessoren-Kategorie.

 

Der CPU-Kühler:

Die 95 W des Intel Core i7-8700K erfordern einen leistungsstarken Kühler. Wir haben uns bei unserem zweiten Buyer's-Guide-Rechner für den be quiet! Dark Rock Pro 3 entschieden. Er ist für eine Abwärme von bis zu 250 W TDP gemacht und bietet somit noch einige Reserven für ein ambitioniertes Overclocking. Beim Dark Rock Pro 3 gibt es ganze sieben 6-mm-Heatpipes, die auf einer dicken Kupferplatte direkt auf dem Heatspreader des Prozessors aufliegen und sich U-förmig über zwei separate Kühltürme erstrecken. Dazwischen und an der Seite sind ab Werk zwei Silent-Wings-Lüfter montiert, die einen neuen Motor spendiert bekommen haben, der nun sechs statt wie bisher vier Pole verwendet. Der Einsatz dieses neuen Motors soll die Effizienz bei gleichzeitig geringerem Verschleiß steigern. Weiterhin soll laut be quiet! der Geräuschpegel der Lüfter durch deren Einsatz reduziert werden. Der Hersteller selbst verspricht eine Geräuschkulisse von unhörbaren 26,1 dB(A). Optisch macht der schwarze Kühler ebenfalls einiges her.

Preislich werden für ihn derzeit rund 75 Euro ausgerufen. Als mögliche Alternativen wären hier der Thermalright HR-02 Macho oder Noctuas NH-D15 zu nennen.

Mögliche Alternativen:

Weitere Kühler-Tests finden sich in unserer Kühlungs-Kategorie.

 

Das Mainboard:

Das MSI Z370 Tomahawk gesellt sich in die Arsenal-Reihe und zählt damit nicht zu den Topmodellen des Hauses. Trotzdem kann sich die Ausstattung sehen lassen. Die ATX-Platine besitzt vier DDR4-Speicherbänke, nimmt darin bis zu 64 GB DDR4-Arbeitsspeicher auf und kommt mit einer Vielzahl von Steckkarten aus. Hier können drei PCI-Express-x16-Grafikkarten untergebracht werden, wobei diese dann lediglich mit 16, 8 und 1 Lanes angesprochen werden können. Dazwischen siedeln sich drei weitere PCI-Express-x1-Ports ein. Für Massenspeicher und Laufwerke stehen sechs SATA-III-Schnittstellen und zwei M.2-Slots bereit. Moderne Schnittstellen wie USB 3.1 Gen2 Typ-C gibt es ebenso wie Gigabit-LAN, 7.1-Sound und eine passive Kühlung für die hitzigen Spannungswandler und den Z370-Chipsatz selbst.

Das MSI Z370 Tomahawk kostet derzeit etwa 144 Euro. Mögliche Alternativen wären hier das Gigabyte Z370 AORUS Gaming 7 oder das ASUS ROG Crosshair VI Hero. 

Mögliche Alternativen:

Weitere Mainboard-Tests finden sich in unserer Mainboard-Kategorie.

 

Der Speicher:

RGB-Beleuchtung ist in und das nicht nur bei Mainboards, Grafikkarten und Gehäusen, sondern auch bei Arbeitsspeicher-Modulen. Einer davon ist der Corsair Vengeance LPX RGB, welchen wir bei unserem Mittelklasse-Rechner verbauen. Er verfügt auf der Oberseite des Heatspreaders über einen LED-Leuchtstreifen, dessen Farbe sich stetig ändert. Die beiden Module selbst arbeiten bei einer Speicherspannung von 1,35 V mit einer Geschwindigkeit von 3.000 MHz und stellen pro Modul 8 GB an Speicher bereit, womit das Dual-Channel-Kit in der Summe 16 GB RAM bereitstellt. Auf Seiten der Timings sind die beiden Riegel mit CL15-17-17-33 spezifiziert.

Mögliche Alternativen sind der G.Skill Trident Z RGB ebenfalls mit Beleuchtungssystem oder etwas schlichter der Kingston HyperX Predator. Beide Kits gibt es mit CL15 und einer Taktrate von 3.000 MHz. 

Mögliche Alternativen:

Weitere RAM-Tests finden sich in unserer Arbeitsspeicher-Kategorie.

Fertig ist das Grundgerüst aus Mainboard, Prozessor, Kühler und Arbeitsspeicher. Stecken wir nun die restliche Hardware hinzu und spendieren ihr ein schönes Zuhause.