Werbung
Die Taiwaner haben nun auch eine Platine aus der "The Ultimate Force"-Serie mit Intels Enthusiasten-Sockel-LGA2011v3 auf den Markt gebracht. Wenig überraschend trägt es die Bezeichnung "Sabertooth X99" und hat, genau wie das Sabertooth Z97 Mark 1 und das Sabertooth Z97 Mark S, einen Thermal Armor und den rückseitig angebrachten TUF-Fortifier erhalten, der nicht nur die generelle Stabilität erhöhen soll, sondern auch für die Kühlung von acht Buck-Convertern verantwortlich ist. Diese sorgen zusammen mit acht MOSFETs und acht Spulen "nach militärischem Standard" dafür, dass die installierte Haswell-E-CPU mit ordentlich Spannung versorgt wird. Natürlich kommt auch hier der OC-Sockel zum Einsatz, der nun auch für die anderen Mainboard-Hersteller freigegeben ist. Aufgrund des Thermal Armors konnten keine umfangreichen Spielereien, wie ein Power- oder ein Reset-Button berücksichtigt werden. Einzig der MemOK!-Button sowie zwei Jumper zum Aktivieren der CPU-Over-Voltage und zum Zurücksetzen der BIOS-Parameter befinden sich auf dem ATX-PCB.
Mit den insgesamt acht DDR4-DIMM-Speicherbänken lassen sich in der Summe 64 GB an Arbeitsspeicher verstauen und auf Wunsch sogar mit einer außerspezifischen, effektiven Taktfrequenz betreiben, wie unser Overclocking-Test gezeigt hat. Vorwiegend für Grafikkarten gedacht halten sich drei mechanische PCIe-3.0-Steckplätze bereit, die selbst mit einer Multi-GPU-Konfiguration mit drei AMD- oder NVIDIA-Grafikkarten keine Probleme bereiten werden. Davon abgesehen sind aber auch noch ein PCIe-2.0-x4- (nur zwei PCIe-2.0-Lanes) und PCIe-2.0-x1-Slot mit von der Partie. Loben können wir ASUS für den freien Platz unter dem obersten mechanischen PCIe-3.0-Erweiterungsslot, da im Falle von nur einer Dual-Slot-Grafikkarte alle weiteren Steckplätze genutzt werden können. Abgesehen von acht USB-3.0- und neun USB-2.0-Schnittstellen sind selbst zwei brandneue USB-3.1-Anschlüsse in der Typ-A-Ausführung mit dabei, mit denen eine theoretische Bandbreite von 10 GBit/s möglich sind. Vier der USB-3.0-Ports sind über zwei interne Header erreichbar.
Im Storage-Bereich hat sich ASUS für zwei SATA-Express-Schnittstellen mit jeweils 10 GBit/s (theoretisch) und sechs SATA-6G-Ports entschieden. Allesamt sind nativ über Intels X99-Chipsatz angebunden. Als erstes Sabertooth-Mainboard überhaupt ist selbst ein M.2-Slot dabei, den ASUS intelligent unter einer entnehmbaren Klappe untergebracht hat. Ein entsprechendes Modul mit einer Länge von 4,2 cm bis 11 cm findet dort problemlos seinen Platz und bekommt durch sechs Öffnungen sogar zirkulierte Luft ab. Auf diese Weise ist ein installiertes M.2-Modul nicht auf Anhieb sichtbar. Nützlich dürfte das ASUS-Hyper-Kit sein, mit dem sich selbst brandaktuelle NVMe-SSDs mit dem Sabertooth X99 nutzen lassen. Dieser "Adapter" wird einfach in den M.2-Slot gesteckt. Über das I/O-Panel sind gleich zwei Gigabit-LAN-Ports zu erreichen, wovon einer über den Intel-I218-V-PHY und der andere über den Realtek-RTL8111GR-Netzwerkcontroller kommuniziert. Die Soundausgabe erfolgt über den Realtek-ALC1150-Audio-Codec mit fünf analogen Audiobuchsen und einem TOSLink-Anschluss.
Als vorerst exklusives Feature gilt die kostenlose "TUF Detective"-App. Über einen der USB-2.0-Anschlüssen am I/O-Panel lassen sich mit einem angeschlossenen Smartphone oder Tablet mit Googles Android-Betriebssystem exklusive Funktionen wie das Ausschalten/Einschalten, Neustarten, Herunterfahren, CMOS Clear oder eine Fehlerkorrektur durchführen. Auch können Daten zum Postcode, zu den Spannungen, Temperaturen und Lüftergeschwindigkeiten in Echtzeit abgelesen werden. Beim Zubehör liegt nicht nur ein akzeptabler (optionaler) 40-mm-Lüfter bei, sondern auch jede Menge Staubabdeckungen für die gesamten Steckplätze und Anschlüsse.
Das UEFI wurde wieder einmal mit üppigen Einstellungsmöglichkeiten versehen, wo auch erfahrene Anwender durchaus auf ihre Kosten kommen. Das Navigieren fällt mit Maus und/oder Tastatur komfortabel aus. Zusätzlich wurden alle gewählten Einstellungen zu unserer vollsten Zufriedenheit in die Tat umgesetzt. Einen Patzer erlaubt sich das Sabertooth X99 dafür bei der Leistungsaufnahme im Leerlauf, der schlicht und ergreifend zu hoch ausgefallen ist. Zwar reden wir hier von einer Enthusiasten-Plattform, doch halten wir eine durchschnittliche Differenz von fast 30 Watt zu anderen X99-Mainboards schon für nicht unerheblich. Beim Preis muss sich der Interessent auf etwa 353 Euro einstellen, den wir in Anbetracht der Ausstattung und den Extras für angemessen halten.
Positive Eigenschaften des ASUS Sabertooth X99:
- sehr hohe Leistungsfähigkeit mit einer starken CPU-Spannungsversorgung und sehr umfangreichen Overclocking-Funktionen
- ansprechende Ausstattung, u.a. sechs SATA-6G-Ports, acht USB-3.0-Anschlüsse und zwei SATA-Express-Schnittstellen
- PCI-Express-3.0-Unterstützung an drei PEG-Slots
- sehr gute Gesamtperformance und sehr gute Stabilität
- M.2-Slot mit 32 GBit/s
- zwei USB-3.1-Anschlüsse (Typ A)
- NVMe-Unterstützung
Negative Eigenschaften des ASUS Sabertooth X99:
- hohe Leistungsaufnahme im Leerlauf
Optisch und vor allem technisch hat das ASUS Sabertooth X99 einiges zu bieten. Es bringt alle aktuellen Technologien, inklusive USB 3.1 und auch eine NVMe-Unterstützung mit und stellt auch als erstes Sabertooth-Mainboard einen M.2-Slot zur Verfügung. Der einzige echte Knackpunkt ist der recht hohe Idle-Stromverbrauch. Wir haben uns aufgrund der anderen Besonderheiten dennoch dafür entschieden haben, den Excellent-Hardware-Award rauszurücken.
Alternativen? Wenn es auch etwas günstiger sein darf, dann lohnt es sich, einen Blick auf das MSI X99A SLI Krait Edition zu werfen, das eine ähnliche Ausstattung bietet, preislich jedoch ab zirka 300 Euro zu haben ist.
Persönliche Meinung
Ich habe nun schon einige Sabertooth-Mainboards in meinen Händen gehalten, jedoch konnte das Sabertooth X99 selbst mich überraschen - sei es das TUF-Detective-Feature oder der versteckte M.2-Steckplatz. Optisch empfinde ich das Board auch als ansprechend. Besonders positiv finde ich, dass es alle aktuellen Technologien an Bord hat, sprich USB 3.1 und sogar NVMe-Support. Wer sich für das Sabertooth X99 entscheidet, erhält eine Platine, die aktuell gesehen auf dem aktuellsten Stand ist. (Marcel Niederste-Berg)
Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Nicht verfügbar |