TEST

ASRock X399 Taichi im Test - Ausgewogene Basis für Threadripper - BIOS und Overclocking

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BIOS

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Mit der BIOS-Version P1.30 rüstet ASRock das X399 Taichi mit dem AGESA-1.0.0.3-Update aus. Version P1.50 bringt die Unterstützung für AMD Ryzen Master mit der Version 1.1.0 mit und soll die Kompatibilität mit acht 16-GB-DIMMs verbessern. Mithilfe der Instant-Flash-Funktion konnten wir das BIOS P1.50 problemlos aufspielen.

  • Update "ThreadRipperPI-SPr3-1.0.0.3" (AGESA 1.0.0.3) (BIOS P1.30)
  • Support AMD Ryzen Master 1.1.0 (BIOS P1.50)
  • Improve DDR4 compatibility: 128GB (8x 16GB) (BIOS P1.50)

ASRock hat bei der UEFI-Optik alles beim Bewährten gelassen. Die Taiwaner haben weiterhin eine Übersichtsseite implementiert, die den Anwender über wichtige Parameter auf einen Blick informiert. So lassen sich oben nicht nur die Uhrzeit, das aktuelle Datum, die CPU-Temperatur, Mainboard-Temperatur und die CPU-Spannung ablesen, sondern auch das Mainboard-Modell, die installierte BIOS-Version und das Prozessormodell inklusive Grundtakt. Auch in welchen DIMM-Slots Module und wieviel Arbeitsspeicher generell installiert sind, lässt sich ablesen. Direkt darunter kann eingesehen werden, welches Storage-Gerät an welchem Anschluss steckt. Dazu kann auch per Drag & Drop die Boot-Priorität verändert werden. Dazwischen werden die Lüftergeschwindigkeiten angezeigt.

Unten rechts können der "System Browser", "Instant Flash" und "Internet Flash" gelauncht werden. 

Die restliche Struktur bleibt unverändert. Zudem hat der Anwender die Möglichkeit festzulegen, welcher Reiter beim Aufrufen der UEFI-Oberfläche angezeigt werden soll. Unter "OC Tweaker" findet der Anwender sämtliche Overclocking-Funktionen. Statt die meisten Funktionen auf einer Seite zu lassen, wurden sie in vier Menüpunkte aufgeteilt: CPU Configuration, DRAM Configuration und Voltage Configuration. Alle gewählten Einstellungen können auf insgesamt fünf verfügbaren Profilplätzen gesichert werden. Die Profile lassen sich auf einen USB-Stick sichern und auch wieder ins UEFI importieren. Auf der "Advanced"-Seite kann wie immer auf die Einstellungen zugegriffen werden, die sich auf die Onboard-Komponenten beziehen. Das UEFI kann wahlweise per Instant-Flash oder per Internet-Flash auf die aktuelle Version gebracht werden. Insgesamt lassen sich drei Profile abspeichern, die auch exportiert und importiert werden können.

Mithilfe des Hardware-Monitors erhalten wir stets einen Überblick über die anliegende CPU- und Mainboard-Temperatur, über die Spannungen und Lüfterdrehzahlen und können letztere auch beeinflussen. Im Anschluss folgt der "Security"-Reiter, bei dem das UEFI beispielsweise mit einem Kennwort geschützt werden kann, um unbefugten Zugriff zu verhindern. Die Boot-Settings werden ebenfalls separat einquartiert. Auf dieser Seite werden die Boot-Prioritäten und andere zum Starten relevante Einstellungen festgelegt. Last but not least sind noch die beiden Punkte "Boot" und "Exit" an Ort und Stelle.

Im Falle des X399 Taichi haben wir bei der UEFI-Struktur zu bemängeln, dass nicht alle Overclocking-Funktionen im Reiter "OC Tweaker" untergebracht wurden. So wurden die Einstellungen zum manuellen RAM-Overclocking im Advanced-Reiter versteckt in Untermenüs platziert, sodass auch wir zunächst einmal nach den Funktionen suchen mussten. Dies gilt auch für einige CPU-Overclocking-Settings. Demnach wird es für Overclocking-Beginner etwas schwierig herauszufinden, wo sich die entsprechenden restlichen Overclocking-Funktionen befinden, welche im Regelfall alle unter einem Reiter einsortiert sind.

Auch wurden die vier wichtigsten RAM-Timings nicht gesondert von den Sub-Timings aufgelistet, was für Overclocking-Einsteiger ebenfalls zum Problem werden kann.  

Overclocking

Für das CPU- und RAM-Overclocking ist das ASRock X399 Taichi von technischen Seite her gut gerüstet. Mit insgesamt elf Dr.MOS-Spannungswandlern und jeweils einem 8-Pin- und 4-Pin-Stromanschluss wird eine gute Basis geschaffen. Auch auf der Softwareseite bietet ASRock viele Einstellungsmöglichkeiten, die allerdings teilweise unterschiedlich platziert wurden. Aber dies haben wir schon weiter oben angemerkt.

Eine Veränderung des Grundtakts (100 MHz) erlaubt auch das ASRock X399 Taichi nicht. Die CPU-Spannung kann im Override-Mode von 0,90000 Volt bis 1,60000 Volt und im Offset-Modus von -0,10000 Volt bis +0,30000 Volt verändert werden. Wird der Voltage Mode auf "OC Mode" versetzt, erlaubt das ASRock X399 Taichi eine weitaus höhere Spannungsauswahl bis 2,50000 Volt. Die Intervalle fallen mit 0,00625 dabei sehr feinfühlig aus.

Die RAM-Spannung kann im Normalfall von 1,100 Volt bis 1,800 Volt selektiert werden. Wird der "OC Mode" hinzugeschaltet, kann die VDIMM bis auf 2,235 Volt angehoben werden. Die Intervalle betragen in diesem Fall 0,005 Volt.

Die Overclocking-Funktionen des ASRock X399 Taichi in der Übersicht
Base Clock Rate - nicht möglich -
CPU-Core-Spannung 0,90000 Volt bis 2,50000 Volt in 0,00625-V-Schritten (Override-Modus)
-0,10000 Volt bis +0,30000 Volt in 0,00625-V-Schritten (Offset-Modus)
DRAM-Spannung 1,100 V bis 2,235 V in 0,005-V-Schritten (Fixed-Modus)
SOC-VCore-Spannung 0,90000 Volt bis 2,50000 Volt in 0,00625-V-Schritten (Override-Modus)
-0,10000 Volt bis +0,30000 Volt in 0,00625-V-Schritten (Offset-Modus)
VDD18-Spannung 1,700 Volt bis 3,000 Volt in 0,050-V-Schritten (Fixed-Modus)
SOC-SB-Spannung 0,800 V bis 1,200 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
PROM-Spannung 0,950 V bis 1,250 V in 0,050-V-Schritten (Fixed-Modus)
FCH-Spannung - nicht möglich -
PCIe-Takt 100 MHz bis 200 MHz in 1-MHz-Schritten
Weitere Spannungen 1,8V SB, 2,5V PROM, VTT_DDR, VPPM, 1,8V
Speicher-Optionen
Taktraten CPU-abhängig
Command Rate ist einstellbar
Timings 31 Parameter
XMP wird unterstützt
Weitere Funktionen
Weitere Besonderheiten

UEFI-BIOS
Settings speicherbar in Profilen
Energiesparoptionen: Standard-Stromspar-Modi wie Cool & Quiet
erweiterte Lüfterregelung für CPU-Fan und vier optionale Fans,
CPU VCore LLC (Level 1 - 5)

Mit dem ASRock X399 Taichi konnten wir ebenfalls einen stabilen Takt von 4 GHz in Verbindung mit dem Threadripper 1920X halten. In diesem Punkt zieht ASRocks Platine mit dem Gigabyte X399 AORUS Gaming 7 also gleich. Einen gewaltigen Unterschied konnten wir jedoch bei der benötigten CPU-Spannung feststellen. Während das Gigabyte X399 AORUS Gaming 7 satte 1,4 Volt benötigte, begnügte sich das ASRock X399 Taichi laut BIOS mit 1,2875 Volt. 

Die deutlich reduzierte CPU-Spannung sorgte dann natürlich auch für eine niedrigere CPU-Temperatur. Und auch der VRM-Kühler bliebt im Vergleich zum Gigabyte X399 AORUS Gaming 7 im grünen Bereich, sodass keine Limitierung vorlag. In Sachen CPU-Overclocking kann das ASRock X399 Taichi also punkten.

Im Gegensatz dazu sieht das RAM-Overclocking weniger gut aus. Zwar wurde das XMP-Profil mit dem DDR4-2966-Teiler akzeptiert, allerdings war keine manuelle RAM-Übertaktung möglich, wenn wir auch die Latenzen angerührt haben. Wird lediglich der Speichertakt angehoben, bootet das System zwar, allerdings legt das Board mit CL20-20-20 deutlich zu hohe Timings an.

In Rücksprache mit ASRock haben wir erfahren, dass die Ingenieure in Taiwan unsere RAM-Problematik reproduzieren konnten und haben uns versichert, dass das nächste AGESA-Update dieses Fehlerbild beheben wird.

A-Tuning-Utility

Mit dem A-Tuning-Utility erhält der Anwender die Möglichkeit, das Overclocking und auch die Einstellungen der angeschlossenen Lüfter unter der Windows-Oberfläche vorzunehmen. Im Operation-Mode stehen die Modi "Performance Mode", "Standard Mode" und "Power Saving" zur Verfügung. Grundlegende Systeminformationen werden dagegen im Reiter "System Info" zusammengefasst. Bei Bedarf lässt sich das A-Tuning-Utility auch zusammen mit dem Windows-Bootvorgang starten, sodass gesetzte Einstellungen nach dem Windows-Start angewandt werden.