BIOS
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Mit der BIOS-Version F2 stellt Mainboard-Hersteller Gigabyte die recht aktuelle AGESA-Version 1.2.0.3b zur Verfügung, die gerade beim Einsatz mit Ryzen 5000 aufgespielt werden sollte. Gleichzeitig werden offiziell die Ryzen-5000G-APUs unterstützt.
Gigabyte hat natürlich die UEFI-Oberfläche von den ersten X570-Mainboards übernommen, die auf den ersten Blick an die ASUS-UEFI-Oberfläche erinnert. Es wird unverändert zwischen dem Easy- und dem Advanced-Mode unterschieden. Links oben in der Ecke werden grundlegende Informationen wie das Mainboard-Modell inklusive BIOS-Version, die installierte CPU, deren derzeitige Taktfrequenz sowie die Arbeitsspeicher-Kapazität angezeigt. Mit der CPU- und System-Temperatur und der CPU-Spannung bekommt der Nutzer einen ersten Einblick auf aktuelle Werte und kann somit beispielsweise feststellen, ob die Kühlung richtig montiert wurde. Auch lässt sich das Extreme-Memory-Profile direkt aktivieren.
Es werden auch Infos zur derzeitigen DIMM-Belegung inklusive Takt und zu den SATA-Geräten aufgelistet. Wer möchte, kann auch gleich die Boot-Prioritäten per Drag & Drop festlegen beziehungsweise verändern. Eine Übersicht der angeschlossenen Lüfter und den dazugehörigen Drehzahlen ist ebenfalls an Bord. Mit der Smart-FAN-Funktion können hingegen manuelle Lüfterkurven angelegt werden. Diverse Shortcuts geben Ausblick zu erweiterten BIOS-Funktionen. Besonders interessant ist der Advanced-Modus, der sich mit der Taste F2 aufrufen lässt.
Beim ersten Menüpunkt bekommt der Anwender Zugriff auf die Overclocking-Funktionen, welche im "Tweaker"-Reiter hinterlegt sind. Auf dieser Seite sind noch sechs weitere Unterpunkte vorhanden, hinter denen sich die zahlreichen Overclocking-Features verbergen. Unter "System" werden lediglich einzelne Infos wie das Mainboard-Modell, die aktuell vorliegende BIOS-Version, die Uhrzeit und das Datum angezeigt. Von dort aus lässt sich ebenfalls die Sprache ändern. Im UEFI sind weiterhin zahlreiche Einstellungen zu finden, die den Startvorgang betreffen, die unter einem eigenen Menüpunkt aufgelistet werden. Alle auf dem Mainboard vorhandenen Onboard-Komponenten können unter "Settings" individuell konfiguriert werden. Chipsatz-relevante Einstellungen sind ebenfalls dort anzutreffen. Sämtliche Einstellungen, die den Systemstart betreffen, lassen sich unter "Boot" konfigurieren. Last but not least ist der "Save & Exit"-Reiter vorhanden, der selbsterklärend ist.
Es war problemlos möglich, auf angenehme Art und Weise per Maus und Tastatur durch die Menüs zu navigieren. Die Maus-Empfindlichkeit lässt sich zudem verändern. Alle von uns gewählten Einstellungen wurden problemlos in die Tat umgesetzt.
Overclocking
Mit 16 effektiven CPU-Spulen und den zahlreichen Onboard- und BIOS-Features eignet sich das Gigabyte X570S AORUS Master gut zum Übertakten. Das UEFI unterstützt auch die Down-Core-Funktion, mit der CPU-Kerne oder auch ein CCX-Modul (CPU Core Complex) gezielt abgeschaltet werden können.
Auf dem Gigabyte X570S AORUS Master ist eine Veränderung des Grundtakts von 100,00 MHz bis 300,00 MHz in 0,01-MHz-Schritten möglich. Bei der CPU-Spannung steht dem Anwender der Override- und der Offset-Modus zur Auswahl. Im Override-Modus lässt sich die Spannung von 0,750 V bis 1,800 V in 0,005/0,006-V-Intervallen verändern. Der Offset-Modus hingegen erlaubt die Veränderung der CPU-Spannung von -0,30000 V bis +0,30000 V in ebenfalls 0,00625-V-Schritten. Alle weiteren Overclocking-Funktionen können der folgenden Tabelle entnommen werden.
Die Overclocking-Funktionen des Gigabyte X570S AORUS Master in der Übersicht | |
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Base Clock Rate | 100,00 MHz bis 300,00 MHz in 0,01-MHz-Schritten |
CPU-Spannung | 0,750 Volt bis 1,800 Volt in 0,005/0,006-V-Schritten (Override-Modus) -0,30000 V bis +0,30000 V in 0,00625-V-Schritten (Offset-Modus) |
DRAM-Spannung | 1,000 V bis 2,000 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus) |
CPU-SOC-Spannung | 0,750 Volt bis 1,800 Volt in 0,005/0,006-V-Schritten (Override-Modus) -0,30000 V bis +0,30000 V in 0,00625-V-Schritten (Offset-Modus) |
CPU-VDDP18-Spannung | 1,600 V bis 2,320 V in 0,040-V-Schritten (Fixed-Modus) |
CPU-VDDP-Spannung | -0,200 V bis +0,700 V in 0,020-V-Schritten (Offset-Modus) |
FCH-Core-Spannung | - nicht möglich - |
PCIe-Takt | - nicht möglich - |
Weitere Spannungen | DDRVPP, DRAM Termination |
Speicher-Optionen | |
Taktraten | CPU-abhängig |
Command Rate | einstellbar |
Timings | 42 Parameter |
XMP/D.O.C.P. | wird unterstützt (D.O.C.P.) |
Weitere Funktionen | |
Weitere Besonderheiten | UEFI-BIOS |
Für die X570S-Mainboard-Tests haben wir die CPU getauscht. Weg vom Ryzen 5 3600X und hin zum Ryzen 9 5900X aus unserem CPU-Review. Und bei der CPU-Übertaktung waren wir mit dem Ergebnis recht zufrieden. Auf allen 12 Pötten konnten wir stabile 4,5 GHz anlegen. Dabei fällt die dafür nötige VCore mit 1,262 V (BIOS-Wert) und der zweithöchsten LLC-Stufe relativ niedrig aus.
Doch auch das RAM-Overclocking war zufriedenstellend. Das XMP wurde mit der manuellen Deaktivierung des Gear-Down-Modes auch korrekt umgesetzt. Ohne XMP konnten wir den Speichertakt nicht nur auf effektiv 4.400 MHz pushen, sondern auch die Latenzen mit CL18-18-18-38 etwas straffer ziehen. Das Ganze geschah natürlich um asynchronen Modus. Synchron konnten wir bis 4.133 MHz hinaufgehen, allerdings leider inklusive WHEA-Logger-Warnungen. Dennoch merkt man, dass unser CPU-Sample zu den besseren Modellen gehört.
VRM-Wärmebild-Analyse
Um die Hitzeentwicklung des VRM-Bereichs besser beurteilen zu können, haben wir für diesen Test die Flir One Pro (Android USB-C) eingesetzt, die für unser Einsatzgebiet absolut ausreichend ist und Temperaturen von -20°C bis +400°C mit einer Genauigkeit von ±3°C oder ±5%, je nach Umgebungstemperatur, erfassen kann. Die Wärmebild-Auflösung beträgt 160 x 120 Pixel und das erstellte Bild löst mit 1.440 x 1.080 Pixel auf.
Der Prozessor wird unter Berücksichtigung der BIOS-Default-Settings mit Prime95 inkl. AVX unter Volllast gesetzt. Nach fünf Minuten Laufzeit erstellen wir das Wärmebild.
Große Hitze entstand erfreulicherweise nicht. Im VRM-Bereich selbst lagen die Höchst-Temperaturen bei um die 42°C, was sehr niedrig ist. In der Nähe des PCH-Kühlers war die Temperatur hingegen um gute 10°C wärmer. Generell lässt sich zur passiven Chipsatzkühlung beim Gigabyte X570S AORUS Master sagen, das dieser die Hitzeentwicklung gut stemmen kann. Im offenen Aufbau kletterte die Temperatur im Idle auf 47°C und unter Last bis auf 56°C. Im Gehäuse herrscht dagegen im Optimalfall ein guter Air-Flow, mit dem die Temperaturen noch besser ausfallen können.