TEST

Monitore

Acer Nitro XV273K im Test - FreeSync-Display mit Vollausstattung - Bildqualität + Gaming-Features

Portrait des Authors


Werbung

In unserer großen Display-FAQ gehen wir umfangreich auf verschiedenen Panel-Techniken ein und erklären deren Vor- und Nachteile, die sich unmittelbar auf die Darstellungsqualität auswirken. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.

Subjektive Beurteilung der Bildqualität

Die UHD-Auflösung auf 27 Zoll, das sorgt natürlich wieder einmal für ein gestochen scharfes Bild. Auch derjenige, der ganz genau hinschaut, wird Pixel kaum erkennen können. Gleichzeitig bedeutet dies, dass unter Windows die Skalierung bemüht werden muss, ansonsten fällt die Darstellung sehr klein aus, was die Augen nur unnötig belastet. Windows 10 kommt mit der Skalierung besser zurecht, als es noch bei den Vorgänger-Generationen der Fall war. Trotzdem kann es immer wieder passieren, dass man aus der Skalierung herausfällt, was im Alltag störend ist.

Die Bildqualität, die von dem verbauten IPS-Panel geboten wird, kann überzeugen. Das Bild ist hell, kontrastreich und kann mit einem recht angenehmen Look aufwarten. Allerdings sorgt das Coating dafür, dass das Bild bei einem sehr nahen Sitzabstand minimal "grieselig" wirkt. Ab Werk besitzt das Panel eine recht warme Abstimmung, wer auf eine neutrale Wiedergabe Wert legt, fährt am besten damit, wenn er das sRGB-Profil nutzt, denn auf dieses wurde der Monitor kalibriert. Für eine besonders große Farbraum-Abdeckung setzt Acer auf eine Quantum-Dot-Schicht im Panel – was es damit auf sich hat, erklären wir in unserer FAQ. Der XV273K kann entsprechend aber mit einer guten, nuancierten Farbwiedergabe aufwarten, sodass auch feine Zwischentöne abgedeckt werden, was in der Praxis zu einem wesentlich stimmigeren Bild führt.

IPS-typisch werden großzügige Blickwinkel geboten, sodass es auch kein Problem ist, wenn mehrere Personen vor dem Display sitzen. Bauart-bedingt ist ein leichtes IPS-Glitzern zu erkennen, in der Praxis hat uns dies aber nicht weiter gestört. Gleiches gilt für das Backlight-Bleeding. Auch dieses ist in dunklen Umgebungen und bei einheitlichen dunklen Bildern wahrnehmbar, hat uns im Alltag aber nicht wirklich gestört.

Wie bereits erwähnt, ist auch HDR mit von der Partie, allerdings in der kleinsten Klasse DisplayHDR 400. Entsprechend kommt kein Local Dimming zum Einsatz, was das HDR-Feeling ein Stück weit schmälert. Gleiches gilt für die maximale Helligkeit, die mit durchschnittlich 434 cd/m² zwar höher ausfällt, als es die Norm verlangt, aber natürlich bei weitem nicht den HDR-Effekt bieten kann, wie ihn beispielsweise das 1.000 cd/m² helle Backlight des PG27UQ ermöglicht. Durch die Vermeidung des Restlichts, den die Sonnenblende ermöglicht, wird aber ein besserer Effekt erzielt, als er bei anderen Geräten der 400er-Klasse beobachtet werden kann.

Nicht allzu überzeugend fällt leider das Backlight aus, denn es kommt zu einem bauartbedingten hellen Überstrahlen der Ecken. Das fällt in erster in dunklen Umgebungen und bei dunklen Hintergründen auf, je nach Empfindlichkeit kann es aber stören. 

Gaming-Features

Am Ende kommt es bei einem Gaming-Gerät wie dem Acer Nitro XV273K aber darauf an, wie er sich in Games schlägt – und von seinem Handwerk versteht der 27-Zöller etwas, das können wir schon verraten.

Eigentlich müsste man erwarten, dass auch bei diesem Gerät „getrickst“ werden muss, um das maximale Feature-Set abzurufen, schließlich kommt der aktuelle DisplayPort-Standard nicht mit der Datenrate klar, die für 144 Hz und 3.840 x 1.440 Bildpunkte benötigt werden. Die gängige Lösung wäre ein Chroma-Subsampling . Was es damit auf sich hat, darauf sind wir bereits beim Test des ASUS ROG PG27UQ genauer eingegangen. 

Beim Acer XV273K ist ein Chroma Subsampling hingegen nicht direkt nötig. Kann Acer also die Limitierung von DP1.4 umgehen? Natürlich nicht. Stattdessen bedient man sich an einem anderen Trick. Wer sich gewundert hat, warum sich zwei DisplayPort-Kabel im Karton befinden – diese kommen jetzt zum Einsatz. Der XV273K kann über zwei DisplayPort-Kabel angesteuert werden, was sämtliche Limitierungen beseitigt. Es kann also auch weiterhin mit vollen 10 Bit gezockt werden – und das bei UHD in 144 Hz. Ganz ohne Einschränkungen geht es aber leider auch hier nicht.

FreeSync kann nicht mit den vollen 144 Hz genutzt werden, sondern ist auf 120 Hz limitiert. Offenbar gibt es hier Probleme, sobald zwei Kabel genutzt werden. Ob das nun ein großer Nachteil ist, liegt ganz in den Augen des Betrachters. Oftmals wird die Wichtigkeit einer Technik wie FreeSync bei steigenden Hz-Zahlen als nicht mehr so wichtig angesehen. Anders herum ist es auch der Fall, dass der Unterschied zwischen 120 Hz und 144 Hz rein subjektiv betrachtet nicht mehr sonderlich groß ausfällt. Hier sollte jeder Anwender erst einmal testen.

Natürlich ist auch Overdrive mit von der Partie. Gerade bei den niedrigen Hz-Zahlen empfehlen wir, nicht allzu großzügig mit diesem Feature umzugehen, denn dann kommt es zu einem deutlich sichtbaren Overshoot. 

Ebenso ist das VRB-Feature mit von der Partie, bei dem das Backlight gepulst wird. Das resultiert zwar in einer deutlich reduzierten maximalen Helligkeit, in der Regel sollte diese aber noch immer ausreichend sein. Das Feature wird nur bei 120 und 144 Hz angeboten und sorgt für ein sehr scharfes Bild. 

Da es sich beim Acer Nitro XV273K um eines der ersten von NVIDIA VRR-Displays handelt, werden von VRB aber womöglich weniger Anwender Gebrauch machen, als es sonst der Fall ist. In unserem Test haben wir das Feature kurz ausprobiert und konnten keine Probleme feststellen.