TEST

Dell UltraSharp U3224KBA im Test

Das ultimative 6K-Office-Display? - Gehäuse und Ausstattung

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Gehäuse und Verarbeitungsqualität

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Dass der Dell UltraSharp U3224KBA ein ungewöhnliches Ausstattungspaket besitzt, sieht man dem 32-Zöller sofort an. Während wir den meisten Testgeräten attestieren, dass sie kleiner aussehen, als es die Diagonale vermuten lässt, ist es bei Dells neuem 6K-Display genau andersherum. Zwar steckt auch hier das Panel hinter einer Edge-to-Edge-Abdeckung, allein die Ränder fallen jedoch etwas breiter aus, als man es zuletzt gesehen hat.

Dell ordnet das grundlegende Design dabei dem umfangreichen Funktionsumfang unter. Das zeigt sich am deutlichsten am oberen Rahmen. Dieser fällt erstaunlich breit aus, hat aber auch mehr zu bieten, als es oftmals der Fall ist. Zentral thront eine ungewöhnlich große Webcam mit 4K-Sensor auf dem Rahmen. Auf diese gehen wir im Verlauf noch separat ein.

Zusätzlich ist der gesamte obere Rahmen rund 4 cm hoch mit Akkustikstoff bespannt. Dahinter versteckt sich das Lautsprecher- und Mikrofon-System, das Dell für Video-Chats integriert hat. Allein so wäre die Bauhöhe schon deutlich präsenter, als wir es aktuell gewohnt sind.

Gleichzeitig ist der untere Rahmen etwas breiter, als wir es zuletzt regelmäßig gesehen haben. Das liegt daran, dass Dell hier einerseits Platz für die zusätzliche Steuerelemente benötigt und andererseits diverse Anschlüsse verstecken muss.

Ein seitlicher Blick offenbart, dass das Gehäuse nicht besonders flach baut, für ein LED-Modell liegt die Tiefe allerdings im Rahmen. Gleichzeitig fällt bei diesem Blickwinkel auf, dass Dell ein leicht spiegelndes Coating einsetzt. Wie sich dies auf die Praxis auswirkt, werden wir im weiteren Verlauf noch genauer beleuchten. 

Die Rückseite zeigt sich unspektakulär - vor allem im Vergleich zu den Gaming-Displays, die wir üblicherweise auf dem Schreibtisch stehen haben.

Das Anschlusspanel wird gewinkelt verbaut, eine Abdeckung gibt es jedoch nicht. Im Standfuß hat Dell eine Kabeldurchführung integriert, welche das Kabelmanagement etwas vereinfacht.

Die Verarbeitungsqualität und die Materialgüte befinden sich auf einem sehr hohen Niveau, allerdings könnte die Aufhängung noch etwas stabiler konstruiert worden sein. Beim Tippen kann es dazu kommen, dass das Panel mitschwingt. 

Zusätzliche Ausstattung

Die verbaute Webcam ist optisch ein klarer Eye-Cachter, denn während bei vielen Geräten nur ein kleiner "Punkt" im Rahmen zu erkennen ist, wurde sie von Dell klar als Statement in das Design des U3224KBA integriert. 

Die Kamera basiert auf einem Sony Starvis CMOS-Sensor und löst mit 4K auf. Darüber hinaus nutzt Sony eine recht aufwendige Objektiv-Konstruktion. Auch der Datenschutz soll nicht zu kurz kommen, denn über einen Safty-Shutter wird die Kamera geschlossen, wenn sie nicht benötigt wird. Dies kann entweder automatisch oder auf Knopfdruck erfolgen. Die Blende fährt mit einem deutlichen Geräusch auf. 

Die Webcam wird über den Dell Peripherial Manager eingerichtet. Die Software kann passend zum Monitor über die Dell-Webseite heruntergeladen werden und erlaubt eine intuitive Ersteinrichtung des Monitors.

In mehreren Schritten werden zunächst die Farbdarstellung (Standard, Warm, Lebendig, Geglättet) der Kamera und im Anschluss das AI-Autoframing aktiviert. Letzteres kann grundlegend deaktiviert werden. Soll die Kamera den Nutzer im Blickfeld verfolgen, können die Rahmengröße und die Tracking-Empfindlichkeit festgelegt werden. 

Nach der ersten Einstellung können in der Software noch weitere Einstellungen vorgenommen werden. Dies ist unserer Meinung aber nicht nötig, denn der 4K-Sensor liefert eine gute Bildqualität.

Das Soundsystem nimmt auf dem oberen Displayrahmen viel Platz ein. Dell setzt auf zwei 14-W-Lautsprecher, was deutlich mehr ist, als wir es üblicherweise bei integrierten Soundlösungen vorfinden. Der Klang ist dann dem, was wir sonst von Monitoren kennen, hörbar überlegen und klingt in erster Linie voller. Für Video-Calls wird eine mehr als ausreichende Leistung geboten. Ein echtes Soundsystem kann jedoch nicht ersetzt werden.

Die Mikrofone liefern eine ordentliche Qualität, können aber nicht mit hochwertigen Headsets mithalten. 

Das Anschlusspanel

Anschlusstechnisch geht Dell in die Vollen und setzt doch auf teils ungewöhnliche Lösungen.

Die HDMI-2.1-Schnittstelle wird nicht – wie üblich von einem klassischen DisplayPort flankiert – sondern von einem MiniDisplayPort 2.1. Leider befindet sich im Lieferumfang lediglich ein Kabel von MiniDisplayPort auf MiniDisplayPort. Darüber hinaus gibt es zwei Thunderbolt-4-Schnittstellen im Typ-C-Format. Eine der beiden Buchsen kann 15 W bereitstellen, während die andere mit einem  PowerDelivery-Budget von 140 W leistungsstärker ist, als alle anderen Schnittstellen, die wir bislang in einem Monitor vorgefunden haben. Damit steht genügend Power zur Verfügung, damit selbst leistungsstarke Workstation-Notebooks mit Strom versorgt werden können.

Darüber hinaus gibt es im Haupt-Anschlusspanel fünf USB-Schnittstellen, wobei vier eine klassischen Typ-A-Anschluss besitzen und die fünfte im Typ-C-Format. Die RJ45-Schnittstellen macht den U3224KBA dann endgültig zur Docking-Lösung. Dell setzt auf eine Schnittstelle mit 2,5 GBit/s und setzt sich damit auch hier von anderen Monitoren mit RJ45-Port ab.

Sehr gut gefällt uns, dass Dell an der Unterseite des Rahmen eine Drop-Down-Lösung integriert hat, die drei weitere USB-Ports (2x Typ C, 1x Typ A) bereitstellt. Die Schnittstellen sind ideal erreichbar und stören die Optik gleichzeitig nicht. Schade nur, dass Dell an dieser Stelle nicht auch noch einen Card-Reader unterbringt.

Alles in allem wird eine vorzügliche Anschlussausstattung geboten.