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Da wir nicht über professionelle Räumlichkeiten und Messgeräte verfügen, spiegeln unsere Ergebnisse lediglich den Klangeindruck des Redakteurs wieder. Subjektivität lässt sich daher nicht vermeiden, auch wenn der testende Redakteur bereits Erfahrungen mit vielen Lautsprechern, Kopfhörern, Headsets und Soundkarten gemacht hat. Unser Testraum misst 4 x 3,50 m, bei einer Deckenhöhe von 2,50 m. Die Teststücke liegen als Flac oder CD vor, einige aber auch als MP3, um auch das durchschnittliche Quellmaterial darzustellen. Ebenso befinden sich nicht nur hochqualitative Aufnahmen in unserem Test-Parcours, sondern auch Stücke schlechterer Qualität. Als "Referenz" dienen uns ein paar Adam A5X Studio-Monitore, ein AKG K701 sowie ein Beyerdynamic Custom One Pro angeschlossen an eine ASUS Xonar Phoebus.
Gemäß des Preises von 350 Euro bewegt sich Edifiers Spinnaker bereits innerhalb der Oberklasse der PC-Beschallung, zumindest preislich. In Bezug auf den Klang hätten wir uns für diese Summe aber etwas mehr erwartet, als das was wir in unseren Hörtests präsentiert bekamen.
Der Hochton unseres Kandidaten ist relativ stark ausgeprägt, sodass insbesondere Becken und Hi-Hats vordergründig klingen. Dies gibt dem Spinnaker aber gerade in den Höhen einen luftigen und frischen Klang - glücklicherweise ohne dabei unangenehm zu zischeln. In den unteren Höhen fällt der Pegel dafür leicht ab, was Gesangstimmen aber ein wenig die Klarheit in den oberen Tonregionen nimmt.
Die Mitten sind insgesamt recht gut austariert, klingen zum Teil jedoch nicht ganz natürlich. Es ist etwa wie mit Coca Cola und Pepsi. Es schmeckt ähnlich, aber letztlich schmeckt beides doch unterschiedlich im Vergleich zum jeweils anderen. So verhält es sich auch mit dem Spinnaker: Die Mitten sind keinesfalls schlecht, wirken aber in unseren Ohren einfach nicht authentisch - das ist aber zum Teil Geschmackssache.
Im Bassbereich legt Edifier eine Schippe mehr drauf. Es klingt alles ein wenig mehr aufgepeppt. Hält man sich vor Augen, dass die kleinen 4-Zoll-Basstreiber des Spinnaker bereits relativ früh bei circa 60-70 Hz an einem Punkt stark abfallen, bemerkt man schnell, dass die Bassanhebung in den Frequenzbereichen darüber dies kaschieren soll. Je nachdem welches Musikstück wiedergegeben wird, kann dies ganz ordentlich klingen, aber auch einfach nur aufgedickt, was zum Teil auch in mangelnder Präzision zutage tritt.
Leider bewegt sich das Auflösungsvermögen des Spinnaker nicht auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Die bei uns im Frühjahr getesteten ESI uniK 05 etwa spielen deutlich feiner auf. Insbesondere bei Stimmen, als Beispiel sei die von Johannes Oerding genannt, bleiben die Spinnaker zurück.
Die Bühnendarstellung wiederum weiß zu gefallen. Die Breite ist zwar nur durchschnittlich, dafür bildet das Spinnaker auch in der Tiefe noch verhältnismäßig gut ab, wo andere Lautsprecher durchaus ihre Schwächen haben.
Bei der Wiedergabe unseres Referenz-Filmes Transformers zeichnete sich das von uns erwartete Bild ab: Insgesamt bewies sich das Spinnaker ordentlich. Die räumliche Abbildung der Gefechte zwischen Autobots und Decepticons erfolgte überzeugend plastisch und glaubwürdig. Hierbei genügte auch das Auflösungsvermögen, welches uns im Musiktest nicht so gefallen hatte. Dennoch klang das Spinnaker gerade in Action-Szenen einfach nicht bombastisch genug. Die Bassquantität war zwar für ein 2.0-System der Preisklasse durchaus befriedigend, aber im Direktvergleich zu ähnlich teuren 2.1-Lautsprechern mit separaten Subwoofer zieht der von uns getestete Proband verständlicherweise klar den Kürzeren.