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Die SF-Series-Netzteile werden von Corsair mit dem Schlagwort "Ultra Low Noise" beworben, was bei Kompaktsystemen, die gerne auch einmal direkt im Wohnzimmer stehen, durchaus Sinn macht. Die Gaming-Tauglichkeit ist eine Sache, aber schließlich soll so ein Rechner vielleicht auch einmal zum Abspielen eines ruhigen Films genutzt werden, wo jegliche unnötige Lautstärke vermieden werden sollte. Der Einsatz eines maximal großen Lüfters, welcher für sich schon Vorteile bei der erzielbaren Lautstärke bietet, ist hier ein wichtiger Schritt in Richtung einer geringen Betriebslautstärke. Durch die vergleichsweise hohe Effizienz wird die nötige Kühlleistung reduziert und als dritten Schritt hat Corsair die bereits aus den neueren RM- bzw. HX-Modellen bekannte "ZeroRPM-Lüftersteuerung" integriert.
Diese arbeitet nach dem Semi-Fanless-Prinzip, d.h. abhängig von der Temperaturentwicklung bzw. dadurch auch der Last, wird der Lüfter in manchen Betriebsbereichen abgeschaltet. Im Normalfall führt das dazu, dass beim Einschalten des Systems der Lüfter einmal kurz zu Testzwecken hochgefahren wird, aber danach gleich wieder abgeschaltet wird. Steigt dann nach längerem Betrieb unter Last die Temperatur im Netzteil, wird der Lüfter solange eingeschaltet, bis wieder eine bestimmte Temperaturschwelle unterschritten wird und er wieder abgeschaltet werden kann. Die Lüftersteuerung ist üblicherweise so ausgelegt, dass das Netzteil im Idle des Systems oder bei niedriger Last passiv arbeiten kann.
Im Auslieferungszustand ist daher ein Aufkleber angebracht, welcher den User auf diesen Umstand hinweist.
Corsair verbaut im SF450 ein hauseigenes Lüftermodell mit der Bezeichnung NR092L, über welchen sich abgesehen von den aufgedruckten Daten (12 Volt, 0,33 Ampere) keine weiteren Infos finden lassen. Auf dem nachfolgenden Bild ist aber gut zu erkennen, wie knapp der Lüfter im Gehäuse sitzt. Die Perspektive verzerrt es etwas, aber von den nominalen 4 mm Platz auf jeder Seite ist ja noch die Dicke der Gehäuseseitenwände abzuziehen.
Das Corsair SF450 konnte im Test die Erwartungen dann auch voll erfüllen. Im Test, welcher dank offener Lage vor der Teststation sicher optimal im Vergleich zu sonst üblichen Einbausituationen war, konnte das SF450 den passiven Betrieb bis einschließlich des 60%-Lastpunktes aufrechterhalten. Im eingebauten Zustand wird dies sicher anders aussehen, aber der von Corsair angegebene Passiv-Bereich bis 20% Last ist sicher als worst case zu sehen. Mit ausgeschalteten Lüfter arbeitete das SF450 dann auch lautlos, d.h. es waren auch keine durch die Elektronik verursachten Geräusche ("Spulenfiepen") zu hören. Bei Erreichen des 80%-Lastpunkt schaltete das SF450 den Lüfter sofort ein, wobei die dann zuerst gewählte Drehzahl von 1.100 U/min zwischenzeitlich für kurze Zeit auf 400 U/min abfiel. Bei 1.100 U/min arbeitete das SF450 noch relativ leise, ein Surren des Lüfters war in der Nähe allerdings etwas wahrnehmbar. Unter Volllast lagen dann 1350 U/min an, welche sich aber nur geringfügig lauter präsentierten. Auch hier war das SF450 in der Nähe zum Netzteil zwar wahrnehmbar, aber insgesamt noch von sehr angenehmer Lautstärke.
Das Corsair SF450 bringt, wie bereits beschrieben, ein voll-modulares Kabelmanagementsystem mit, welches der Klasse entsprechende gute Anschlussmöglichkeiten bietet. Die Anschlusskabel sind allesamt als schwarze Flachbandkabel ausgeführt. Die Länge der Anschlusskabel ist für ein kompaktes SFX-Netzteil angemessen. Je nach Case und Einbausituation wären sicher auch manchmal kürzere oder auch längere Kabel ideal, aber das Corsair SF450 bringt hier schon einen guten Kompromiss mit.
In Sachen Lautstärke vermag das Corsair SF450 voll zu überzeugen und auch in Sachen Ausstattung und Anschlussmöglichkeiten ist es sehr gut aufgestellt.