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be quiet! Pure Power 9 CM 600W im Test - be quiet! Pure Power 9 CM 600W - Technik

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Das be quiet! Pure Power 9 CM 600W wird im üblchen schwarzen Karton geliefert, der zumindest einen kleinen Vorgeschmack auf das enthaltene Netzteil liefert. So ist - vergleichsweise dezent - ein 80PLUS-Silver-Logo zu finden, sowie noch das Label "essential" als Hinweis auf die Einstiegerserie.

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Der Karton des be quiet! Pure Power 9 CM 600W

Das Netzteil selbst ist dann noch einmal in Luftpolsterfolie verpackt. Der Lieferumfang des be quiet! Pure Power 9 CM 600W ist übersichtlich, aber vollständig. Neben dem Netzkabel, den Anschlusskabeln und den Montageschrauben gibt es noch einige Einweg-Kabelbinder. Wie bei be quiet! üblich liegt dem Netzteil ein gut brauchbares Handbuch bei, welches z.B. auf den letzten beiden Doppelseiten u.a. auch über die Zuordnung der 12V-Schienen zu den Anschlüssen Auskunft gibt.

 

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Der Lieferumfang des be quiet! Pure Power 9 CM 600W ist vollständig.

Das be quiet! Pure Power 9 CM 600W orientiert sich optisch an anderen Serien des Herstellers bzw. natürlich auch direkt am Vorgänger. Charakteristisch ist der orangefarbene Streifen um den Lüfter herum, welcher hier aber im Gegensatz zu den höherwertigen Modellreihen nur eine rein optische Funktion hat und nicht der Entkopplung des Lüfters dient. Das anthrazitfarben lackierte Stahlblechgehäuse ist mit einer Länge von 160 mm durchschnittlich kompakt. Im Deckel ist unter einem schwarzen Lüftergitter der 120-mm-Lüfter integriert.

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Das be quiet! Pure Power 9 CM 600W bringt eine schlichte, aber stimmige Optik mit.

Zusammen mit dem in die Seitenfläche geprägten Herstellernamen ergibt sich so insgesamt ein schlichtes, aber dennoch hochwertig erscheinendes Design. Für alle diejenigen, die die insbesondere an den Dark Power Pro eingesetzten Plastikelemente nicht so mögen, sicher auch eine einfache, aber elegante Umsetzung.

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Das be quiet! Pure Power 9 CM 600W ist mit einem teil-modularen Kabelmanagement ausgestattet.

Das be quiet! Pure Power 9 CM 600W ist mit einem teilmodularen Kabelmanagement ausgerüstet. Wie üblich sind ATX-Stecker und 8(4+4)-Pin-Anschluss fest ausgeführt, der Rest wird über das Stecksystem des modularen Kabelmanagements je nach Bedarf nachgerüstet. Das Kabelmanagement-System trennt sich dabei in zwei verschiedene Buchsentypen auf: zwei für PCI-Express-Kabel, drei für Peripherieversorgungen.

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Das Anschlussfeld des modularen Kabelmanagements des be quiet! Pure Power 9 CM 600W.

Die beiden Ports für die PCI-Express-Kabel sind zwölfpolig ausgeführt, was eine optimale Leistungsübertragung an die jeweils mit zwei 8(6+2)-Pin-Abgriffen ausgestatteten Kabel ermöglicht. Die fünf Buchsen des Kabelmanagements sind beschriftet und mechanisch kodiert, verzichten aber auf eine farbliche Zuordnung. Alle Stecker/Buchsen sind gut verarbeitet, sodass die Stecker gerade mit dem richtigen Widerstand einrasten.

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Die Außenseite des be quiet! Pure Power 9 CM 600W ist unauffällig und nur mit kleinem Markenlabel versehen.

Laut Featureliste bietet das be quiet! Pure Power 9 CM 600W recht gute Leistungswerte. Die mit 80PLUS Silver für ein Netzteil aus dem Einsteigerbereich recht hohe Effizienz haben wir bereits erwähnt. Von den Ausgangsleistungen her ist das be quiet! Pure Power 9 CM 600W der Klasse entsprechend aufgestellt. Auf den Nebenspannungen sind bis zu 140 Watt kombiniert verfügbar, wobei diese sich auf bis zu 25 Ampere auf 3,3 Volt und bis zu 18 Ampere auf 5 Volt aufteilen. Die 12-Volt-Seite besteht aus zwei laut be quiet! unabhängigen Spannungsschienen, welche nominal jeweils mit 32 bzw. 28 Ampere belastbar sind. Kombiniert stehen bis zu 576 Watt zur Verfügung, was noch relativ dicht an der nominalen Gesamtleistung liegt.

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Die Leistungswerte des be quiet! Pure Power 9 CM 600W in der Übersicht.

Das be quiet! Pure Power 9 CM 600W bringt erfreulicherweise ein gutes Schutzschaltungskonzept mit. So sollen bei den Pure Power 9 Schutzschaltungen gegen Über-/Unterspannung (OVP/UVP), Überlastung (OPP), Überlastung einzelner Rails (OCP) und Kurzschluss (SCP) vorhanden sein. Und was positiv anzumerken ist: Auch ein Temperaturschutz (OTP) soll mit an Bord sein. Das Vorhandensein von OCP auf den Spannungsschienen konnten wir im Test bestätigen. Auf den Nebenspannungen schaltete sich das Testsample bei ca. 36 Ampere (5 Volt) bzw. 32 Ampere (3,3 Volt) ab, auf den 12V-Rails lag die Schaltschwelle bei ca. 40 Ampere (12V1) bzw. 36 Ampere (12V2). Insgesamt lässt sich sagen, dass be quiet! beim Thema Schutzschaltungen bei den Pure Power 9 CM einen guten Job gemacht hat und den Standard im Einsteigerbereich hier sicher übertrifft.

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Das Innenleben des be quiet! Pure Power 9 CM 600W in der Übersicht.

Das be quiet! Pure Power 9 CM 600W verwendet die "Active-Clamp+SR"-Topologie, welche be quiet! bereits seit einiger Zeit bei den Straight-Power-Modellen nutzt, umgesetzt durch den Auftragsfertiger FSP. Im Gegensatz zu den Straight Power verzichtet be quiet! aber bei den Pure Power 9 auf den Einsatz von DC-DC-Wandlern zur Erzeugung der Nebenspannungen. Letztendlich ist das natürlich verständlich, denn die Pure Power bedienen das Einsteigersegment und es soll ja schließlich noch eine Abgrenzung zu den höheren Serien existieren.

In den technischen Unterlagen betont be quiet! aber dennoch, dass bei den Pure Power 9 anderes als bei den älteren Revisionen nun keine Gruppenregulation der Ausgangsspannungen stattfindet. Das hört sich natürlich gut an, aber andererseits ist durchaus die Ansicht Konsens, dass sich wirklich unabhängige Ausgangsspannungen aktuell eigentlich nur durch das DC-DC-Wandler-Konzept erreichen lassen. Hierbei werden 3,3 Volt und 5 Volt jeweils durch eigene DC-DC-Spannungswandler aus den bereits generierten 12 Volt erzeugt Dieser Ansatz hat den Vorteil, dass sich die "erste Stufe" nur um die Erzeugung von stabilen 12 Volt kümmern muss. Die beiden DC-DC-Wandler dahinter müssen sich dann auch nur jeweils um die Regelung "ihrer" Spannung kümmern. In der Praxis beeinflussen sich alle Stufen daher nicht und auch Crossload-Situationen sind kein Problem.

Bei der "Gruppenregulation" ist es hingegen so, dass die 12 Volt und mind. eine Nebenspannung (meist 5V) "aus der gleichen Spule" kommen. Dies bedeutet, dass diese zwangsläufig zusammen reguliert werden, was aber nur dann gut funktioniert, wenn beide auch entsprechend gleich belastet werden. Bei ungleichmäißger Lastverteilung der Spannungen laufen diese dann schnell aus dem Ruder, weswegen Gruppenregulation heutzutage nur noch im Low-Cost- und Niedrigwatt-Bereich zu finden ist.

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Das Innenleben des be quiet! Pure Power 9 CM 600W.

be quiet! hat nun scheinbar einen Mittelweg gefunden, der auch ohne DC-DC-Wandler eine bessere Regulierung verspricht. be quiet! verwendet dazu bei den Pure Power 9 CM "synchronous rectification" nicht nur für 12 Volt, sondern auch für 3,3 Volt und 5 Volt. Bei "synchronous rectification" (SR) wird die im Haupttrafo heruntertransfomierte Spannung mithilfe von per ICs angesteuerten MosFETs gleichgerichtet, was verglichen mit einfachen Gleichrichter-Bauteilen noch einige Eingriffs- bzw. Regulationsmöglichkeiten eröffnet. Die "Gleichrichtung" per SR ist heutzutage in besseren Netzteilen eigentlich der Standard, nur kommt diese bei Netzteilen mit DC-DC-Technik entsprechend natürlich nur für 12 Volt zum Einsatz.

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Das Innenleben des be quiet! Pure Power 9 CM 600W in der Übersicht.

Bei den Pure Power 9 CM ist es laut Techdoc nun so, dass - wie bei einem gruppenregulierten Design auch - 12 Volt und 5 Volt beide vom Hauptransformator erzeugt werden, aber aus dem 5-Volt-Abgriff dann parallel über zwei SR-Schaltkreise jeweils die finalen 5 Volt und 3,3 Volt Gleichspannung erzeugt werden. Dadurch können die drei Ausgangsspannungen (innerhalb gewisser Grenzen) unabhängig voneinander geregelt werden. be quiet!s Aussage, dass es kein (klassisches) gruppenreguliertes Design ist, lässt sich also nachvollziehen. Gefühlt ist es allerdings zumindest ein "halbes" gruppenreguliertes Design, denn dadurch, dass 12 Volt und 3,3 Volt / 5 Volt physisch durch den Hauptrafo gekoppelt sind, ist diese Lösung natürlich immer noch anfälliger gegen Crossload-Situationen, wobei diese in der Praxis bei üblichen modernen Systemen heutzutage eigentlich kein Thema sein sollten. Wer sich dennoch daran stört, sollte einen Blick auf Corsairs Vengeance-Modelle werfen, welche mit DC-DC-Technik ausgestattet sind.

In Sachen Bauteilbestückung hat be quiet! eine für diese Klasse angemessene Wahl getroffen. Sämtliche Elektrolytkondensatoren im Pure Power 9 CM 600W stammen vom soliden taiwanesischen Produzenten Teapo. Der Primär-Elko ist ein Modell mit 420V Spannungsfestigkeit, 330 uF Kapazität und einem 85°C-Temperatur-Rating. Die teilweise thermisch stärker belasteten Elkos im Sekundärbereich sind hingegen 105°C-Modelle. Auf der Anschlussplatine des Kabelmanagements sind aber auch noch einige Feststoffkondensatoren zu finden. Insgesamt also eine gute Vorstellung, die das be quiet! hier zeigen kann.

Kommen wir auf der nächsten Seite zu Lautstärke und Ausstattung.