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Den Diskstation Manager, kurz DSM, haben wir ja schon öfter gezeigt. Er ist das Betriebssystem des NAS und stellt ein sehr mächtiges Webinterface, was von der Optik an ein "echtes" Betriebssystem erinnert - nur eben im Browser. Der DSM ist auf allen Geräten von Synology installiert, die zur Verfügung gestellten Programme und Funktionen des DSM unterscheiden sich nicht, auch wenn die Hardware völlig verschieden ist. Lediglich spezifische Einstellungen, die an Hardware gebunden sind, zum Beispiel der SD-Kartenleser der DS214play oder der zweite Ethernet-Anschluss der DS214+, können logischerweise nur am jeweiligen Gerät gemacht werden. Auf beiden Geräten läuft das Webinterface sehr schnell, Animationen sind flüssig und Änderungen werden sofort und ohne Neustart übernommen.
Die erste Einrichtung geht schnell: Ist das Gerät einmal hochgefahren, müssen nur wenige Einstellungen gesetzt werden, bis das System sich von selbst auf den aktuellen Stand bringt und dann sofort lauffähig ist. In unserem Test stellten wir fest, dass man auch mit seinem System auf ein anderes umziehen kann, ohne Daten zu verlieren. Bei der Einrichtung wird man dann gefragt, ob man die "alten" Daten und Einstellungen mitnehmen möchte - nach der Aktualisierung waren dann alle Daten noch da, wo sie vorher auch waren. Dieses Feature ist vor allem für Nutzer praktisch, die vielleicht mit einer "kleineren" Diskstation beginnen und dann irgendwann auf eine "große" Version umsteigen wollen.
Die Anzahl an Erweiterungsmöglichkeiten ist vielfältig. Als wirklich sinnvoll erscheinen uns vor allem die Cloudstation, die Musicstation und die Videostation. Bei der Cloudstation handelt es sich um eine hundertprozentig eigenständig lauffähige Cloud, die die Daten ausschließlich auf dem NAS ablegt. Clients gibt es sowohl für Windows, Mac und Linux als auch für iOS und Android. Standardmäßig werden alle Transaktionen über SSL abgewickelt und können für noch mehr Sicherheit auch noch über ein VPN gesichert werden. Vor allem für "Dropbox-Aussteiger" kann die Cloudstation ein guter Ersatz sein. Von der Flexibilität kommt die Cloudstation zwar noch nicht ganz an die von Diensten wie Dropbox (werden z. B. ganze Ordner in der Cloud verschoben, müssen sie neu herunter/heraufgeladen werden), dafür hat man aber nahezu unbegrenzten Speicherplatz (eben genau so viel, wie das NAS bietet) und hat volle Kontrolle über die Daten. Gerade für kleine Unternehmen, die mit der DS214+ ja angesprochen werden sollen, ist die Datensicherheit ein großes Thema.
Bei der Audio- bzw. Videostation handelt es sich um Dienste, die Musik und Videos durch das heimische Netzwerk und, eine solide Internetleitung vorausgesetzt, auch ins Internet streamen lassen. Auch hier geht alles wieder über Apps für Smartphone und Tablet. Wer seine Filme zu Hause auf dem NAS sammelt, kann diese dann direkt auf sein Endgerät streamen. Zumindest die Audiostation funktionierte mit unserer 16.0000er Leitung auch ohne Probleme aus dem Internet, für das Streamen von Videos sollt dann aber schon VDSL her. Mit der DS214play funktioniert das Streaming in 1080p lückenlos. Die Liste der unterstützen Formate ist lang und beinhaltet alle gängigen Videoformate und Codecs. Bei der DS214+ muss man sich mit 720p-Inhalten begnügen, da hier der entsprechende Encoder nicht verfügbar ist. Natürlich gibt es auch noch eine ganze Reihe anderer Funktionen wie zum Beispiel einen Mail-Server, einen Webserver (inklusive vorinstallierbarer Software), einen Viren-Scanner oder auch die Surveillance-Station, die Kameras im Netzwerk verwalten kann.
Die Software der Diskstations ist ihr Alleinstellungsmerkmal. Der DSM ist die aktuell flexibelste Software für ein NAS. Dateidienste, Streaming, Backups (auch mit Timemachine), Webdienste und nicht zuletzt eine sehr gute Cloud-Funktion sind nur einige der Features, die sich in Handumdrehen installieren und betreiben lassen. Oft kommt die Frage auf, ob es nicht sinnvoller sei sich sein NAS selbst zu bauen, sind doch stromsparende Plattform auf zum Beispiel AMD-Basis sehr erschwinglich und können meist mehr als zwei Festplatten aufnehmen. Nur fehlt da eben noch die Software - klar, Samba ist schnell eingerichtet und Owncloud kann auch relativ schnell aufsetzen, aber eine Streaming-Lösung für Musik oder gar Videos? Hier wird es dann schon schwieriger. Auch Timemachine-Support lässt sich nicht so ohne Weiteres einrichten, hier muss man sich im Klaren sein, dass neben dem Preis für Hardware auch eine Menge Zeit ins Land geht.