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Das Drobo 5N hat sich im Test als interessantes Produkt gezeigt, auch wenn es sich von den sonst von uns getesteten NAS-Systemen doch stark unterscheidet. Seine Aufgabe als reiner Netzwerkspeicher erfüllt es sehr gut. Es bietet Platz für bis zu fünf Festplatten und stellt deren Speicherplatz über SMB (Windows) oder AFP (Mac OS X) bereit, inklusive Freigaben- und Benutzerverwaltung.
Die Besonderheit des Drobo 5N ist, dass es auf Einfachheit getrimmt ist. Wo bei anderen NAS-Systemen ein neuer User sich mit einer durchaus vereinfachten, aber meist dennoch irgendwie komplizierten Einrichtung und Fachbegriffen wie RAID oder Volume auseinandersetzen muss, braucht der User bei einem Drobo 5N nur einige Festplatten einschieben, das Gerät einschalten und eine Software installieren. Um die Verwaltung der Laufwerke kümmert sich das BeyondRAID-System des Drobo vollautomatisch. Allenfalls gilt es noch auszuwählen, ob man ein- oder zweifache Redundanz seiner Daten haben möchte, bzw. sind noch mit wenigen Klicks einige Freigaben einzurichten. Den Rest erledigt BeyondRAID: Fällt eine Festplatte aus, wird im Hintergrund bestmöglich gegengesteuert, bzw. eine Ersatz-Festplatte wird automatisch wieder integriert. Für mehr Speicherplatz braucht nur eine neue HDD eingeschoben oder eine alte durch eine größere ersetzt werden, den Rest erledigt das Drobo 5N vollautomatisch dank des BeyondRAID-Systems, welches die Daten anders als normale RAID-basierte Systeme auf die Laufwerke verteilt. Die Flexibilität bei Änderungen haben wir bereits erwähnt, aber auch Datenprüfung- und reparatur im Hintergrund sollten für eine vergleichsweise hohe Datensicherheit sorgen. Einzig die Tatsache, dass BeyondRAID ein proprietäres System ist und im Falle des Falles die Daten nicht per Linux-System ausgelesen werden können, mag vielleicht den einen oder anderen stören.
Das Drobo 5N konzentriert sich stark auf seinen Job als reiner Netzwerkspeicher. So fehlen ihm viele Features, die wir bei anderen hochwertigen NAS schon als selbstverständlich ansehen. Eigene Backups auf externe Laufwerke, für die es auch keine Anschlussmöglichkeiten geben würde, oder auf andere NAS mit verbreiteten Protokollen wir rsync oder FTP sind bei dem Drobo 5N nicht möglich. Es dient "nur" als Netzwerkspeicher, kann Time-Machine-Backups empfangen und sich mit wenigen hierzulande unbekannten Cloudanbietern synchronisieren. Immerhin kann der Funktionsumfang durch nachinstallbare "Apps" etwas aufgebohrt werden, z.B. durch das beliebte Plex, was einen dicken Pluspunkt bei manchen Usern darstellen sollte.
In Sachen Performance gibt das Drobo 5N ein durchaus brauchbares Bild ab. Per SMB bzw. nachinstallierten FTP-Server sind Downloads durchaus mit vollem Gigabit-Speed möglich, sofern keine Hintergrundaufgaben laufen. Beim Upload per SMB sind ebenfalls über 100 MB/s möglich, nur per FTP war die Schreibgeschwindigkeit deutlich niedriger. Eine Verschlüsselung von Daten ist bei dem Drobo 5N nicht integriert. Von der Leistungsaufnahme her bewegt sich das Drobo 5N im normalen Rahmen. Das Drobo 5N arbeitet zwar nicht laut, die Plattenzugriffe sind vergleichsweise gut gedämpft, aber das relative deutliche Rauschen des Lüfters verhindert eine Einstufung als leises NAS.
Als Fazit bleibt dem Drobo 5N zu bescheinigen, dass es in Sachen Datenspeicherung ausgesprochen flexibel, fortschrittlich und zuverlässig ist. Dies ist zusammen mit der einfachen Benutzung seine klare Stärke, welche es von anderen Lösungen abhebt. Diese Reduktion auf das Einfache ist aber verglichen mit klassischen NAS-Systemen auch seine Schwäche, denn zumindest ein flexibles Backup-System ist bei jedem besseren NAS eigentlich Standard.
Wahrscheinlich sollte man das Drobo 5N auch nicht als "serverähnliches" High-End-NAS sehen, d.h. es mit den NAS-Systemen von Synology oder QNAP vergleichen. Eher ist das Drobo 5N als intelligente, per Netzwerk angebundene "Festplatte" zu sehen, die z.B. mit Upgrades wie dem nachinstallierbaren Plex durchaus einige Boni aufzuweisen hat und gegenüber direkt angeschlossenen DAS den Vorteil hat, auch problemlos von mehreren Systemen aus genutzt werden zu können.
Mit einer gerade gesenkten UVP und einem aktuellen Straßenpreis von ca. 450 Euro bietet das Drobo 5N schon einiges für sein Geld, zumindest wenn das gesuchte Anwendungsprofil auf das des Drobo 5N passt. Andererseits ist das Modell bereits seit über drei Jahren auf dem Markt, was auch nicht zu vergessen ist. Wer hingegen eine richtige NAS mit Verschlüsselung, guten Backupmöglichkeiten und einer allgemein hohen Erweiterbarkeit sucht, dabei mit mehr technischer Komplexität leben kann, sollte sich preislich ähnlich aufgesteltte NAS-Modelle bei QNAP, Synology, Thecus oder Asustor anschauen. Wer deren Funktionsvielfalt und Komplexität nicht braucht, sollte sich das Drobo 5N in jedem Fall einmal anschauen.
Positive Aspekte des Drobo 5N:
- sehr einfache Einrichtung
- sehr guter vollautomatischer Betrieb
- intelligente Verwaltung der Laufwerke mit hoher Datensicherheit (BeyondRAID)
- einfacher Austausch von Laufwerken möglich
- gute Datentransferraten
Negative Aspekte des Drobo 5N:
- keine Verschlüsselung
- kein Wake-on-LAN
- recht hohes Betriebsgeräusch
- nur auf SMB/FTP-Betrieb ausgelegt
- kein selbstständiges Backup der eigenen Daten möglich
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