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Ein wichtiger Punkt bei einem DSL-Router ist neben der Hardware sicherlich auch die Software. Wer einfach nur die Standard-Einrichtung benötigt, wird sicherlich mit jedem beliebigen Router zurechtkommen, wenngleich auch hier die Einrichtungsassistenten nicht immer eine Hilfe sind. Ein guter Assistent und eine ebenso umfangreiche Möglichkeit der Einrichtung sind aber ein wichtiges Argument, wenn es um eine echte Alternative zu einem Standard-Router gehen soll. Wir haben uns daher die Software des ASUS DSL-AC 87VG angeschaut.
Auf der ersten Seite bietet ASUS eine sehr schöne Übersicht. Alle wichtigen Gerätezustände werden aufgeführt und zeigen auf den ersten Blick, ob es irgendwo Probleme gibt oder nicht. Neben der Internetverbindung und den angeschlossenen Geräten, bietet die Übersicht auch alle Informationen zu den WLAN-Netzwerken und dem Status der Hardware in Form der Auslastung des Prozessors.
In der Folge kann durch die verschiedenen Einstellungen navigiert werden. Der Assistent weist den Nutzer aber schon darauf hin, dass beispielsweise die SSID und das Passwort des WLANs geändert werden sollten. Wir haben den Assistenten einmal durchlaufen und können bestätigten, dass dieser alle wichtigen Punkte sehr gut beschrieben einmal anspricht. Alle weiteren Einstellungen wie VPNs oder IPv6-Einstellungen müssen aber ohnehin manuell angefasst werden.
Zu den allgemeinen Einstellungen gehört auch die Kindersicherung, die den Zugriff auf das Internet für bestimmte Geräte nur zu vorher festgelegten Zeiten zulässt. Auch der Traffic Manager QoS gehört bereits zu diesen allgemeinen Einstellungen und ist bei vielen Routern eher in den Untermenüs zu finden. Dropbox, Google Drive oder OneDrive gehören für viele Nutzer inzwischen zum Alltag, um die wichtigsten Dateien immer und überall verfügbar zu haben. Über die AICloud 2.0 will ASUS jedem Nutzer die Möglichkeit bieten einen eigenen Cloud-Dienst aufzubauen. Dazu muss nur ein Datenträger in den Router eingesteckt und ein Benutzerkonto eingerichtet werden. Danach lässt sich von beliebigen Geräten wie Smartphones und Tablets mit installierter AICloud 2.0 darauf zugreifen.
Neben dem Cloud-Dienst bietet ASUS für den DSL-AC 87VG auch noch weitere sogenannte USB-Apps, die über die Software verwaltet werden können. Dazu gehört der obligatorische Netzwerkdrucker oder aber ein Download-Manager, der auf Wunsch bei längeren Downloads diesen über den Router ausführt und kein Rechner laufen muss. Die Dateien werden dabei auf dem per USB angeschlossenen Speicher abgelegt. ASUS bietet auch die Möglichkeit, einen Mobilfunkstick anzuschließen, der im Falle eines Ausfalls der Festnetzverbindung deren Funktion übernimmt. Der Nutzer muss dazu natürlich Stick plus Simkarte bereits haben und auch die Kompatibilität zum Router sollte vorher und bei Einrichtung der USB-App geprüft werden.
Die Einrichtung von DECT-Telefonen ist denkbar einfach und durchaus mit dem zu vergleichen, wie AVM bei seinen Routern vorgeht. Die Geräte sind dabei auch zueinander kompatibel. Zunächst müssen das DECT-Telefon und der Router gekoppelt werden. Dies geschieht über die Suche nach einer Basisstation und das Drücken der DECT-Taste am Router. Danach können die Handgeräte mit Nummern belegt und zugeordnet werden. Das auf dem Router abgelegte Telefonbuch ist dann auf den Mobilgeräten verfügbar.
Bei mehreren Geräten kann natürlich festgelegt werden, auf welche Rufnummern die einzelnen Geräte reagieren sollen. Wer die Strahlung von DECT fürchtet, kann den Eco-Modus aktivieren und auch jedes Gerät auf eine verschlüsselte Verbindung zwingen. Ebenfalls der Sicherheit zuträglich ist sicherlich die Sperrung bestimmter Vorwahlen. Damit kann verhindert werden, dass beispielsweise die Kinder überteuerte Servicenummern anrufen. Auslandsverbindungen können ebenfalls komplett gesperrt oder eingeschränkt werden. Der ASUS DSL-AC 87VG bietet auch einen Anrufbeantworter, der einen üblichen Funktionsumfang vorzuweisen hat.
In den erweiterten Einstellungen können die Nutzer dann tiefer in das System eingreifen. Dazu gehört die Verwaltung des WLANs in den zwei Frequenzbereichen von 2,4 und 5 GHz sowie die Anpassung der Sendeleistung. Hier lohnt es sich das Menü einmal in jedem Punkt anzuschauen und bei Bedarf die entsprechende Option zu bearbeiten. In den Netzwerk-Einstellungen können die Funktionen für das verdrahtete LAN festgelegt werden. Dazu gehört der DHCP-Server, die Einrichtung bestimmter Routen oder, falls durch den Internetanschluss bereitgestellt, die Einrichtung des IPTV.
In den WAN-Einstellungen können alle wichtigen Funktionen zur Internet-Verbindung gemacht werden. Hier lässt sich der genaue Typ der Verbindung festlegen, falls dies nicht schon im Einrichtungsassistenten geschehen ist. Über das Dual-WAN-Menü kann auch eine optionale Backup-Verbindung festgelegt werden, die per USB-Stick zur Verfügung gestellt werden kann. Bestimmte Ports können gesperrt oder nur bestimmten Geräten zugänglich gemacht werden. Eine Port-Weiterleitung ist ebenso möglich. Wer trotz wechselnder IP durch den Anbieter immer auf seine Hardware im Netzwerk von außen zugreifen möchte, kann im ASUS DSL-AC 87VG einen DDNS-Service einrichten und auch ein NAT-Passthrough für VPN-Verbindungen ist möglich.
Die meisten Internetanbieter geben inzwischen IPv6-Adressen an ihre Nutzer weiter. Einige arbeiten aber auch noch mit IPv4-Adressen, wenngleich diese aufgrund der Limitierung wohl langsam aber sicher abgelöst werden. Der ASUS DSL-AC 87VG bietet für die internen Netzwerkverbindungen und auch den Datenverkehr in das Internet die Unterstützung für IPv6. Hier können auch verschiedene Tunnel-Dienste eingerichtet werden.
Wer seinen Datenverkehr trotz Verschlüsselung durch einen VPN-Dienst leiten möchte, kann diesen Dienst im ASUS DSL-AC 87VG einrichten. PPTP und OpenVPN werden unterstützt. In den Einstellungen gibt die Software wichtige Hinweise zur Einrichtung, sodass dies für den findigen Nutzer keinerlei Problem darstellen sollte. Obligatorisch sind natürlich auch die Einrichtung einer Firewall, in der auch ein DDOS-Schutz vorhanden ist oder verhindert werden kann, dass bestimmte Anfragen über den WAN-Port in das eigene Netzwerk gelangen.
Zum Schluss bietet die Software auch noch die üblichen Administrator-Funktionen. Hier kann das Kennwort für den Zugriff auf den Router geändert werden oder aber falls notwendig eine Firmware-Aktualisierung durchgeführt werden. Läuft auf dem Router nicht mehr die aktuelle Firmware, weist die Software darauf auch ständig hin und "zwingt" den Nutzer sozusagen dazu, das Update durchzuführen. Da damit auch häufig das Schließen von Sicherheitslücken einhergeht, können wir diesen Schritt nur begrüßen. Über dieses Menü können die gemachten Einstellungen auch gespeichert und immer wieder abgerufen werden – falls einmal ein Zurücksetzen des Routers notwendig wird. Natürlich liefert ein Protokoll auch alle wichtigen Informationen über den Status des DSL-Routers und zeigt eventuelle Probleme auf.
Insgesamt ist unser Fazit der Software des ASUS DSL-AC 87VG durchweg positiv. Bisher konnten sich viele Router-Hersteller vor allem durch ein unübersichtliches Menü, fehlende Optionen und schlechte Übersetzungen hervortun – nicht so ASUS. Alles ist am richtigen Platz, auch wenn die Menüführung und einzelne Funktionen noch etwas übersichtlicher gestaltet werden könnten. Der Schritt von einer Windows-3.11-Optik hin zu dem, was ASUS nun macht, ist aber gewaltig und ragt aus dem breiten Angebot der asiatischen DSL-Router heraus. AVM machte diesen Schritt zuletzt mit FRITZ!OS 6.5 und kann dank responsivem Design auch immer noch eine bessere Übersicht für sich verbuchen. Was die Funktionen betrifft, ist der DSL-AC 87VG aber mit den aktuellen AVM-Varianten mindestens auf Augenhöhe.