Die Geschwindigkeit von ARM-Prozessoren in NAS-Geräten ist immer etwas schwer einzuschätzen, vermutlich da viele User mehr mit der Welt der Intel-CPUs großgeworden sind. Für den Annapurna Labs AL-324 spricht aber, dass er von QNAP auch in höherklassigen NAS-Geräten der TS-x32X-Serie mit acht oder sogar neun Laufwerken bzw. SSD-Slots eingesetzt wird. Bei Synology findet der vermutlich ältere Vorgängerchip AL-314 Verwendung, in dem 8-Bay-NAS DS1817 (ohne Plus). Von daher ist davon auszugehen, dass der AL-324 von seiner Leistung her sehr gut auf das Konzept des TS-332X mit insgesamt sechs internen "Laufwerken" und einer 10GbE-Schnittstelle abgestimmt ist.
Für den Test der 10-GbE-Schnitstelle des QNAP TS-332X haben wir ein DAC-Kabel verwendet, welches mit einer Mellanox-Connectx2-Karte in unserem Test-PC verbunden war. Dieser arbeitet nach einem kleinen Update nun mit einem Intel i7-7700K und für einige Tests setzten wir auch eine RAM-Disk ein.
Für die Leistungsaufnahme und Lautstärke sowie einige Performance-Benchmarks verwenden wir wieder unsere Western Digital Red 2 TB. Zusätzlich kommen für einige Tests noch drei 2,5-Zoll-SATA-SSDs von Corsair zum Einsatz.
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Den ersten Benchmark haben wir die Lesegeschwindigkeit von sequentiellen Daten per SMB getestet. Wir haben uns auf RAID5 konzentriert, da sich dieser Modus bei einem 3-Bay-NAS anbietet und dieser auch höhere Anforderungen an das NAS stellt.
Beim sequentiellen Lesen über die 10-GbE-Schnittstelle konnte das TS-332X einen Wert von knapp über 900 MB/s bei der Nutzung von SSDs erzielen. Bei Verwendung eines verschlüsselten Volumens sank die Geschwindigkeit ein wenig auf immer noch sehr gute 725 MB/s ab. Mit einem RAID5 aus unseren WD Red 2TB erreicht das TS-332X immerhin 225 MB/s, wodurch die 10GbE-Anbindung noch einen spürbaren Vorteil bietet. Über die Gigabit-Ethernet-Schnittstelle werden mit den SSDs auch 113 MB/s erreicht. Nur mit den Festplattenverbund fehlte uns in mehreren Testläufen immer etwas zur vollen Gigabit-Performance.
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In einem weiteren Test kopieren wir insgesamt 10.000 Dateien von je 1 MB Größe per SMB, was im Vergleich zum "sequentiellen" Transfer von großen Dateien deutlich auf die Geschwindigkeit geht. Beim Lesen vom RAID5-SSD-Verbund über 10 GbE werden noch gute 164 MB/s erreicht, bzw. 124 MB/s mit verschlüsseltem Volume. Die Limits liegen hier wohl im Protokoll und den Latenzen der jeweiligen Schnittstellen, denn über die Gigabitverbindung werden nur 70 MB/s erreicht. Kommen Festplatten zum Einsatz, stellen diese den Flaschenhals dar, denn auch über 10 GbE wie auch Gigabit werden um die 30 MB/s erreicht.
Beim Schreiben der 1 MB großen Dateien liegt der SSD-Verbund über 10 GbE sowohl unverschlüsselt mit 117 MB/s und verschlüsselt mit 101 MB/s vorne. Interessanterweise kann der RAID5-Verbund aus Festplatten mit knapp 98 MB/s auch einen sehr guten Wert zeigen. Vermutlich kann hier beim Schreiben, anders als beim Lesen, das NAS-Betriebssystem mit seinem RAM-Cache beschleunigend wirken und die niedrigen IOPS-Werte der Festplatten etwas kompensieren. Über Gigabit scheint bei 50 bis 55 MB/s ein "Flaschenhals" aufzutreten, denn die Werte von SSD- und HDD-Verbund liegen hier fast gleichauf.