Toshiba verlangt für das Qosmio X70-A-136 knapp 2000 Euro. Um diesen Preis zu rechtfertigen, muss natürlich die Ausstattung von vorn bis hinten stimmen. Schon schnell fällt beim X70 dabei auf, dass Toshiba nicht den letzten Cent in eine möglichst leistungsstarke Kombination investiert hat, sondern eine vergleichsweise ausgewogenen Ausstattung sucht – sofern man bei einem Gerät dieser Klasse überhaupt davon sprechen kann.
Es ist aktuell sicherlich das am häufigsten getestete Haswell-Modell, der Core i7-4700MQ, also der kleinste 4-Kerner mit einer normalen TDP, die bei Haswell übrigens zwei Watt höher liegt, also noch bei der Vorgänger-Generation. Die vier Kerne werden standardmäßig mit 2,4 GHz getaktet, bei Bedarf kann ein Kern kurzfristig aber auch mit 3,4 GHz betrieben werden. Der Cache wird mit 6 MB ausgeführt, was vollends ausreichend ist. Gefertigt wird der Core i7-4700MQ wie alle Haswell-Prozessoren im 22-nm-Verfahren. Eine wirkliche Überraschung ist es natürlich nicht mehr: Der i7-4700MQ liefert in allen Lebenslagen eine exzellente Leistung. Entsprechend werden in Cinebench 11 6,79 Punkte erreicht, während es bei der 15er-Version 646 Punkte sind. Auch in 7-Zip erlaubt sich unser Testkandidat keine Blöße und erreicht 17.118 Punkte. Generell gilt aber wie aktuell so oft: Für normalen Aufgaben steht stets genügend Performance zur Verfügung – und auch vor anspruchsvollen Aufgaben wie der Videobearbeitung schreckt der 4700MQ nicht zurück. Das Aufrüsten auf stärkere Prozessoren ist damit generell kaum lohnenswert.
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Für die Preisklasse von rund 2000 Euro stellt die Grafikkarte eine kleine Besonderheit dar, denn es kommt „nur" eine GeForce GTX 770M zum Einsatz – eigentlich würde man beim aufgerufenen Preispunkt sicherlich eine GeForce GTX 780M oder gar einen SLI-Verbund erwarten. Hier machen sich die weitere Ausstattung und natürlich auch das generell etwas höhere Preisniveau von Toshiba bemerkbar.
Die eingesetzte GTX 770M basiert auf einem in 28 nm Strukturbreite gefertigten GK106-Chip und arbeitet entsprechend mit 960 Shadereinheiten (Cuda-Cores), die in fünf Blöcken organisiert wurden. Gegenüber der GTX 780M wurden also deutlich gespart, denn das Top-Modell bringt es auf 1536 Shadereinheiten. Der Kerntakt beläuft sich analog zum Shadertakt auf 811 MHz. Der GDDR5-Speicher ist mit 3 GB üppig dimensioniert und bietet Reserven für alle aktuellen Games. Der Speichertakt fällt mit 4000 MHz recht hoch aus, angebunden ist er über ein 192 Bit breites Interface. Natürlich ist auch NVIDIAs Optimus-Technik mit von der Partie, sodass die GTX-Grafik nur dann läuft, wenn sie auch wirklich benötigt wird.
In unseren Leistungsmessungen lieferte unser Testkandidat eine solide Performance ab, die der anvisierten Leistungsklasse entspricht. So werden bei weniger anspruchsvollen Titeln wie Anno 2070 (62,38 fps) oder Bioshock Infinite (50,71 fps) Frameraten erreicht, die für die Zukunft noch einen gewissen Puffer versprechen, während bei anspruchsvolleren Titel wie Hitman: Absolution (41,81) oder Metro 2033 (34,07 fps) zwar noch immer ein flüssiges Spielen in der nativen FullHD-Auflösung möglich ist, der Puffer für künftige Generationen schwindet aber. Hier wird über kurz oder lang lediglich das Nachjustieren am Detailgrad oder eine Reduzierung der Auflösung helfen.
Die weitere Ausstattung passt bestens zum gehobenen Preispunkt des X70. Der Arbeitsspeicher ist mit 32 GB üppig dimensioniert, so üppig, dass sich die Vorteile in nur wenigen Anwendungsbereichen wie der Videoproduktion wirklich nutzen lassen. Der Speicherdurchsatz liegt mit 19,97 GB/Sek. auf dem normalen Haswell-Niveau. Beim Massenspeicher setzt Toshiba auf das aktuell übliche Duo, bestehend aus SSD und HDD. Die SSD leistet bis zu 504 MB/Sek. und ist mit 256 GB ausreichend dimensioniert, um das Betriebssystem und alle wichtigen Anwendungen zu beherbergen. Zusätzlich gibt es eine HDD, die mit 3 TB ungewohnt großzügig dimensioniert ist und somit Platz für größte Multimedia-Sammlungen bietet. Geschwindigkeitsrekorde sind an dieser Stelle zwar nicht zu erwarten, das sollte aber auch niemanden wirklich stören. Eine insgesamt gute Systemperformance attestiert auch PC Mark, das im Home-Mode 3133 Punkte liefert und im Creative-Test 4246 Punkte attestiert.
Stromverbrauch + Akkulaufzeit
Haswell ermöglicht gerade im ultramobilen Bereich Fabelwerte, die vor einiger Zeit noch undenkbar waren. Die großen Gaming-Geschwister bekommen davon allerdings nicht allzu viel mit. Wird dazu noch ein vergleichsweise kleiner Akku mit 47 Wh verbaut, fallen die Ergebnisse nicht allzu erbaulich aus. Im Battery-Eater Classic sind es gerade einmal 38 Minuten, die der 17-Zöller fernab der Steckdose durchhält und auch im Leerlauf erweist sich unser Testmuster nicht unbedingt als sonderlich standhaft, denn bereits nach 115 Minuten gehen die Lichter aus. Die beiden PC-Mark-Durchläufe liefern mit 66 Minuten ebenfalls nur ein durchschnittliches Ergebnis. Dass daran in erster Linie der klein dimensionierte Akku schuld ist, zeigen unsere Messungen zum Stromverbrauch, denn hier befindet sich alles im grünen Bereich und auch Optimus arbeitet gewohnt zuverlässig.
Kühlung
War die Kühlung bislang eines der Aushängeschilder von Toshibas Gaming-Reihe, muss das X70 an dieser Stelle Federn lassen. Mit knapp 48 dB ist es fast 6 dB lauter als die bisherigen Qosmios, die wir getestet haben. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass das ASUS G750 aktuell sehr allein auf weiter Flur steht. Dafür hatte das Kühlsystem in unseren Tests alle Temperaturen im Griff, sodass es nicht zum Throtteling-Effekt gekommen ist.