Als wirklich interessant erweist sich beim Schenker Technologies XMG U505 Ultimate allerdings die Hardwareausstattung, denn es wird eine Desktop-CPU mit einer mobilen High-End-GPU kombiniert.
Die System-Leistung
Als Prozessor setzt Schenker nicht etwa auf den momentan allgegenwärtigen Core i7-4710HQ, sondern auf ein Desktop-Modell, den Core i7-4790T. Die Überraschung an der Sache: Der Desktop-4-Kerner besitzt mit 45 Watt sogar eine um 2 Watt niedrigere TDP als der Mobile-Bruder. Wie bei Intels aktuellen Top-Prozessoren üblich, nutzt auch der 4790T die HyperThreading-Technik, sodass insgesamt acht Aufgaben zeitgleich abgearbeitet werden können. Der Basistakt liegt dabei bei 2,7 GHz, während im Turbo-Modus kurzzeitig auf einem Kern 3,9 GHz erreicht werden können. Der Cache fällt sogar etwas größer als bei der Mobil-Variante, denn es werden 8 MB geboten. Als Grafikeinheit kommt eine HD4600 mit 350 MHz bis 1,2 GHz zum Einsatz. Auch wenn der 4790T auf den ersten Blick als erstklassige Mobile-Alternative wirkt, so muss natürlich in Betracht gezogen werden, dass Intels Desktop-Plattform deutlich weniger auf eine maximale Effizienz getrimmt wurde, als dies beim aktuellen Mobile-Pendant der Fall ist, denn allein der Chipsatz benötigt mehr Strom.
In Sachen Performance erweist sich der Core i7-4790T in der Tat als ebenbürtige Alternative zum Intel Core i7-4710HQ, denn im Cinebench 11 werden 7,17 Punkte erreicht, während es in der 15er Version 663 Punkte sind – beide Werte entsprechen fast 1:1 unseren Messungen mit dem 4710HQ.
Dass die Systemperformance sehr gut ausfällt, liegt aber nicht nur am verbauten Prozessor, dem zusätzlich 16 GB an Arbeitsspeicher zur Seite stehen, sondern auch an der Samsung XP941, einer SSD, die mit vier PCI-Express-Lanes angebunden wurde. Entsprechend hoch fällt die Übertragungsrate aus, die bei rund 1,4 GB/s liegt und damit zu den schnellsten Lösungen gehört, die wir bislang messen konnten – und das ganz ohne zusätzliche Gefahren durch einen RAID-0-Verband. Diese Werte machen sich natürlich auch beim PC Mark 8 bemerkbar. Im Home-Test erreicht unsere Testkonfiguration 3.993 Punkte, während es im Creative-Benchmark 5.175 Punkte sind.
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Gaming-Leistung
„Konventioneller" geht es da schon bei der Wahl der GPU zu, denn es kommt mit der GeForce GTX 980M ein klassisches Mobil-Modell zum Einsatz – das aktuelle Top-Modell von NVIDIA.
Die GeForce GTX 980M bietet 1.536 Shadereinheiten, die mit einem Takt von 1.038 MHz arbeiten. Je nach Notebook können die Hersteller in Abstimmung mit NVIDIA einen Boost-Takt festlegen - abhängig von der zur Verfügung stehenden Kühlung. Die 1.536 Shadereinheiten teilen sich in 12 Maxwell-Streaming-Multiprozessoren zu jeweils 128 Shadereinheiten in einem dieser Blöcke auf. Pro SMM stehen jeweils acht Textureinheiten bereit, sodass wir bei 12 x 8 auf 92 dieser Textureinheiten kommen. Die ROPs sind an das 256 Bit breite Speicherinterface gebunden, sodass wir auch hier wie in den Desktop-Varianten 32 dieser Renderbackends sehen. Wie NVIDIA bei einem "nur" 256 Bit breiten Speicherinterface dennoch die Speicherbandbreite bzw. deren Effizienz gesteigert haben will, haben wir ebenfalls bereits im Launch-Review zur den Desktop-Maxwells geklärt. Eine möglichst gute Speicherkomprimierung spielt dabei eine wesentliche Rolle. Die GeForce GTX 980M lässt ihren 8.192 MB großen Speicher mit 1.250 MHz arbeiten, sodass die Speicherbandbreite bei 160 GB pro Sekunde liegt.
Darüber hinaus wird Battery-Boost geboten, ein Feature, das gerade dann helfen soll, wenn häufig fernab der Steckdose gespielt wird. Dank eines Frame-Limiters kann einerseits die Akkulaufzeit drastisch erhöht werden, andererseits bricht die Leistung nicht mehr so deutlich ein, wenn das Stromkabel gezogen wird. Dass beide Features sehr gut funktionieren, hat unser Test der GeForce GTX 970M gezeigt.
An dieser Stelle zeigt sich, dass der Plattformwechsel der CPU keine größeren Auswirkungen im Bereich der Gaming-Leistung nach sich zieht. Das Schenker Technologies XMG U505 Ultimate kann mit einer erstklassigen Performance aufwarten, die in etwa auf einem Niveau mit den bisher getesteten Notebooks mit einer GeForce GTX 980M liegt. Die Abweichungen halten sich durch die Bank in Grenzen. Gleichzeitig zeigt sich, dass die verbaute Grafikeinheit auch mit der hohen nativen Auflösung von 38.40x2.160 Bildpunkten, also 4K, keine größeren Probleme hat. Im Vergleich zu Messungen mit 1.920x1.080 Bildpunkten fallen die Frameraten zwar in den Keller, ein flüssiges Spielen ist in den meisten Fällen aber möglich – einzig die extrem anspruchsvolle Engine von Metro 2033 macht dem U505 Ultimate schlussendlich doch den Garaus. Schlussendlich sind Gamer aktuell mit einem FullHD-Panel aber noch deutlich besser aufgehoben.
Gut gekühlt ist halb gewonnen
Gerade bei einem Gaming-Notebook mit Desktop-CPU ist das Kühlsystem natürlich von besonderem Interesse. Der in unserem Testmuster eingesetzte i7-4790T besitzt zwar sogar eine niedrigere TDP als so mancher Mobile-4-Kerner, laut Clevo müssen sich Nutzer des P751ZM Barebones aber keinesfalls ausschließlich mit Stromspar-Desktop-CPUs begnügen - spezifiziert ist das Kühlsystem auch für CPUs mit 90 Watt.
Entsprechend befinden sich die beiden, per Heatpipe miteinander verbundenen, Kühler im U505 Ultimate sozusagen im Sparbetrieb, denn zumindest die CPU fordert die Konstruktion nur bedingt. Das zeigt auch ein Blick auf die Temperaturmesswerte, denn sowohl CPU als auch GPU werden nicht sonderlich warm. Ebenso erfreut sich auch das Gehäuse größtenteils über nicht allzu hohe Temperaturen, gerade einmal an einer einzigen Stelle wird die 50 °C-Marke durchbrochen.
Bereits jetzt erweist sich das Kühlsystem aber nicht unbedingt als Leisetreter. Im Leerlauf arbeitet der Lüfter beständig, wenn auch auf einem kaum wahrnehmbaren Niveau. Unter Last erreichte unsere Testkonfiguration dann eine Lautstärke von 50,7 dB(A). Damit gehört das Schenker Technologies XMG U505 Pro zwar nicht zu den lautesten Gaming-Geräten, dass es aber leiser geht, zeigt doch so mancher Konkurrent.
Gemessen daran, dass bei der TDP der CPU noch deutlich Luft nach oben ist, kann aktuell davon ausgegangen werden, dass U505 Ultimate mit einer leistungsstärkeren CPU (die aktuell aber nicht im Konfigurator angeboten wird) noch einmal merklich lauter wird und sich insbesondere die Oberfläche partiell noch einmal stärker erwärmen wird.
Der Nachteil
Bislang wirkt die Desktop-Technik des Schenker Technologies XMG U505 Ultimate nicht unbedingt als Nachteil für das Gaming-Gerät. Das ändert sich bei einem Blick auf die Stromverbrauch und die Akkulaufzeit.
Mit einem Idle-Verbrauch von 45,4 Watt verbraucht unser Testkandidat in dieser Disziplin in etwa das Doppelte der reinen Mobile-Geräte. Unter Volllast sieht es hingegen wieder ausgeglichener aus, denn hier werden 216,8 Watt aus der Steckdose gezogen.
Diese Werte haben natürlich auch ihren Einfluss auf die Akkulaufzeiten. Gerade im Leerlauf kann das U505 Pro trotz eines recht großen Akkus mit 82 Wh nicht viel ausrichten und bringt es im Readers Test nur auf 155 Minuten. Das P705 Pro beispielsweise hält eine knappe Stunde länger durch. Im Last-Test schließt sich die Lücke dann wieder, sodass im Classic-Test 155 Minuten erreicht werden, während es im PC Mark 8 Home-Test 107 Minuten sind.