Tastatur und Touchpad mit Schwächen
Werbung
Nicht ganz so unwichtig ist die Tastatur. Das Aspire R14 bietet hier das bekannte Layout gepaart mit ausreichend großen Haupttasten sowie einer guten Hintergrundbeleuchtung. Leider kann das Tippgefühl nicht ganz mithalten. Denn während der Druckpunkt nahezu ideal und bei allen Tasten gleichmäßig ausfällt, ist der Hub etwas zu kurz geraten. Das Ergebnis ist ein leicht hölzernes Schreiben, an das man sich nach einiger Zeit aber gewöhnen kann. Hilfreich ist, dass die Beschriftung der Elemente eindeutig ausfällt.
Irgendwo im Mittelmaß versinkt das Touchpad. Mit 105 x 65 mm fällt es ausreichend groß aus, die Oberfläche könnte jedoch etwas weniger griffig sein, zudem wurden im Test in wenigen Fällen Eingaben nicht korrekt erkannt. Dafür überzeugen die integrierten Tasten. Druckpunkt und Hub gefallen, einzig die fehlende Unterteilung zwischen links und rechts stört.
Überraschend schnell
Wichtiger ist da aber schon, dass das Aspire R14 vergleichsweise viel Leistung bietet - trotz der bereits erwähnten Schnitzer in Sachen RAM und SSD. Der verbaute Core i7-6500U mit seinen zwei Kernen, Hyper-Threading und Taktraten von 2,5 bis 3,1 GHz schafft im Cinebench 3,57 und 317 Punkte (Cinebench 11/15) und damit mehr als das gleiche Modell in anderen Notebooks.
Ähnlich sieht es aber auch aus, wenn andere Komponenten in den Test miteinbezogen werden. Im PCMark 7 reicht es trotz der nicht ganz so schnellen SSD mit 5.200 Punkten für den dritten Platz, im jüngeren PCMark 8 reicht es für ebenfalls gute 2.600 Punkte.
Dass auch die 3DMark-Leistung stimmt, ist aber nur eine Randnotiz. Denn da Acer auf eine dedizierte GPU verzichtet, muss das Aspire R14 mit der in den i7 integrierten HD Graphics 520 auskommen, die selbst mit nur moderat fordernden Spielen überfordert ist. Deutlich wird dadruch aber, dass die Abstimmung von Soft- und Hardware gut gelungen ist und in vielen Situationen das Maximum herausgeholt werden kann.
Schade nur, dass mit anderem RAM und einer schnelleren SSD noch mehr möglich wäre.
Theoretisch gedrosselt
Dabei kann es aber auch in sehr wenigen, eher alltagsfremden Situationen dazu kommen, dass die CPU gedrosselt wird. Im Test trat dies zwar nur beim gleichzeitigen Einsatz von Prime95 und Furmark auf, mit dann nur noch 1,4 GHz rechneten die beiden Kerne aber deutlich unterhalb des Nominaltaktes; im praxisnahen Einsatz trat die Drosselung nicht auf.
Dabei handelt es sich aber nicht um ein Hitzeproblem. Denn der Prozessor erreichte selbst unter langen Volllastphasen von rund 15 Minuten in der Spitze nur 74 °C. Und auch das Gehäuse blieb vergleichsweise kühl, mehr als gut 42 °C konnten an der Unterseite nicht gemessen werden.
Lobenswert ist zudem, dass der Lüfter sich lange Zeit zurückhält. Wer nur wenig Leistung abruft, wird mit einem schweigenden Kühlsystem belohnt. Aber selbst bei vollen Touren stört es nicht. Zwar klingen rund 38 dB(A) zunächst nach einer hohen Lautstärke, dem subjektiven Eindruck kommt aber die tiefe Frequenz zugute.
Ausdauer ist vorhanden
Als halbwegs flexibel präsentiert sich das Aspire R14, wenn es um Stromversorgung geht. Nicht dass das Notebook auf exotischem Wege geladen werden kann. Aber der knapp 50 Wh fassende Akku ermöglicht je nach Einsatzgebiet überdurchschnittliche bis gute Laufzeiten. Wer nur wenig Leistung abruft, kann mit einer Ladung fast 12,5 Stunden auskommen (Battery Eater Reader’s Test). Wird das System hingegen gefordert, bleiben am Ende knapp 2,5 bis 3,5 Stunden (Battery Eater Classic/PCMark 8) übrig.
Die realistischen Alltagswerte bewegen sich irgendwo dazwischen. In der Uni mit Word- und Excel-Einsatz dürften es zwischen sieben und acht Stunden sein, beim Video-Schauen auf der Couch eher fünf bis sechs. Darauf deuten zumindest die Bedarfsmessungen hin. Bei geringer Last verlangt das Aspire R14 nicht ganz 6 W, bei voller Last annähernd 33 W. In letzterem Falle gehen fast 25 W auf das Konto des i7-6500U.
Fazit
Die von Acer versprochene Flexibilität bietet das Aspire R14 nur bedingt, was vor allem auf Mängel beim Gehäuse zurückzuführen ist. Denn mit 1,9 kg ist das Notebook für einen tagtäglichen Begleiter im Vergleich zu schwer, zudem macht es sich in Tasche oder Rucksack zu dick. Aber auch das Display trägt einen Teil der Verantwortung. Denn wer ein verwandlungsfähiges Gerät für unterwegs sucht, benötigt ein deutlich helleres Display, als das Aspire R14 es bieten kann - die gemessenen 215 cd/m² sind ein schlechter Wert.
Was bleibt? Eine vergleichsweise hohe Leistung, mitunter gute Akkulaufzeiten, mehr als ausreichend Schnittstellen und ein ruhiges Kühlsystem. Für eine Empfehlung reicht das aber bei weitem nicht.
Auch, weil die Konkurrenz nicht nur groß, sondern teilweise auch besser ausgestattet oder günstiger ist. Lenovos Yoga 700 kostet mit ähnlicher Ausstattung im Handel 200 Euro weniger als das Testgerät, wer mit einem schwächeren Prozessor leben kann, kann in Form des Yoga 500 sogar 300 Euro sparen. Am anderen Ende warten hingegen Geräte wie das HP Spectre x360, das mit knapp 1.200 Euro nur wenig teurer ist.
In die engere Wahl sollte das Aspire R14 deshalb nur dann aufgenommen werden, wenn das Anforderungsprofil genau passt. Denn trotz der vorhandenen Pluspunkte: Die Schwächen werden nicht ausgeglichen.
Positive Aspekte des Acer Aspire R14 R5-471T:
- vergleichsweise hohe Systemleistung
- Display mit guter Farbdarstellung
- aktuelle Schnittstellen
- zurückhaltendes Kühlsystem
- teils gute Akku-Laufzeiten
Negative Aspekte des Acer Aspire R14 R5-471T:
- Scharniere mit zu viel Spiel
- dunkles Display