TEST

MSI GT75VR 7RF Titan Pro

Das Monster unter den Gaming-Notebooks im Test - Leistung, Laufzeit, Kühlung

Portrait des Authors


Der Blick auf das Gehäuse zeigt, dass beim MSI GT75GVR 7RF Titan Pro keinerlei Abstriche bei der Verarbeitungsqualität gemacht werden müssen. Wie es um die Leistungsfähigkeit der Hardware bestellt ist und wie die Kühlung ausfällt, schauen wir uns nun näher an.

Systemleistung

Während die meisten anderen aktuellen Gaming-Notebooks auf einen Intel Core i7-7700HQ setzen, werkelt im Inneren des MSI GT75VR 7RF Titan Pro mit dem Intel Core i7-7820HK die absolute High-End-Variante. Im Gegensatz zum HQ-Modell verfügt dieser über einen nach oben hin geöffneten Multiplikator und eignet sich dadurch vor allem für Übertakter. Doch schon ab Werk ist der Intel Core i7-7820HK etwas schneller als sein Schwester-Modell. Er bringt es auf einen Basis- und Turbo-Takt von 2,9 bis 3,9 GHz und setzt damit auf einen jeweils 100 MHz höheren Takt. Wie sein kleines Schwestermodell entspringt auch dieses Modell der aktuellen Kaby-Lake-Architektur und wird im fortschrittlichen 14-nm-Verfahren gefertigt. 

Ansonsten verfügt der Intel Core i7-7820HK über einen 8 MB großen L3-Cache und stellt damit gut 2 MB mehr zur Verfügung als das nächst kleinere Schwestermodell. In zweiter Reihe gibt es einen 1 MB großen Zwischenspeicher, wobei sich hier jeder der vier Rechenkerne 512 KB teilen muss. Der L1-Cache umfasst für Daten und Instruktionen jeweils 32 KB an Daten. Die maximale Leistungsaufnahme gibt Intel mit einer TDP von maximal 45 W an, was in der Praxis von unserem Testmuster auch ausgereizt wird. Die TDP fällt trotz des höheren Taktes identisch zum Core i7-7700HQ aus. 

gt75vr cpuz

An den Speichercontroller der Kaby-Lake-CPU bindet MSI bei seinem GT75VR Titan Pro natürlich zwei SODIMM-Module im schnellen Dual-Channel-Modus an. Zusammen mit einem Takt von 2.400 MHz wird so eine Speicherbandbreite von sehr guten 28,55 GB/s erreicht, womit sich unser Testmuster klar zu den schnelleren Modellen gesellt. Zur Verfügung stehen dabei satte 32 GB an Arbeitsspeicher – pro Modul üppige 16 GB. Theoretisch sind per Aufrüstung sogar 64 GB möglich. Zusammen mit dem SSD-RAID, welches es in unseren Tests auf eine durchschnittliche Leserate von über 3.400 MB/s bringt, werden im Komprimierungstest von 7-Zip so über 21.800 MIPS erreicht. Auch hier zählt das MSI GT75VR 7RF Titan Pro zu den schnelleren Modellen – viele Geräte der High-End-Klasse schaffen hier nur rund 20.000 MIPS. Der Intel Core i7-7820HK liegt auf üblichem Leistungsniveau und schließt die beiden Rendervorgänge der Cinebench-Benchmarks mit 8,39 bzw. 757 Punkten ab.

Cinebench 15

CPU

Punkte
Mehr ist besser

Werbung

Das SSD-RAID stellt in der Summe 512 GB zur Verfügung, was mehr als genug Speicherplatz für das Betriebssystem, die wichtigsten Programme und die Lieblingsspiele sein dürfte. Ein zusätzliches Datengrab für die eigene Spielesammlung bietet unser Testmuster aber natürlich trotzdem. MSI hat sich hier für eine 1-TB-Festplatte im 2,5-Zoll-Format und mit SATA-Anbindung entschieden. Dieses bringt es auf eine durchschnittliche Datenübertragungsrate von knapp 108,8 MB/s und liefert damit für seine Art eine durchschnittliche Performance ab. Für Spiele ist das Laufwerk ausreichend schnell.

PCMark 8

Creative

Futuremark-Punkte
Mehr ist besser

Gaming-Leistung

Für Spieler weitaus wichtiger ist natürlich die Grafikkarte. Auch hier hat sich MSI für das absolute High-End-Modell entschieden. Die verbaute MSI GeForce GTX 1080 ist die derzeit schnellste, verfügbare Notebook-Grafikkarte und entspricht fast 1:1 ihrem Desktop-Gegenstück. Sie basiert auf der 7,2 Milliarden Transistoren starken GP104-GPU, welche im 16-nm-Verfahren bei TSMC vom Band läuft. Sie beherbergt die vollen 2.560 Shadereinheiten, die sich wie gewohnt auf vier Graphics Processing Cluster (GPC) mit jeweils fünf Streaming Multiprozessoren (SMM) verteilen, die wiederum 128 ALUs zur Seite stellen. Damit bringt es die NVIDIA GeForce GTX 1080 im MSI GT75VR 7RF Titan Pro auf die besagten 2.560 Rechenwerke. An jeden Shadercluster sind außerdem acht Textureinheiten angeschlossen, womit der GP104-GPU 160 TMUs zur Seite stehen. 

Beim Speicherausbau hat NVIDIA im Vergleich zum Desktop-Modell nicht zum Rotstift gegriffen und vertraut weiterhin auf einen 256 Bit breiten Datenbus, an den insgesamt 8 GB GDDR5X-Videospeicher angebunden werden. Dieser macht sich mit einer Taktfrequenz von 1.251 MHz ans Werk und erreicht so eine Bandbreite von rund 320 GB/s. Während sich der Grafikchip im Desktop mit einem Basis- und Boost-Takt von 1.607 bzw. 1.733 MHz ans Werk macht, erreicht die mobile Fassung beim MSI GT75VR 7RF Titan Pro Taktraten von mindestens 1.582 bzw. 1.771 MHz. In der Praxis erreicht unser Testmuster dank der starken Kühlung sogar über 1.800 MHz und toppt damit den von NVIDIA spezifizierten Mindest-Takt. Unter absoluter Volllast kann dieser Takt ebenfalls gehalten werden. 

gt75vr gpuz

Aktuelle Spieletitel wie Grand Theft Auto 5, DiRt Rally, The Witcher 3 oder Shadow of Mordor stellen für die NVIDIA GeForce GTX 1080 und damit für das MSI GT75VR 7RF Titan Pro keine Probleme dar – vor allem, wenn man sich für die Full-HD-Variante mit schnellem 120-Hz-Panel entschieden hat. Dann laufen Titel wie GTA V oder The Witcher 3 mit sehr flüssigen 80 bis 154 Bildern pro Sekunde über den Bildschirm. In Tomb Raider sind bei einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten sogar fast 500 FPS möglich, womit auch Power für ein hochauflösenderes 4K-Display vorhanden wäre. Anspruchsvollere Spieletitel wie Total War: Attilla werden immerhin noch mit knapp 60 FPS dargestellt, was immer noch für einen ruckelfreies Spielevergnügen bei diesem Titel sorgt. 

Tomb Raider

Native Auflösung – High Settings

Bilder pro Sekunde
Mehr ist besser

GTA V

Native Auflösung - High Settings

Bilder pro Sekunde
Mehr ist besser

The Witcher 3

Native Auflösung – High Settings

Bilder pro Sekunde
Mehr ist besser

Die Software-Ausstattung

MSI gibt seinem GT75VR 7RF Titan Pro eine Reihe von Software-Tools mit auf den Weg. Zentrale Anlaufstelle ist hier vor allem das Dragon Center. Dieses listet nicht nur die aktuelle Auslastung von Prozessor und Grafikkarte, Speicher und Festplatte auf, sondern gibt auch Auskunft über die aktuelle Temperatur und Geschwindigkeit der verbauten Lüfter. Die Datenübertragungsrate der beiden Killer-Netzwerkchips werden ebenfalls ausgelesen. Das Tool erlaubt außerdem einen Schnellzugriff auf beliebige Anwendungen und Spiele, kann zudem Einfluss für die Lüftersteuerung, den Nahimic-Enhancer und das XBoost-Feature nehmen, worüber sich die Leistung von USB-Schnittstellen für das Laden von Smartphones und Tablets einstellen lässt. Per App über das Smartphone können ebenfalls einige Einstellungen zum MSI GT75VR 7RF Titan Pro vorgenommen werden. Ansonsten fertigt das Dragon Center von MSI ein Widerherstellungs-Medium an, ermöglicht eine Akku-Kalibrierung und erlaubt die Registrierung für die Garantie direkt beim Hersteller.

Über das ECM-Tool von MSI können das WLAN- und Bluetooth-Modul ein- und ausgeschaltet werden, die Kamera aktiviert oder der Bildschirm ein- und ausgestellt werden. Lautstärke und Display-Helligkeit können darüber ebenfalls reguliert werden. Die RGB-Hintergrundbeleuchtung für die Tastatur lässt sich hingegen über die SteelSeries-3-Engine konfigurieren. Das Besondere dabei: Die Farbe kann für jede Taste einzeln eingestellt werden. Dazu gibt es die üblichen Effekte, die sich wie gewohnt in zahlreichen Profilen abspeichern lassen. Ansonsten hat MSI True Color vorinstalliert. Darüber lässt sich das Farbprofil aus verschiedenen Presets bestimmen. Ein paar Tools für die beiden Killer-Netzwerk-Chips und die Audioausgabe sind ebenfalls vorinstalliert.

Auf unnötige Software-Tools wird mit Ausnahme einer 30-Tages-Version von Microsoft Office 365 verzichtet. Sehr lobenswert! Eine kostenlose Einjahreslizenz für das Streaming-Tool XSplit Gamescaster liefert man ebenfalls mit.

Trotz schneller Hardware: Geringe Oberflächen-Temperaturen

Eine NVIDIA GeForce GTX 1080 und ein Intel Core i7-7820HK sind für die Kühlung alles andere als eine leichte Aufgabe und eigentlich sehr hitzige und hungrige Komponenten. Trotzdem können sich die Temperaturen durchaus sehen lassen, was an der großen Bauhöhe, dem vielen Kupfer und den zahlreichen Heatpipes liegen dürfte. Selbst unter absoluter Volllast erreichen die Oberflächen-Temperaturen nur sehr geringe Werte. Während das Topcase im Schnitt knapp unter 30 °C erreicht, wird die Unterseite des MSI GT75VR 7RF Titan Pro mit durchschnittlich etwa 32,8 °C etwas wärmer. Die wärmste Stelle haben wir mit 47,6 °C im dritten Quadranten auf der Unterseite und damit direkt im Bereich der Grafikkarte gemessen. Im Leerlauf fallen die Oberflächen-Temperaturen mit durchschnittlich etwa 28 und 29 °C ein gutes Stück niedriger aus.

Trotz der vergleichsweise niedrigen Temperaturen am Gehäuse, erreicht der Prozessor unter absoluter Volllast, welche wir gewohnt mit Prime95 und Furmark simulieren, sehr hohe Temperaturen. Während unserer Tests haben wir bis zu 89 °C gemessen. Zu einer Spannungs- oder gar Taktabsenkung kommt es allerdings auch im Worst-Case-Szenario nicht. Im Gegenteil: Der Intel Core i7-7820HK erreicht mit 3,5 GHz sogar höhere Geschwindigkeiten als im Basis-Takt. Die Grafikkarte bleibt mit einer Chiptemperatur von bis zu 76 °C ein gutes Stück kühler, ihr Takt bewegt sich allerdings etwas unterhalb der Mindest-Vorgaben, die im Boost erreicht werden sollen. Im Worst-Case-Szenario rechnet die GP104-GPU mit 1.607 MHz. Im weniger anspruchsvollen Spielebetrieb werden über 1,8 GHz erreicht. Mindestens sollen es laut NVIDIA 1.771 MHz sein. 

Leise ist das MSI GT75VR 7RF Titan Pro trotz seiner großen und schweren Abmessungen nicht. Die Kühlung dreht unter Volllast auf bis zu 54,7 dB(A) auf, womit unser Testmuster alles andere als ein Leisetreter ist. Immerhin: Im Leerlauf bzw. im normalen Office-Betrieb ist das Testmuster mit 37,4 dB(A) deutlich laufruhiger und durchaus noch als sehr leise zu bezeichnen. Für ein High-End-Notebook dieser Preis- und Leistungsklasse sind wir solch hohe Lautstärke-Werte durchaus gewohnt. Viel Besserung hat es hier in den letzten Jahren ohnehin nicht gegeben. 

bench temp oberseite

Wenig Ausdauer

Wenn man das Desktop-Replacement tatsächlich mal unterwegs einsetzen möchte, dann kann man das nicht lange tun. Der Grund ist der 8-Zellen- und 75 Wh starke Akku. Er schafft es im Spielebetrieb gerade einmal, das Notebook 76 Minuten lang mit Strom zu versorgen, was nur etwas mehr als einer Stunde entspricht. Im Leerlauf sind immerhin knapp zwei Stunden möglich. Vor allem der Prozessor genehmigt sich hier vergleichsweise viel. Während andere Notebook-Prozessoren im Leerlauf eine Package-Power von nur etwa 3 W erreichen, genehmigt er sich deutlich über 13 W. Voll aufgeladen ist der Akku nach etwas mehr als anderthalb Stunden, dann zieht das MSI GT75VR 7RF Titan Pro zwischen 38,4 und 302,1 W aus der Steckdose.