Der Blick auf das Gehäuse zeigt, dass beim Razer Blade Stealth absolut keine Abstriche bei der Verarbeitungsqualität gemacht werden müssen. Wie es um die Leistungsfähigkeit der Hardware bestellt ist und wie die Kühlung ausfällt, das schauen wir uns nun näher an.
Systemleistung
Während die erste Generation des Razer Blade Stealth noch mit einem Dualcore-Prozessor auskommen musste, gibt es die Neuauflage nun auch mit Quadcore-CPU. Dann gibt es statt Kaby Lake schon Kaby Lake Refresh, der bei gleichbleibender TDP-Einstufung über die doppelte Kernanzahl verfügt und somit vor allem in Multicore-lastigen Umgebunden für einen deutlichen Leistungsschub sorgen dürfte. Razer setzt hier auf den Intel Core i7-8550U.
Um die TDP weiterhin bei sparsamen 15 W halten zu können, hat Intel den Basistakt deutlich nach unten korrigiert. Macht sich der Intel Core i7-7500U noch mit einem Grundtakt von 2,7 GHz ans Werk, ist der Intel Core i7-8550U auf 1,8 GHz gedrosselt. Im Turbo sollen allerdings 4,0 statt wie bislang nur 3,5 GHz erreicht werden. SMT-Support gibt es weiterhin, womit bis zu acht Threads gleichzeitig bearbeitet werden können.
Dazu gibt es einen 8 MB großen L3-Cache sowie einen insgesamt 1 MB großen Zwischenspeicher in zweiter Reihe, wobei sich dieser auf alle vier Kerne zu je 256 KB aufteilt. Der Daten- und Instruktionscache stellt einen Speicher von jeweils 32 KB zur Verfügung. Gefertigt wird die Kaby-Lake-Refresh-CPU im aktuellen 14-nm-Prozess
An den Speichercontroller der Kaby-Lake-Refresh-CPU hat Razer bei seinem neuen Blade Stealth zwei LPDDR3-Module angeschlossen, wobei der Controller auch mit dem neueren DDR4-Standard hätte umgehen können. Die beiden Module sind jedenfalls im schnellen Dual-Channel-Modus zusammengeschaltet und arbeiten mit einem Takt von 2.133 MHz. Damit bringt es der Arbeitsspeicher bei unserem Testgerät auf eine Bandbreite von 22,13 GB/s, was verglichen mit anderen Geräten dieser Preis- und Leistungsklasse, vor allem aber für ein Gerät mit Gaming-Ambitionen, doch geringfügig weniger ist als gewohnt.
Die M.2-SSD ist dank PCI-Express-Anbindung dafür ausgesprochen schnell. Sie liest Daten mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 2.990,1 MB/s aus, geschrieben wird immerhin noch mit 1.482,7 MB/s. Auf eine zusätzliche Magnetspeicher-Festplatte als Datengrab für die eigene Spielesammlung muss man verzichten.
Der Intel Core i7-8550U schließt die beiden Rendervorgänge von Cinebench R11.5 und R15 im Multicore-Preset mit 5,89 bzw. 440 Punkten ab, im Single-Thread-Test werden 1,59 respektive 157 Punkte erreicht. Das geht für Kaby Lake Refresh durchaus in Ordnung, kommt aber natürlich nicht an die Leistung eines H-Modells heran. Im Komprimierungstest von 7-Zip erreicht das Razer Blade Stealth sehr gute 21.950 MIPS. Andere Geräte scheitern gerne an der 20.000er-Marke.
Das Razer Blade Stealth eignet sich damit hervorragend als Arbeitstier. Das Betriebssystem ist binnen Sekunden geladen, Programme und Spiele starten meist nach einem Wimpernschlag. Für das Surfen im Internet, die Office-Nutzung, aber auch für anspruchsvollere Arbeiten ist das Gerät bestens gerüstet.
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Gaming-Leistung
Wer sich nur für das Razer Blade Stealth entscheidet, bekommt natürlich kein reines Gaming-Notebook. Im Gegenteil: Die integrierte Intel UHD Graphics 620 ist selbst für ältere Spieletitel nicht schnell genug. Spieler, die das Razer-Gerät für unterwegs haben und trotzdem zu Hause spielen möchten, kommen somit nicht um eine externe Thunderbolt-3-Grafik herum. Das Razer Blade Stealth funktioniert nicht nur mit dem hauseigenen Blade Core V2, sondern natürlich auch mit anderen Geräten, wie der ASUS ROG XG Station 2, der PowerColor Gaming Station oder der Aorus GTX 1080 Gaming Box.
Gegenüber der Vorgänger-Generation hat Intel jedoch auch hier ein paar Verbesserungen implementiert. Zur Verfügung stehen 24 Execution-Units, die jeweils acht ALUs und somit in der Summe 192 Shadereinheiten bereitstellen. Ihren Videospeicher zwackt sich die CPU-Grafik direkt vom Hauptspeicher ab, im Falle unseres Testgerät sind das 16 GB LPDDR3 mit einem Takt von 2.133 MHz.
Für Spiele reicht die Leistung der Intel UHD Graphics 620 überhaupt nicht aus – vor allem, wenn man in der nativen Bildschirmauflösung von 3.200 x 1.800 Bildpunkten spielen möchte. Dann gibt es nur Frameraten im niedrigen, einstelligen Bereich. Gleiches gilt selbst für Full HD und 1.920 x 1.080 Bildpunkte. Hier werden in unseren üblichen Settings ebenfalls keine spielbaren Werte erreicht. Was man mit dem Razer Blade Core V2 noch herausholen kann, klären wir nur wenige Seiten weiter.
Die Software-Ausstattung
Unnötige Software wie eine Demoversion von Microsoft Office 365, der eines Virenscanners oder gar Bloatware ist auf unserem Testgerät des Razer Blade Stealth nicht installiert. Der Hersteller beschränkt sich nur auf das Wesentliche. Sehr lobenswert!
Ein Highlight ist Razer Synapse. Das Tool übernimmt nicht nur die Konfiguration der Hintergrund-Beleuchtung der Tastatur, sondern erlaubt auch das Ausschalten der Windows-Taste oder der FN-Funktionen. Das Trackpad kann ebenso konfiguriert werden, wie der Ladezustand des 53,6-Wh-Akkus eingesehen werden. Ansonsten ist das Konfigurationstool für den Killer-Netzwerkchip auf WiFi-Basis vorinstalliert.
Stellenweise warme Oberflächen
Die zurückhaltende Kühlung des Razer Blade Stealth zollt bei den Oberflächen-Temperaturen ihr Tribut. Wir haben während unserer Tests Temperaturen von bis zu 45,8 °C gemessen. Vor allem im zweiten Quadranten und damit im mittleren, hinteren Bereich der Tastatur wird der 13-Zöller sehr warm. Im Schnitt erreicht die Unterseite etwas höhere Werte. Wir haben durchschnittlich etwa 33,7 und 33,8 °C gemessen. Meist waren es ungefähr 33 bis 36 °C. Im normalen Office-Betrieb wird das Razer Blade Stealth nicht ganz so warm. Hier liegen die Durchschnitts-Temperaturen lediglich bei 29,9 bzw. 30,1 °C, zwischen 28,2 und 31,6 °C sind es in der Regel.
Dabei erreicht der Intel Core i7-8550U im Worstcase-Szenario Temperaturen von bis zu 73 °C. Das mag zwar auf den ersten Blick recht wenig erscheinen, jedoch beginnt die CPU schon mit einem leichten Absenken des Taktes. Während es im Basis-Takt eigentlich 1,8 GHz sein sollten, arbeitet unser Modell mit voller Last auf Grafikkarte und Prozessor nur noch mit 1,3 GHz. Die integrierte Intel UHD Graphics 620 macht sich aber stets mit ihren spezifizierten 1,15 GHz ans Werk.
Eine Paradedisziplin des Razer Blade Stealth ist ganz klar die Lautstärke, denn aufgrund der fehlenden dedizierten GPU, bleibt das Ultrabook selbst im Spielebetrieb vergleichsweise leise. Wird attestieren ihm eine Lautstärke von 40,4 dB(A). Werden Prozessor und Grafiklösung voll ausgelastet, dann steigt der Schallpegel der Kühlung auf bis zu 41,2 dB(A) an. Selbst gemessen mit anderen Ultrabooks ist das ein sehr gutes Geräuschverhalten. Sehr lobenswert: Im normalen Office-Betrieb arbeitet unser Testmuster komplett passiv und damit völlig lautlos.
Gute Ausdauer im Leerlauf
Da dem Razer Blade Stealth eine leistungsstarke, dedizierte Grafikeinheit fehlt, die zusätzlich auf den Akku gehen würde, hält das Razer-Ultrabook vergleichsweise lange durch. Im normalen Office-Betrieb geht der Monitor erst nach 547 Minuten aus, was in etwa neun Stunden entspricht. Wird der 13-Zöller voll ausgelastet, sinkt die Laufzeit enorm. Dann sind nur noch rund 105 Minuten und damit etwa anderthalb Stunden möglich.
Aufgeladen ist der 53,6 Wh starke Akku über das externe Netzteil nach etwa 90 Minuten. Dann genehmigt sich das Razer Blade Stealth je nach Lastzustand etwa 6,4 bis 58,3 W, wobei Letzteres nur bei Lastspitzen erreicht wird. Nach längerer Last sinkt der Takt und damit auch der Stromhunger auf etwa 33,6 W etwas ab.
Display
Das Razer Blade Stealth verfügt in der Modellvariante mit Kaby Lake Refresh über einen 13,3 Zoll großen Bildschirm, welcher nativ mit 3.200 x 1.800 Bildpunkten auflöst. Der kapazitive Screen reagiert flott und präzise, wie man es von einem aktuellen High-End-Panels gewohnt ist. Dabei erweist sich das IPS-Panel als gestochen scharf, wenngleich es stellenweise etwas dunkel ist und mit einem starken Blaustich zu kämpfen hat.
Für den Außeneinsatz ist das Razer Blade Stealth nur bedingt zu empfehlen. Das liegt weniger an der maximalen Helligkeit von 301 cd/m², sondern vielmehr am spiegelnden Display, welches leider nicht matt ist und so vor allem in hellen Umgebungen stark spiegelt. Die Homogenität der Ausleuchtung ist mit etwa 89 % gut, zwischen dem hellsten und dunkelsten Wert liegen 35 cd/m².
Das Sharp-Panel ist äußerst kontrastreich. Wir attestieren ihm in unserem Test ein Kontrastverhältnis von sehr guten 1.134:1. Jedoch hat das Gerät wie viele aktuelle Notebooks mit einem starken Blaustich zu kämpfen. Im Schnitt liegt die Farbtemperatur bei 7.602 K. Zum Vergleich: Optimal wären etwa 6.500 K.