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Den Pentium M zu übertakten ist ähnlich einfach wie bei einem normalen Desktop-Prozessor. Allerdings muss man dabei beachten, dass ein richtiger Übertaktungserfolg nur bei wirklich guten übertaktungsfreundlichen Mainboards möglich ist. Das AOpen-Board bietet leider "nur" die Übertaktung über den FSB, die Spannung kann nach oben nicht verändert werden. Auch fanden wir keine Justierungsmöglichkeit für den RAM-Teiler, das AOpen-Board macht dies selber, der Käufer kann nichts selber einstellen. Das Board bietet weiterhin die Möglichkeit, den Multiplikator abzusenken und auch die Spannung nach unten anzupassen.
Trotz der mäßigen Features gelang es uns mit dem Standard-Kühlkörper, einen stabilen Takt von 2,43 GHz zu erlangen - also knapp 20% mehr. Wir haben deshalb Benchmarks mit 2,4 GHz erstellt. Limitierend ist trotz des höheren Taktes natürlich immer noch die Speicherbandbreite, denn selbst mit 128 MHz und einem 3:5-Teiler erreicht man mit 213 MHz Single-Channel keine hohe Bandbreite.
Auch limitierend ist, dass der Pentium M kein Hyperthreading unterstützt - somit ist er in Benchmarks, die dieses Feature effektiv nutzen, in der Regel unterlegen.
Ansprechen müssen wir noch die Kühlkörperproblematik - denn da der Pentium M keinen Heatspreader besitzt, ist er flacher als ein normaler Desktop-Prozessor. Auch wird er anders eingebaut, ein Hebelmechanismus ist nicht vorhanden. Der Pentium M wird eingesetzt, anschließend wird eine Schraube festgedreht, der den Sockel verschiebt und die Beine des Prozessors arretiert.
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Bei der Kühlkörpermontage sollte man möglichst nur den von AOpen beigelegten Kühlkörper verwenden. Der Standard-Boxed-Kühlkörpers eines normalen Pentium 4 ist nicht geeignet. Setzt man ihn auf das Retention-Modul, so liegt er auf den Seiten auf, aber hat keine vollständige Verbindung zum Die des Prozessors. Das ist bei allen Kühlkörpern der Fall, die eine ähnliche Montagemöglichkeit besitzen. Deutlich ist auf dem Bild zu sehen, dass die Wärmeleitpaste - wir haben hier extra viel verwendet, um dies zu visualisieren - nicht deutlich zur Seite gequetscht wurde:
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So ist es besser - mit dem AOpen-Kühlkörper erkennt man den Abdruck des Die auf dem Kühlkörper.
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Man sollte also entweder diesen Kühlkörper verwenden oder ein Modell, welches mit dem Sockel verschraubt wird. Allerdings sollte man darauf achten, dass man die Schrauben nicht zu fest anzieht, denn die 90nm-Strukturen sind sehr spröde und brüchig. Auch ist die Position des Kühlkörpers auf dem Die zu beachten, da der Sockel um 45° gedreht ist.
Bei der geringen Stromaufnahme könnte man natürlich auf die Idee kommen, bei der geringen Hitzeentwicklung das System passiv zu kühlen. Mit dem AOpen-Kühler ist dies nicht gelungen, aber mit einem Zalman-Kühler, der aus Vollkupfer ist. Allerdings mussten wir hier tricksen - so dass wir den Kühler eigentlich nicht für den Alltagsbetrieb empfehlen. Allerdings ist der AOpen-Lüfter im geregelten Betrieb recht leise.
Kritisieren müssen wir jedoch das Hardwaremonitoring des Boards - von einem über 200 Euro teuren Board sollte man verlangen, dass Dinge wie Enhanced Speed Step oder Ähnliches hervorragend funktionieren. Leider funktioniert Enhanced SpeedStep nur, wenn ein AOpen-Tool im Hintergrund läuft. Leider gab es mit diesem Tool einige Problemchen und Abstürze, so dass wir hoffen, das AOpen hier noch nachbessert. Eleganter wäre eine Implementierung im Bios.
Funktioniert Enhanced Speed Step, so schaltet der Rechner die CPU auf 600 MHz herunter. Leider wird dabei die Spannung nicht dynamisch angepasst und verbleibt bei 1,33V - hier ist ebenso noch Verbesserungspotenzial, denn Intel kann auch die Spannung des Pentium M dynamisch anpassen, um noch mehr Energie zu sparen.
Die Lüftersteuerung ist durchaus praktisch, lässt sich aber auch über das Bios justieren. Ein Ausschalten des Lüfters brachte bei uns nichts - schon nach ein paar Sekunden lief er wieder an, da die Grenztemperatur überschritten wurde.
36,5°C hatten wir im normalen idle-Betrieb, unter Last waren es selbst im übertakteten Zustand selten mehr als 50° - hervorragend, das sind Temperaturen, die man heutzutage selten sieht.