TEST

Test

AMD A10-6800K und A10-6700 - Der Prozessorkern

Portrait des Authors


Werbung

Mit den "Haswell"-Prozessoren hielt bei Intel wieder einmal mehr ein neuer Sockel Einzug. Die Zeiten, in denen die Plattformen über einen längeren Zeitraum Bestand hatten, sind längst vorbei. Auch AMD hat jüngst zu spüren bekommen, dass der ständige Plattform-Wechsel nicht gerade gut bei den Anwendern ankommt. Der FM1-Sockel, auf dem die ersten Desktop-APUs Platz fanden, war gerade einmal 13 Monate aktuell. Nach dem Wechsel auf den nur leicht modifizierten FM2-Sockel gelobte AMD Besserung und versprach, den Sockel mit seinen 904 Pins noch mindestens drei Jahre aktuell zu halten. 

richland opener

Dank FM2-Sockel bleibt alles beim Alten, Upgrades bestehender Systeme sind damit günstig.

 

Gleicher Sockel und Chipsatz

Einen neuen Sockel oder neue Mainboards gibt es nicht. Nach dem Desaster des FM1-Sockels, welcher gerade einmal 13 Monate Bestand auf dem Markt hatte, versprach AMD den FM2-Nachfolger mindestens für drei Jahre aktuell zu halten. Bei "Richland" hat AMD dieses Versprechen gehalten. Alle neuen Modelle nehmen im Sockel FM2 Platz, der es auf 904 Pins auf der Kontaktseite bringt und mechanisch nicht kompatibel zu seinem 905 Pin starken Vorgänger ist - wobei eigentlich mit Gewalt alles möglich wäre, der Funktionalität aber nicht gerade helfen würde. Um die Plattform in Zukunft möglichst aktuell zu halten, hatte AMD "Virgo" mit dem Start von "Trinity" gehörig aufgemöbelt – vor allem den A85X, der es auf satte acht SATA-Ports mit 6 Gbit/s, vier USB-3.0-Schnittstellen und Unterstützung für PCI-Express-3.0-Grafikkarten samt Support für CrossFire-Verbundsysteme mit sich bringt – eben alles, was ein moderner Chipsatz benötigt.

Die preisgünstigeren A75- und A55-Modelle müssen unterdes auf den ein oder anderen SATA-Port oder voll und ganz auf die aktuelle USB-3.0-Schnittstelle verzichten. In der Vergangenheit wurde die gute Effizienz eines Prozessors oft durch einen hohen Stromverbrauch des Chipsatzes zunichtegemacht. Bei seiner aktuellen Generation soll dies nicht der Fall sein. AMD spricht für seine aktuellen Chips eine TDP von zwischen 2,7 und 4,7 Watt aus, fertigt diese aber noch immer im 65-nm-Verfahren. Die 23 x 23 mm großen Chips hat AMD fest mit dem Mainboard im FC-BGA-605-Ball verlötet.

 

Fünf neue Modelle

Insgesamt fünf neue Modelle schickte AMD heute ins Rennen, die allesamt 1,3 Milliarden Transistoren beherbergen. Topmodell der neuen "Richland"-APUs ist der A10-6800K, der auf zwei Module mit vier CPU-Kernen und eine Grafikeinheit der Radeon HD 8600er-Reihe zurückgreifen kann. Jeder Prozessor-Core verrichtet standardmäßig mit 4,1 GHz seine Dienste, kann dank eines Turbotaktes aber auch mit bis zu 4,4 GHz arbeiten. Verglichen mit dem direkten "Trinity"-Vorgänger ist das ein Taktupgrade von jeweils 300 MHz. Das nächst kleinere Modell reiht sich ebenfalls noch in die A10-Reihe, hört aber mit 6700 auf eine kleinere Bezeichnung im Namen. Außerdem ist das Kürzel "K" entfallen, womit sich der Multiplikator für Overclocking-Versuche nicht weiter nach oben treiben ließe. Ab Werk rechnet der A10-6700 mit 3,7 GHz 400 MHz langsamer als sein großer Bruder. Auch der Turbo fällt mit 4,3 GHz nicht ganz so hoch aus. Bei der integrierten Grafikeinheit müssen keinerlei Abstriche hingenommen werden. Einzig der Speichercontroller wurde etwas beschnitten. Anstatt mit 2133 MHz schnellen DDR3-Speicher zusammenzuarbeiten, sind standardmäßig nur 1866 MHz möglich. Die TDP beläuft sich bei beiden A10-Modellen auf 100 respektive 65 Watt.

Die beiden nächsten Modelle gesellen sich schon zur A8-Reihe und unterscheiden sich nicht nur innerhalb ihrer Taktfrequenz. Die Grafikeinheit ist zwischen dem A8-6600K und dem A8-6500 unterschiedlich schnell, wenngleich 44 MHz nicht für einen großen Leistungsunterschied sorgen sollten. Die vier CPU-Kerne des A8-6600K rechnen ab Werk mit 3,9 GHz und beschleunigen sich dank Turbo auf bis zu 4,2 GHz. Der A8-6500 begnügt sich hingegen mit 3,5 respektive 4,1 GHz. Die Vorgänger-Modelle waren mit 3,6/3,9 bzw. 3,2/3,7 GHz langsamer getaktet. Die maximale Leistungsaufnahme beziffert AMD auch hier auf 100 bzw. 65 Watt. Der L2-Cache verfügt im Übrigen bei allen vier Modellen über eine Kapazität von 4096 KB.

Einstieg in die neue "Richland"-Reihe ermöglicht der AMD A6-6400K. Dieser baut aber nicht mehr auf zwei Modulen respektive vier CPU-Kernen auf, sondern muss mit jeweils der Hälfte auskommen. Dafür fallen die Taktraten im Vergleich zu den beiden größeren Schwestermodellen deutlich höher aus. Diese rechnen mit 3,9 respektive 4,1 GHz. Auch die Grafikeinheit hat AMD weiter beschnitten – genau wie den L2-Cache, der mit 1 MB nur noch ein Viertel der ursprünglichen Größe aufweist. Die TDP beziffert die Chipschmiede auf 65 Watt.

Desktop-Modelle der A-Serie (Richland)
ProzessorA10-6800KA10-6700A8-6600KA8-6500A6-6400K
Preis ca. 135 Euro ca. 130 Euro ca. 110 Euro ca. 100 Euro ca. 70 Euro
TDP 100 Watt 65 Watt 100 Watt 65 Watt 65 Watt
Module / Threads 2
4
2
4
2
4
2
4
1
2
CPU-Frequenz 4,1 GHz 3,7 GHz 3,9 GHz 3,5 GHz 3,9 GHz
Turbo-Takt 4,4 GHz 4,3 GHz 4,2 GHz 4,1 GHz 4,1 GHz
Speicherinterface Dual-Channel DDR3-2133
(Low Voltage Support)
Dual-Channel DDR3-1866
(Low Voltage Support)
L2-Cache 4 MB 4 MB 4 MB 4 MB 4 MB
Grafik HD 8670D HD 8670D HD 8570D HD 8570D HD 8470D

 

Vergleich mit "Trinity"

Für unseren Test überließ uns AMD zwei Modelle. Neben dem A10-6700 gab es natürlich auch das neue Flaggschiff der "Richland"-Reihe. Auf dem Papier besitzen die neuen Modelle verglichen mit der Vorgänger-Generation lediglich höhere Taktraten und eine nominell schnellere Grafikeinheit, auf die wir auf der nächsten Seite noch einmal gesondert eingehen werden. Um einen besseren Überblick zu geben, hier der direkte Vergleich unserer beiden Testsamples mit den "Trinity"-Vorgängern:

Desktop-Modelle der A-Serie (Richland)
ProzessorA10-6800KA10-5800KA10-6700A10-5700
TDP 100 Watt 100 Watt 65 Watt 65 Watt
Module / Threads 2
4
2
4
2
4
2
4
CPU-Frequenz 4,1 GHz 3,8 GHz 3,7 GHz 3,4 GHz
Turbo-Takt 4,4 GHz 4,2 GHz  4,3 GHz 4,0 GHz
Speicherinterface Dual-Channel DDR3-2133
(Low Voltage Support)
Dual-Channel DDR3-1866
(Low Voltage Support)
L2-Cache 4 MB 4 MB  4 MB 4 MB
Grafik HD 8670D HD7660D  HD 8670D HD 7660D

 

cpuz 4770kscpuz 4670ks

CPU-Z-Screens vom AMD A10-6800K und A10-6700

Die beiden CPUz-Screens belegen die bereits genannten Spezifikationen von Richland. Die CPU-Kerne werden noch im 32-nm-Verfahren gefertigt, der Bus-Speed beläuft sich auf 100 MHz, der L2-Cache auf 4 MB und die TDP je nach Modell auf 100 bzw. 65 Watt. Die Spannung des AMD A10-6800K fällt wie schon beim Vorgänger verglichen mit anderen Prozessoren sehr hoch aus. CPUz liest 1,328 Volt aus. Der kleinere A10-6700 ist da schon deutlich sparsamer, was den doch gewaltigen Sprung in der TDP-Klasse untermauern würde.

Quellen und weitere Links

Es sind keine Quellen vorhanden

Werbung

KOMMENTARE (94)