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AMD hatte sich die Ziele selbst sehr hoch gesteckt, positioniert man seine neuen A10-Modelle auf "Richland"-Basis doch gegen die Core-i5-Reihe von Intel. Unseren Benchmarks zufolge sehen sowohl der AMD A10-6700 wie auch der A10-6800K kein Land gegenüber den deutlich schnelleren Intel-Prozessoren: Auch dann nicht, wenn man sie mit dem langsamsten i5-Vertreter unseres Testfeldes vergleicht. Die zwei Module der "Richland"-APUs sind einfach zu schwach auf der Brust. Da hilft auch ein hoher Boost-Takt von 4,4 GHz nichts und erst recht nicht ein Basis-Takt von 4,1 GHz im Falle des aktuellen "Richland"-Flaggschiffs. Zieht man noch die Leistungsaufnahme zum Vergleich heran, die AMD ebenfalls durch Optimierungen an der 32-nm-Fertigung, den zusätzlichen Spannungs- und Taktstufen verbessert haben will, ändert das das Gesamtbild nicht wirklich. Zwar kann sich die Leistungsaufnahme im Leerlauf durchaus noch sehen lassen und mit den Intel-Vertretern mithalten, doch fallen die APUs unter Last deutlich zurück. Unser Testsystem zog gemeinsam mit dem neuen Topmodell bis zu vier Watt mehr aus der Steckdose als noch mit einem A10-5800K. Intels Core i5-3450 begnügte sich hier mit knapp über 116 Watt.
Anders fällt unser Fazit bei der integrierten Grafiklösung aus. Zwar hätte AMD diese besser als Radeon HD 6000 oder Radeon HD 7000 bezeichnen sollen, als diese jetzt als ein Modell der brandneuen Radeon-HD-8000-Reihe, die es auf dem Desktop-Markt noch nicht einmal zu kaufen gibt, zu verkaufen. Große Änderungen im Vergleich zur "Trinity"-Plattform, auf der noch der A10-5800K mit seiner Radeon HD 7670D aufbaute, gibt es nicht. Vielmehr setzt man noch immer auf das VLIW4-Design, welches zu Zeiten der Radeon-HD-6000-Familie zum Einsatz kam. Was den Generationssprung zumindest teilweise rechtfertigt, sind die zusätzlichen Features wie UVD 3.0 oder EWC, die man aus Generationen jüngeren Semesters übernahm. Leistungsmäßig setzten die integrierten Grafikchips, die laut AMD über 42 Prozent der Chipfläche einer "Richland"-DIE ausmachen, die Messlatte für Intel allerdings noch höher. Intel selbst konnte mit seinen neuen "Haswell"-Prozessoren zwar kräftig zur "Trinity"-Plattform aufrücken, doch sind die "Richland"-APUs bei der 3D-Leistung noch immer ein gutes Stück voraus. Spielspaß bringt "Richland" bei älteren Titeln oder bei neueren Spielen mit grafischen Abstrichen aber durchaus. Anno 2070 und selbst Metro 2033 waren mit geringen Qualitätssettings und Auflösungen durchaus spielbar.
AMD vermarket seine neuen "Richland"-Modelle als die "beste Plattform für den Mainstream-Gamer" und behält damit wohl auch Recht. Wer mehr Leistung aus dem Hause AMD möchte, sollte nach den US-Amerikanern aber lieber zum AM3+-Sockel greifen. Hier gibt es die meisten Cores, die zugegeben aber ebenfalls nicht gegen die Flaggschiffe von "Haswell" oder "IvyBridge" und erst recht nicht gegen "SandyBridge-E" antreten können. Wer bereits "Trinity" sein Eigen nennt, braucht nicht zu wechseln, selbst wenn die neuen APUs weiterhin in den Sockel FM2 Platz nehmen. AMD hat es derzeit sehr schwer auf dem Prozessoren-Markt.
Postivie Aspekte von "Richland":
- Flotte integrierte Grafikeinheit
- Gutes Preis-Leistungsverhältnis
Negative Aspekte von "Richland":
- Schwache CPU-Performance
- Hohe Leistungsaufnahme unter Volllast