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Die neuen BarraCuda, mancher wird sich noch an die alten BarraCudas erinnern, sind ebenfalls in einer Pro und Non-Pro-Version erhältlich. Wobei hier die tatsächliche Auswahl geringer ist, denn die "einfachen" Barracuda sind nur bis 4 TB als 3,5-Zoll-Modell und bis zu 5 TB als 2,5-Zoll-Version erhältlich. Die BarraCuda Pro, welche nur in 3,5 Zoll erhältlich sind und fünf statt zwei Jahre Herstellergarantie haben, decken hingegen den Bereich von 5 bis 10 TeraByte ab. Als Pro-Modell wird die BarraCuda Pro 10 TB in den ersten zwei Jahren durch Seagate Rescue Data Recovery Plan abgedeckt, d.h. falls doch etwas mit der Festplatte passieren sollte, hat man durch die professionelle Rettung zumindest eine gute Chance auf die Wiederherstellung von Daten.
Die BarraCuda Pro 10TB verfügt über eine übliche (abwärtskompatible) SATA-Schnittstelle mit 6 Gb/s, einen mit 256 MB vergleichsweise großen DRAM-Cache und eine Umdrehungsgeschwindigkeit von 7.200 U/min. Die Leistungsaufnahme liegt laut Datenblatt mit 4,5 Watt im Idle und typischerweise 6,8 Watt bei Aktivität auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau.
Die ST10000DM0004, so die Modellbezeichnung bei Seagate, ist hauptsächlich für den Einsatz als Einzellaufwerk in PCs oder auch Workstations vorgesehen, wobei Seagate hier insbesondere "Creative Pro(fessionals)" erwähnt. Einen Teil der erwähnenswerten Features der BarraCuda Pro 10 TB haben wir eingangs bereits aufgeführt.
Ein weiteres wichtiges Merkmal der BarraCuda Pro ist der Einsatz von "Multi-Tier Caching". Dahinter verbirgt sich die Tatsache, dass der Controller je nach Anforderungsprofil des Hosts die verschiedenen Cache-Ebenen unterschiedlich ansteuert. Als erste und schnellste Cache-Stufe dient der DRAM-Speicher, der Schreibzugriffe bündelt und auch als Read-Ahead-Cache dient. Eine weitere Cache-Stufe ist der nicht-flüchtige NAND-Speicher, der laut einem Whitepaper von Seagate eine Größe im Bereich von 8 bis 32 Gigabyte aufweist und u.a. dafür genutzt wird, häufig gelesene Daten zu cachen. Zwei weitere Speicherebenen befinden sich dann auch auf den Magnetscheiben. Neben dem "Main Storage"-Bereich, also dem eigentlichen Nutzvolumen der HDD, ist auf den Magnetscheiben noch ein kleiner, besonders schneller Bereich als sogenannter "Media Cache" untergebracht. Dieser Media Cache kann dem DRAM Cache unter die Arme greifen und große Datentransfers, also Workloads im Gigabyte-Bereich, puffern und somit für eine gleichbleibend hohe Datenrate sorgen. Auch kommt der Media Cache zum Einsatz, um bei einem Stromausfall die Write-Daten des DRAM Speichers sicher zu speichern, damit sie beim nächsten Hochfahren der Platte wiederhergestellt werden können, Stichwort "NVC protected write cache".
Auch an der BarraCuda Pro 10 TB lässt sich auch optisch schön erkennen, auf welcher Basis die Festplattenhersteller die immer noch stetig steigenden Kapazitäten erreichen. An der Speicherdichte der Daten auf den Plattern hat sich zuletzt weniger getan als früher noch, weil die klassische Datenspeicherung auf Magnetscheiben hier zunehmend an technische und auch physikalische Hürden stößt. Auch wenn sich die Entwicklung der Datendichte vielleicht etwas verlangsamt hat, mit inzwischen 1,4 Terybyte pro Platter hat Seagate dennoch eine neue Bestmarke hingelegt. Wobei auch für die 10-TB-Modelle gilt, dass diese Gesamtkapazität nicht allein durch den Einsatz von Helium möglich ist, sondern ebenso eine optimale Nutzung des durch die Bauform "3,5 Zoll" zur Verfügung stehenden "Raums" voraussetzt.
Vereinfacht gesagt bedeutet dies, möglichst viele und möglichst große Platter zu verbauen. Daher haben diese Laufwerke im Bodenbereich mittlerweile nur eine glatte Bodenplatte und auch keine seitlichen Gewindelöcher in der Mitte mehr, weil der Bauraum dafür mit den untersten Plattern kollidieren würde. Auch die Position der im Boden vorhandenen Gewindelöcher kann bei diesen Platten abweichen, sodass ein Blick in Kompatibilitätslisten z.B. von NAS-Herstellern angeraten ist. Ist eine Platte nicht als kompatibel vermerkt, kann dies heutzutage also auch "nur" daran liegen, dass sie sich nicht mit der vollen Anzahl von vier Schrauben montieren ließe, weil schlichtweg einige Gewindelöcher nicht vorhanden oder an der "falschen" Stelle sind.
Positiv an der ST10000DM0004 ist wie auch bei der IronWolf 10 TB ist die angegebene Fehlerrate für nicht wiederherstellbare Bits von maximal 1 pro 10^15 gelesenen Bits, womit sie zumindest nominal um eine Größenordnung besser als andere Festplatten aus dem Consumer-Bereich liegt. Ein inkorrekt gelesenes Bit mag beim Rebuild von RAIDs mit großer Kapazität fatale Folgen haben, aber auch im Einzelanwender-Szenario der BarraCuda Pro reicht z.B. ein "gekipptes" Bit, um ein vielleicht wichtiges JPEG unbrauchbar zu machen.