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Bei unserem letzten Test einer QLC-SSD galt als Fazit, dass QLC immer noch nicht überzeugt. Die Nachteile, die das Speichern von vier Werten pro Zelle mit sich bringen, können im Alltag durchaus in Erscheinung treten und machen daher eine Empfehlung schwierig. Grundsätzlich gilt das selbe für die MP400, wobei Corsair hier bereits eine ganze Menge besser macht, als die Konkurrenz von Samsung und Intel zuletzt.
Natürlich beeindrucken zunächst die Messwerte im leeren Idealzustand. Die MP400 schafft es hier auf teilweise extrem hohe Testergebnisse. Geschuldet ist dies dem riesigen Pseudo-SLC-Cache, der es uns ermöglichte, mehr als 500 GB innerhalb von fünf Minuten auf die SSD zu schreiben. Selbst wenn der anfängliche Spitzenwert von knapp 3.000 MB/s nicht mehr gehalten werden konnte, wurden immer noch 1.500 MB/s geschrieben, was mehr ist, als wir bei der Intel 660p überhaupt messen konnten - oder bei jeder SATA-SSD möglich wäre. Im Gegenzug ist die Welt abseits des "SLC-Boosts" eine andere. Maximal 300 MB/s entsprechen einem Zehntel der eingangs gemessenen Leistung und spiegeln tatsächlich das Leistungsvermögen aktueller QLC-SSDs. Hier hat die Konkurrenz von Intel und Samsung dann den Vorteil, immer noch einen SLC-Cache zu ermöglichen, wobei der anschließende Einbruch ersterer tatsächlich noch krasser ist.
Betrachten wir also die zu erwartende Alltagsleistung der MP400. Kumuliert konnten wir in den Anwendungsbenchmarks ein insgesamt gutes Ergebnis feststellen. Im Mittel etwa 25 % schneller als die Intel 660p bedeutet einen Platz im Mittelfeld aktueller NVMe-Laufwerke und prädestinieren daher die Corsair für eine Empfehlung. Denn als Speicherort von gerade lese-intensiven Anwendungen (sprich: insbesondere Spielen) kann die MP400 durchaus überzeugen.
Die Richtung stimmt
Alles in allem attestieren wir daher der Corsair MP400 den Titel der bislang besten QLC-SSC und sprechen so ein Lob aus, das eigentlich keines ist. Auch wenn Corsair vieles besser macht als die Konkurrenz bleiben die Nachteile von QLC offensichtlich. Letztlich muss die Frage gestellt werden, warum man etwa die MP400 einer MP510 vorziehen sollte. Längere Haltbarkeit und eine höhere Gesamtleistung sprechen deutlich für die ältere Force Series. Vieles wird sich daher über den Preis abspielen und natürlich auch der Frage, ob es ein wenig mehr sein darf - denn als Consumer-Modell mit 8 TB ist die MP400 fast konkurrenzlos. Preislich wiederum wird man die kommenden Wochen und Monate abwarten müssen. Bei einem aktuell gelisteten, aber nicht lieferbaren Preis von etwa 600 Euro für unser Testmuster bietet die MP400 noch nicht den zu erwartenden Preisvorteil von QLC-Laufwerken.
Positive Aspekte der Corsair MP400
- Hohe Schreibraten mit SLC
- Relativ hohe Anwendungsleistung
- Geringes temperaturbedingtes Drosseln
- Bis zu 8 TB verfügbar
Negative Aspekte der Corsair MP400
- Geringe TBW-Angaben
- Schreibraten teilweise auf HDD-Niveau ab 500 GB
- Vergleichsweise hohe Latenzen