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Nicht nur auf dem Smartphone-Markt, sondern auch bei Tablets heißen die beiden wichtigsten Teilnehmer Apple und Samsung. In den jüngst von IDC vorgestellten Absatzzahlen für das dritte Quartal des laufenden Jahres kommen beide Hersteller gemeinsam auf einen Marktanteil von rund 50 Prozent.
Als klarer Gewinner kann allerdings nur Samsung bezeichnet werden. Denn die Südkoreaner konnten die Zahl der ausgelieferten Exemplare um 123 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 9,7 Millionen steigern; dies entspricht einem Anteil von 20,4 Prozent. Apple hingegen stagnierte bei einem Plus von lediglich 0,6 Prozent, zwischen Juli und September konnten die Kalifornier 14,1 Millionen iPads absetzen - 29,6 Prozent des Marktes.
Auf den Plätzen drei, vier und fünf haben sich den Marktforschern zufolge erneut ASUS, Lenovo und Acer eingefunden. Die Anteile lagen bei jeweils 7,4, 4,8 und 2,5 Prozent, die Absatzzahlen bei 3,5, 2,3 und 1,2 Millionen Stück. Dabei konnte Lenovo mit rund 420 Prozent des höchste relative Wachstum erzielen, ASUS hingegen legte nur um knapp 54 Prozent zu. Insgesamt sollen weltweit 47,6 Millionen Tablets ausgeliefert worden sein, ein Wachstum um 36,7 Prozent. Getrieben wurde das Wachstum laut IDC beinahe allein von Android-basierten Modellen, Windows-Tablets würden vom Verbraucher hingegen immer noch nicht angenommen.
Das schwache Abschneiden von iOS und somit auch von Apple erklärt man mit den fehlenden Neuheiten im zweiten und dritten Quartal. Im Gegenzug erwartet man für das laufende vierte Quartal eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr, vor allem, da die Einstiegsmodelle nun den Bereich von 299 bis 499 US-Dollar - 289 bis 479 Euro - abdecken. Zwar hätten einige Marktbeobachter damit gerechnet, dass die Preise „aggressiver“ gestaltet würden, Apple wolle seinen „Premium-Status“ aber behalten, so IDC-Analyst Jitesh Ubrani. Allerdings, so Ubrani weiter, hätten unter anderem Amazon und Google die Preise für ihre 7-Zoll-Modelle angehoben. Das gute Abschneiden Samsungs führt man vor allem auf den guten Ruf der Marke zurück, ASUS hingegen habe vom Nexus 7 profitiert. Überraschend ist, dass Amazon nicht unter den fünf größten Anbietern rangiert. Nach dem Start der ersten Kindle-Tablets konnte der Online-Händler regelmäßig Spitzenplätze einnehmen, inzwischen rangiert das Unternehmen nur noch unter „Sonstige“. Gleiches gilt für Microsoft. Hier hatten sich schlechte Zahlen allerdings bereits in den vergangenen Wochen angedeutet.
Für die letzen Monate des Jahres rechnet man mit einem weiteren Wachstum des Gesamtabsatzes. Abzuwarten bleibt jedoch, ob die Impulse erneut von günstigen Android-Tablets ausgehen werden. Diese, so Analyst Tom Mainelli, würden auch ärmeren Regionen den Zugang zu dieser Technik ermöglichen, gleichzeitig sei ein langfristiger Erfolg auf diesem Wege nicht garantiert. Denn durch vergleichsweise billige Komponenten sowie den Verzicht auf Google-zertifizierte Android-Versionen bestehe das Risiko, Nutzer zu enttäuschen. Wichtig wären ein „nachhaltiges Hardware-Geschäftsmodell“ sowie ein „gesundes Ökosystem“.