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AMD hat auf dem PC Cluster Consortiums in Osaka, Japan, eine kleine Präsentation über die zukünftigen Produktstrategien im Bereich der GPUs, CPUs und APUs gehalten. Die anwesende Presse hat die dazugehörigen Folien und Informationen natürlich aufgenommen und daraus lassen sich vielleicht auch in Teilen noch unbekannte Details entnehmen.
Für das Jahr 2015 sieht man besonders das Project Skybridge im Fokus, welches die x86- und die ARM-Architektur zusammenbringen soll. Im x86-Bereich sind weiterhin die neuen "Puma"-Kerne vorgesehen. Die neuen 20-nm-SoCs mit Cortex-Kernen und GPU werden pin-kompatibel zu AMDs kommenden Low-Power x86-SoCs mit "Puma+"-Kernen sein. Außerdem werden diese Prozessoren AMDs erste offizielle Android-Plattform sein. Soweit sind und waren die Pläne aber schon aus dem März des vergangenen Jahres bekannt.
Bereits im vergangen Jahr angekündigt und inzwischen auch verfügbar sind die Opteron-Prozessoren mit ARM-Kernen. Der Opteron A1100 hört auf dem Codenamen "Seattle" und wurde 2013 als 16-Kerner angekündigt. In einer ersten Version wird aber nur als 8-Kern-Prozessor angeboten. Basierend auf der ARMv8-Architektur kommen Cortex-A57-Kerne zum Einsatz, die mit 2,0 GHz arbeiten. Den Kernen stehen 4 MB L2-Cache und 8 MB L3-Cache zur Verfügung. Der integrierte Speichercontroller kann sowohl mit Registered-DDR3- wie auch DDR4-Arbeitsspeicher umgehen. Weitere Module stellen acht PCI-Express-3.0-Lanes, acht SATA-III-Anschlüsse und zwei Gigabit-Ethernet-Ports bereit. Für dieses Jahr sieht AMD auch die schon angesprochenen Low-Power-Versionen vor. Für 2016 ist dann das erste eigene ARM-Design mit 64-Bit-Unterstützung geplant. Auch diese Folie kennen wir bereits aus dem Mai des vergangenen Jahres.
Schon spannender wird es bei den GPUs, denn hier gewährt AMD einen bisher unbekannten Einblick in die Roadmap. Die letzte bekannte echte Neuentwicklung in diesem Segment ist die "Hawaii"-GPU auf der Radeon R9 290X (Hardwareluxx-Artikel) aus dem Oktober 2013. 2015 sollen der Roadmap zufolge die ersten SoCs mit Codenamen "Toronto" erscheinen, die "Excavator"-Kerne gemeinsam mit der aktuellen GCN-Ausbaustufe verwenden. Der Folie zufolge ist erst für 2016 mit der nächsten GPU-Architektur zu rechnen, was die Frage aufkommen lässt, was in diesem Jahr seitens AMD noch zu erwarten ist. Die maschinelle Übersetzung vom japanischen ins englische/deutsche sorgt eher für weitere Ungereimtheiten. Vermutlich aber hat die Folie für die Entwicklung bei den Server-SoCs wenig mit dem zu tun, was AMD bei den diskreten Grafikkarten plant. 2017 soll diese dann wiederum in die Server-SoCs überführt werden. Gleiches Vorgehen ist auch für 2018/2019 geplant.
Wie die Entwicklung der CPUs, GPUs und APUs in den kommenden Jahren zusammengeführt werden soll, zeigt die letzte Folie. Wie aktuell auch kommen nicht immer die aktuellsten CPU- und/oder GPU-Architekturen in den APUs zum Einsatz, sondern es muss immer ein Gleichgewicht aus Fertigungskosten, Zusammenführung der Entwicklung und sinnvoller Nutzung gefunden werden. HPC-APUs mit der mehrfachen Leistung aktueller Prozessoren und Grafikkarten sind für die kommenden Jahre aber nicht unerwartet.