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Mit der Funktion „On this Day“ dachte sich Facebook wohl nichts Schlechtes. So soll die Funktion doch all die guten und vielleicht bereits vergessenen Erinnerungen aus der Vergangenheit wieder ans Tageslicht fördern und ein wenig das Gefühl von Nostalgie an den Nutzer vermitteln. Dafür verantwortlich ist ein Algorithmus, der Facebookpostings nach Interaktion und Personen bewertet und dementsprechend das Posting irgendwann wieder hervorkramt.
Dass der Algorithmus nicht immer ganz taktvoll ist, liegt in seiner Natur selbst. Er kann nämlich nur Metadaten auf Aufrufzahlen, Interaktion, Kommentare, Likes, Personen etc. auswerten und bewerten, nicht jedoch den speziellen Kontext des Postings. So kann es manchmal passieren, dass Facebook beispielsweise Trauerpostings wieder hervorzaubert, die der Nutzer eventuell besonders schmerzhaft findet und lieber nicht an etwas erinnert werden möchte. So geschehen mit einem Nutzer, der vor drei Jahren ein Trauerposting wegen eines verstorbenen Freundes aufsetzte und nun von Facebook erneut an den schmerzhaften Verlust erinnert wurde.
Auch andere Fälle sind bereits geschehen, wo Facebook beispielsweise den Brand des Appartements des Ex-Freundes einer Nutzerin als ein eher positives Ereignis darstellt. Auch viele andere Beispiele wie der Tod eines geliebten Haustieres oder ein Foto der Urne des Vaters wurden bereits wieder von Facebook hervorgeholt.
An so Beispielen zeigt sich, dass es für Programmierer nicht immer ganz leicht ist, passende Beiträge auszuwählen und anzuzeigen. Und solch eine Funktion ohne Zustimmung der Nutzer zu aktivieren ist in einigen Fällen schlicht fahrlässig und Facebook spielt so mit den Gefühlen der Nutzer.
So my (beloved!) ex-boyfriend's apartment caught fire this year, which was very sad, but Facebook made it worth it. pic.twitter.com/AvU8ifazXa
— Julieanne Smolinski (@BoobsRadley) 29. Dezember 2014