[Guide] Linuxtagebuch Tag 2

Colttt

Enthusiast
Thread Starter
Mitglied seit
16.01.2006
Beiträge
2.667
Ort
Brandenburg(stadt)
Hallo Leutz,
ich möchte euch hier den Linux einstieg erleichtern. Indem ich euch EINE Herangehensweise zeige die es euch hoffentlich vereinfacht jedoch müsst ihr wissen das es nicht einfach sein wird und ihr oft fluchen werdet. Und ihr müsst bereit sein oft nachzuschlagen. Wer jedoch nur kurz Schnuppern möchte dem würde ich eine Live-CD/DVD empfehlen Bsp Knoppix
Btw: Es wird nicht regelmäßig fortgesetzt, hoffe jedoch das es euch gefällt.

Linuxtagebuch

Tag 1

Jeder erzählt oder schreibt von Linux und sagt das es eine gute Alternative zu Windows ist. Nun ja bevor ich dumme Fragen im Forum schreibe erkundige ich mich erstmal über Linux. Was ist das überhaupt? Erstmal bei einer großen Online-Enzyklopädie nach gucken Linux...
[lesen]
Aja.. Linux ist also frei bzw opensource und Linux ist „nur“ ein Kernel und nix weiter und alles was darauf aufsetzt ist dann eine Distribution(Sammlung von diverser Software). Und es hat ein Herr Linus Torvalds entwickelt. Nun ja es gibt jetzt also auch verschiedene Distributionen die entsprechend auf diverse Zwecke bzw Zielgruppen gerichtet ist. Also wiedermal die Suchmaschine anwerfen und suchen. So hab auch was gefunden Distrowatch gibt eine kurze Übersicht über diverse Distributionen inklusive Vor- und Nachteile, leider nur immer etwas kurz und knapp jedoch es gibt ja Internet ;) Und da schau ich mir nochmals die für mich interessante Distributionen in der Online-Enzyklopädie an.
[lesen]
Ich persönlich entscheide mich für die Distribution Debian(Debian bei Wikipedia). Warum? Nun ja es zählt zu den Stabilsten, es hat einer der besten Paketverwaltungen überhaupt und die Community ist auch entsprechend gross sodass ich relativ schnell Hilfe finde wenn ich welche brauche. Und zu Debian sagt man oft das es am besten geeignet ist wenn man in die Linuxwelt einsteigen möchte bzw es "richtig lernen", da es sich strickt an die vorgaben hält.
Aber das sollte jeder für sich selbst entscheiden.

So also schon ein gaaanz wenig schlauer geworden. Und jetzt werde ich mir mal Debian als DVD-Version runterladen und zwar Lenny. Warum? Nun ja da es bei mir auf dem Desktop-PC laufen soll und Lenny eine guten Kompromiss aus Stabilität und Aktualität ist für Server würde ich generell die Stable(momentan Etch) wählen. So also downloadmanger anwerfen und warten. Für die ganz wissbegierigen unter euch würde ich euch das Openbook von Galileo-Computing empfehlen. Wenn ihr das durchhabt braucht ihr später das hier nicht weiterlesen. ;)

So jetzt hab ich 3möglichkeiten. Essen und schlafen gehen, das Openbook durchlesen oder einfach nur warten.


Tag 2

So nachdem ich mit dem Downloaden endlich fertig bin brenn ich mir das ganze auf eine DVD. Anschliessend mach ich noch ein Backup von all meinen wichtigen Daten. Und dann sag ich erstmal Goodbye zu Windows und versuch mich an Debian. Atagge!! Ein wenig theoretische Ahnung habe ich ja schon dank dem Linux-Openbook. Na dann, DVD ins Laufwerk PC Neustarten und dem BIOS sagen das er zuerst vom DVD-Laufwerk starten soll. Und schwubs sehe ich schon den ersten Schriftzug „GNU/Debian“ in weiss auf schwarzem Hintergrund und dann erstmal F1 drücken und gucken was er mir dann so erzählt.. aja links der Befehl und rechts die englische Erklärung dazu, zum Glück ist noch etwas von damals aus der Schulzeit hängen geblieben und den rest Reime ich mir so zu sammen.

Also nachdem ich einmal so ziemlich alle F-Tasten durchgegangen bin hab ich mich zu folgenden befehl entschieden:
installgui tasks:“kde-desktop, standard“
└> installgui= es wird ein grafischer Installer verwendet (Standard= textbasiert)
└> tasks:“kde-desktop, standard“ es wird KDE als Windowmanager benutzt/installiert
(Standard=gnome)
Ich benutzte KDE nur deswegen weil ich ihn im allgemein besser und schöner finde als gnome, aber das sollte jeder für sich selbst entscheiden!!
So jetzt fängt die Installation an. Diese ist mindestens genauso einfach wie die von Windows wenn nicht sogar noch einfacher. Also man braucht keine Angst zu haben, wer es dennoch hat oder nur kurz mal in Linux reinschnuppern möchte, dem empfehle ich VirtualBox zu benutzen, damit gefährdet man in keinster weise sein eigenes runnig System.

Nun eine kurze Zusammenfassung der Installation:
1) als Bootparameter gebe ich: installgui tasks:“kde-desktop, standard“ ein
2) anschliessend gebe ich die Sprache an
3) dann das Land
4) Tastaturbelegung
5) danach lädt er nochmal die CD/DVD-Daten (passiert automatisch)
6) Netzwerkerkennung (passiert automatisch)
a) Rechnername eingeben
b) Domainname eingeben
7) die Festplatte wird initalisiert
  • a) Partitionieren -> am besten ist Manuell ->weiter
-> ja wir möchten eine Partitionstabelle erstellen
-> Partitionsgröße angeben
(es sollte so 1-2GB für die Swappartition bleiben)
-> dann bei „Benutzen als“ doppelklicken und dann auf
ext3 klicken -weiter
-> anschliessend machen wir das ganze nochmal und
geben dann bei „Mountpoint“ Swap anklicken -fertig was evtl noch wichtig ist wäre noch bei Mountoptionen „usrquota“ und „grpquota“ damit kann man Usern oder Gruppen die Anzahl seiner Dateien oder die Größe einschränken wenn man möchte kann man auch noch für diverse Ordner eigene Partitionieren erstellen es würde noch am ehesten für das Home-Verzeichnis sinn machen.
8) root-Passwort erstellen—SEHR WICHTIG-NIEMALS VERGESSEN!!!
9) Benutzer anlegen
10) Passwort für den Benutzer anlegen
11) Standard-Software wird installiert
12) anschließend wird er evtl meckern das er keinen Kontakt zu dem Debian-Server herstellen kann für eventuelle Sicherheitspatches. Falls er nicht meeckert: Glückwunsch der DSL zugang funktioniert jetzt schon!!
13) dann fragt er nach ob wir bei der Softwareauswahl mit teilnehmen möchten, diese werden dann zur Auswertung geschickt und und kommen dann auf die erste DVD mit rauf
14) noch den X-Server konfigurieren, gibt dort bitte nur die Auflösungen an die Ihr auch verwenden möchtet!
15) Anschließend installiert sich noch der Bootloader (vorzugsweise Grub) und bindet automatisch auch gleich diverse andere Betriebssystem mit ein.
16) Fertig -- geschafft ihr wirft jetzt die CD/DVD wieder aus und bootet das System neu.

Glückwunsch ich/wir haben jetzt Debian installiert und es war nicht mal annährend so schwer wie ich dachte.

Es sollte jetzt KDE starten und es möchte auch kurz konfiguriert werden und dann haben es wir geschafft.. So jetzt seh ich eine schöne neue bunte Welt. Es sieht schick aus. Und wenn ich kurz mal so durch die Menüs klicke finde ich so ziemlich ALLES was das Herz begehrt, Office, einen IM, diverse Server, etc.
Nun gut das werde ich mir jetzt alles mal in ruhe anschauen und gucken was so passiert. Und bitte achtet darauf jedesmal wenn ihr das (root-)Passwort eingeben sollt könnte es gefährlich werden bzw kann man evtl das System schädigen als erstmal die Finger davon lassen.

*auf die Uhr guck und seh das es schon später nachmittag ist*

nungut jetzt hab ich mich überall einmal durchgeklickt und muss sagen WOW.. hätt ich nicht gedacht.

So wer jetzt seinen Dateimanager öffnet wird jetzt kein C:\ finden sondern nur \ , aber man kann jetzt so ganz grob sagen das es ungefähr das selbe ist obwohl man später merken wird das es sehr grosse unterschiede sind. In Linux wird alles mit Ordnern gemacht. Also auch das DVD-Laufwerk wird wie ein Ordner behandelt. Und man sollte beachten das unter Linux immer ein Slash(/) ist und nicht wie bei Windows ein Backslash(\) So jetzt aber eine kurze beschreibung der ganzen Ordner die man unter / findet:
/bin/ und /sbin/ -> sie enthalten beide audführbare Programme, so genannte Binaries. Unter /sbin/ (System-Binaries) befinden sich Dateisystemtools. Unter /bin/ liegen Standard-Dienstprogramme(Bsp: ls, mkdir, cat, etc). Alles was in /sbin/ liegt kann nur root ausführen und normalerweise auch nur sehen.
/home/ -> dort hat jeder User sein eigenes verzeichnis ist zu vergleichen mit "Eigene Dateien" unter Windows
/lib/ -> entählt die wichtigesten Systembibliotheken
/lib/modules/ -> hier liegen Kernel-Module, ads sind Betriebssystemteile, die bei bedarf geladen und entladen werden.
/mnt/ -> dieses Verzeichnis wird vorzugsweise zum Mounten(einhängen) benutzt, für Wechseldatenträger die nicht immer verfügbar sind.
/usr/ -> ähnlich wie /bin/ bzw /sbin/ nur das die Dateien nicht so lebenswichtig für das System sind.
/usr/local/ -> dort sollten die Programme installiert werden die man aus dem Internet o.ä. lädt.
/var/ -> hier liegen wie der name schon vermuten lässt ausschliesslich Variable Daten drin(Bsp: noch nicht verschickte Emails) aber auch Proxy-, Fax-,Cron-Server legen hier ihren kram ab
/tmp/ -> hier werden temporäre Dateien abgelegt
/dev/ -> hier sind Geräteadteien drin hier kann man mit den Geräten selbst kommunizieren
/dev/hda/ -> Master am pri. IDE-Controller
/dev/hdb/ -> Slave am pri. IDE-Controller
/dec/sda, sdb, sdc etc. -> sind SCSI oder SATA Geräte
sollte jewals noch eine Nummer(hda1) dabei stehn ist es der Master am pri. IDE- Controller und die erste Partition.
CD/DVD-Laufwerke und ZIP-Laufwerke werden wie Festplatten gehandhabt.
/dev/fd0 -> ist das Disktettenlaufwerk
/dev/lp0 -> ist der Drucker
/dev/audio -> Soundkarte
/proc/ -> dort sind Prozessdateien, damit hat man die möglichkeit auf Eigenschaften des Betriebssystems und der laufenden Prozesse direkt zuzugreifen.
(Bsp: in der Konsole als root anmelden(mit „su“ und dann das Passwort; dies wird blind eingetippt!) eintippen: cat /proc/pci =zeigt PCI-Geräte an; oder cat /proc/cpuinfo = zeigt infos zur CPU an)dies alles sind keine echten Daten, dies wird alles vom Kernel simuliert!!! und wer lange weile hat und sich seinen Ram angucken möchte dann bitte cat /proc/kcore
/root/ -> ist das Home-Verzeichnis von root
/opt/ -> dort legen eineige Zusatzprogramme ihre daten ab(Bsp: gnome, KDE)

So leute ist schon spät und nachdem ich alles hier so in Linux angeguckt hab und ihr wahrscheinlich auch ist mittlerweile Bettchenzeit!!

....Fortsetzung folgt....
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du diese Anzeige nicht sehen willst, registriere Dich und/oder logge Dich ein.
Hui, das wird sehr interessant!
Bitte schön ausführlich, ja? :)

Debian habe ich noch nie ausprobiert, also für mich besonders spannend. :)

Ich suche ja nocht "DIE" Distro, mal schauen ob´s Debian wird, dass mich vollends überzeugt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Schöne Sache wenn du das mit dem weiter schreiben durchhältst.
Kleiner Tip. Wenn es eh Lenny wird lad die Netinstall von der Debian Installer Seite. Spart viel Zeit.
 
Du kannst selbst mit OpenSuse Linux so richtig kennenlernen, nur das man oft nicht motiviert ist und alles mögliche per YaST etc. macht, möglich ist es aber ;)

Aber mit Debian haste schon eine gute Wahl getroffen, wie siehts eigentlich mit Testing und SID aus? Was würde am ehesten an eine Distribution wie ubuntu rankommen von der aktualität?

Ubuntu ist ja soweit ich weiß auch nur ein halbjähriges snapshot von Debian SID, wo dann die Fehler ausgebügelt werden.
 
Aber schau dir Gnome auch nochmal an ;)
GTK <> QT

Gnome hat nunmal andere Programme, vll kommste mit denen besser klar.
 
das können aber mal so 20 Seiten werden bis alles ordentlich eingespielt ist....oder auch nur eine....kommt auf die hardware an.....

bei mir haben sich die 7 tage Fummelei gelohnt.....Sys läuft seit nem halbem Jahr anstandslos
 
schönes Tagebuch , respekt , wird bestimmt vielen Umsteigern helfen.

Bitte keine gnome / gtk vs. KDE / QT oder sonstige Distriwars , GNU/Linux bedeutet Freiheit .
 
vielen lieben dank.. soll ja wirklich auch nur ein Einstieg werden.. um alles durch zu nehmen würde es den rahmen sprengen zumal es dafür bücher gibt.. ich geh es ganz soft so von meiner seite aus durch und wie man es machn kann..

jup stimme Trademark zu! bitte keine distriwars es ist ja hier meine entscheidung und ich überlasse jedem selbst was er nehmen kann oder net.. ansonsten bidde andere threads aufmachn oder schlimmstenfalls ne pm an mich und dort fragen/anregungn stellen.. thx..
und wer sich bedanken mächte für diesen thread.. kann einfach den "danke"-button drücken.. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich suche ja nocht "DIE" Distro, mal schauen ob´s Debian wird, dass mich vollends überzeugt...

Es gibt nicht "DIE" Distribution, jede hat Vor- und Nachteile bzw. der Fokus liegt auf unterschiedlichen Dingen.

Viele sagen Debian, aber für mich persönlich nicht so spannend.

gruß
hostile

Ps. Achso Shad0w, netter Thread ;) Hoffentlich nimmt das einigen Usern die Angst oder die Faulheit vor dem Thema Linux.
Kannst du das auch für n BSD machen? :fresse: BSDs sind nämlich auch cool :d
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry leute hab momentan private und berufliche probleme und hürden zu überstehn und kann deswegen immer nur kurz gucken ob ich jmd schnell helfen kann..
aber es geht weiter.. bald bestimmt..

aber schön das es vermisst wird..
 
Zuletzt bearbeitet:
Gefällt mir sehr gut.

Wär noch schön, wenn du im Eröffnungsthread kurz schreiben würdest, wie es um deine Softwarekenntnisse allgemein steht. Damit andere Interessierte sehen, ob sie mit ihrem Können mithalten können.
 
Hardwareluxx setzt keine externen Werbe- und Tracking-Cookies ein. Auf unserer Webseite finden Sie nur noch Cookies nach berechtigtem Interesse (Art. 6 Abs. 1 Satz 1 lit. f DSGVO) oder eigene funktionelle Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir diese Cookies setzen. Mehr Informationen und Möglichkeiten zur Einstellung unserer Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.


Zurück
Oben Unten refresh