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ASUS MeMO Pad FHD 10 LTE im Nachtest

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ASUS MeMO Pad FHD 10 LTE im Nachtest
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Das MeMO Pad FHD 10 konnte uns in der W-LAN-Variante schon sehr überzeugen. Doch ASUS möchte das Tablet noch besser machen und bringt deshalb auch eine Variante mit LTE auf den Markt. Zusätzlich zum Datenturbo bietet diese Variante einen anderen Prozessor und kleine kosmetische Veränderungen. Ob auch die LTE-Variante des MeMO Pad FHD 10 eine Empfehlung verdient, finden wir in unserem Nachtest heraus.

Das MeMO Pad FHD 10 bietet ein hochauflösendes Display mit 1920 x 1200 Pixeln, eine umfangreiche Ausstattung und Android 4.2. Gleichzeitig ist der Verkaufspreis moderat. In unserem Test legte die W-LAN-Variante des Tablets einen so überzeugenden Auftritt hin, dass wir sie mit unserem Preis-Leistungs-Award auszeichnen konnten. Auch die neu vorgestellte LTE-Variante verspricht ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Für rund 100 Euro Aufpreis (die UVP liegt bei 449 Euro) schließt sich das ASUS MeMO Pad FHD 10 LTE dem illustren Kreis der LTE-Tablets mit Full-HD-Display an. 

Um LTE bieten zu können, musste ASUS auf ein anderes SoC (System-on-a-Chip) zurückgreifen. Der Intel Atom Z2560 der W-LAN-Variante, ein 1,6 GHz schneller Dual-Core-Prozessor, weicht einem Qualcomm 8064 Pro mit vier 1,5 GHz schnellen Kernen und einer Adreno 320-GPU. Welcher Performanceunterschied aus dem SoC-Wechsel resultiert, werden unsere Benchmarks aufzeigen. Ansonsten sind die W-LAN-Variante und die LTE-Variante des MeMO Pad FHD 10 LTE weitgehend identisch. Wir werden uns in unserem Nachtest deshalb auf das neue SoC und die LTE-Unterstützung konzentrieren. Für die weiteren Produktmerkmale sei noch einmal auf den Test der W-LAN-Variante verwiesen

Für einen ersten Eindruck zeigen wir das ASUS MeMO Pad FHD 10 LTE im ausgepackt & angefasst-Video:

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Kenndaten des ASUS MeMO Pad FHD 10 LTE: 

Prozessor Qualcomm 8064 Pro Quad-Core mit 1,5 GHz, Adreno 320-GPU
Display 10,1 Zoll (1.920 x 1.200 px)
Akku Lithium-Polymer, 6760 mAh
Kamera (vorne) 1,2 MP-Kamera 
Kamera (hinten) 5 MP-Kamera 
Speicher 32 GB; per microSD erweiterbar
Maße / Gewicht 265 x 181,7 x 9,9 mm; 572 g

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Aus der Tabelle mit den Kenndaten lässt sich neben dem veränderten SoC noch ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Varianten des MeMO Pad FHD ablesen: Die Maße und das Gewicht haben sich gegenüber der 264,6 x 182,4 x 9,5 mm großen und 580 g schweren W-LAN-Variante geringfügig geändert.

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Das lässt sich neben dem anderen Innenleben auch mit dem angepassten Gehäuse erklären: Bei der LTE-Variante verzichtet ASUS auf die schraffierte Gummierung, die der W-LAN-Variante sicheren Grip verschafft. Stattdessen besteht die Rückseite des LTE-Tablets aus glattem und etwas rutschigerem Kunststoff. Auch die LTE-Variante gibt es in verschiedenen Farbvarianten. Laut ASUS wird neben dem von uns getesteten blauen Modell noch ein weißes Modell verkauft werden.

LTE

Mit LTE (Long Term Evolution) wurde ein Mobilfunkstandard etabliert, der Downloadraten bietet, die durchaus mit schnellen DSL- und VDSL-Verbindungen mithalten können. Bis zu 100 MBit/s lassen sich erreichen. Der LTE-Ausbau kam in den letzten Jahren voran, ist aber längst noch nicht abgeschlossen. Ein Blick auf die Netzausbau-Karte der Telekom zeigt schnell, in welchen Städten und Regionen bei diesem Anbieter bereits LTE genutzt werden kann. Praktisch werden die meisten größeren Städte mit Frequenzen um die 1800 MHz versorgt, hier steht LTE mit bis zu 100 MBit/s zur Verfügung. Der ländliche Raum wird hingegen großflächig mit dem 800-MHz-Spektrum abgedeckt, maximal sind dann Downloadraten von bis zu 50 MBit/s realisierbar. Auch Vodafone und O² haben eigene LTE-Netze, das LTE-Netz von E-Plus ist im Aufbau.

ASUS MeMO PAd FHD 10 LTE 2 

Für unseren Test hat uns die Telekom eine LTE-SIM-Karte zur Verfügung gestellt - dafür danken wir an dieser Stelle. Am Standort Leipzig soll laut Verfügbarkeitskarte LTE nutzbar sein. Tatsächlich hatten wir an verschiedenen Orten der Stadt nie Probleme mit dem Aufbau einer LTE-Verbindung. Und tatsächlich wurden auch beachtliche Transferraten erreicht. Über 6.000 kByte/s Download und 972 kByte/s Upload machen einer VDSL 50-Leitung Konkurrenz. Die Transferraten von LTE können in gut abgedeckten Regionen mittlerweile also hervorragend sein.

Zu beachten ist aber, dass es aktuell keine wirkliche LTE-Flatrate, sondern nur Volumentarife gibt. Der teuerste LTE-Tarif der Telekom deckelt beispielsweise bei 30 GB. Für Intensivnutzer dürfte das noch zu wenig sein, um mit LTE einen herkömmlichen drahtgebundenen Internetzugang vollständig ersetzen zu können.  

Performance

ASUS greift für das MeMO Pad FHD 10 auf zwei verschiedene SoCs zurück. Die W-LAN-Variante wird mit Intels Atom Z2560 ausgeliefert, in der LTE-Version wird hingegen Qualcomms Snapdragon S4 Pro verbaut. Dabei handelt es sich um einen 1,5 GHz schnellen Quad-Core auf Basis der Krait-Architektur, den es auch mit LTE-Modul gibt. Der Atom Z2560 hat mit sehr ordentlichen Ergebnissen vorgelegt. Wie wird sich der Snapdragon S4 Pro schlagen?

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Der Qualcomm-Prozessor hat anders als der Intel-Prozessor nicht nur zwei, sondern gleich vier Kerne. Mit 1,5 GHz takten sie nur geringfügig niedriger als die beiden Kerne des Atom Z2560. Auch beim GPU-Part gibt es einen Unterschied. Während Intel für das SoC auf eine PowerVR SGX 544MP-GPU zurückgreift, setzt Qualcomm die Adreno 320-GPU ein. Identisch ist hingegen, dass beide Varianten des MeMO Pad FHD 10 über 2 GB Arbeitsspeicher verfügen.

Die Ergebnisse der beiden Browserbenchmarks wirken auf den ersten Blick etwas enttäuschend. Sowohl im SunSpider- als auch im Browsermark 2.0-Test liegt das MeMO Pad FHD 10 LTE deutlich hinter der W-LAN-Variante zurück. Das war aber auch nicht anders zu erwarten, denn ähnliche Ergebnisse lieferte schon das Xperia Tablet Z von Sony, in dem ebenfalls ein APQ8064 steckt.

Eine deutlich bessere Vorstellung zeigt das Qualcomm-SoC allerdings in den beiden regulären Android-Benchmarks. Sowohl der AnTuTu- als auch der Quadrant-Score ist deutlich besser als beim Geschwistermodell mit Intel-SoC. Auch die bisherigen Werte des Sony-Tablets werden - trotz des gleichen SoCs - noch einmal leicht übertrumpft. Die beiden vielseitigen Androidbenchmarks bilden das Leistungspotential eines Tablets in aller Regel besser ab als die Browserbenchmarks, diese Ergebnisse sind also etwas stärker zu gewichten. In der Praxis haben wir allerdings ohnehin keinen Performanceunterschied zwischen den beiden Varianten des ASUS-Tablets feststellen können.

Akku

Mit dem Wechsel des SoCs ist auch ein veränderter Stromverbrauch verbunden. Wir haben deshalb erneut die Akkulaufzeit gemessen. Während die W-LAN-Variante des MeMO Pad FHD 10 ein 1080p-Video bei maximaler Displayhelligkeit reichlich vier Stunden lang wiedergeben konnte, leistet die LTE-Variante Erstaunliches: Die Laufzeit verdoppelt sich für das gleiche Szenario auf acht Stunden und liegt damit relativ nah an den von ASUS angegebenen zehn Stunden. Das MeMO Pad FHD 10 LTE entpuppt sich damit als Ausdauertalent.

Fazit

ASUS stand vor keiner schweren Aufgabe - ein überzeugendes Tablet sollte einfach noch um LTE-Funktionalität erweitert werden. Doch dafür musste immerhin ein anderes SoC genutzt werden. Der Wechsel des SoCs war mit zwei großen Risiken verbunden: Zum einen konnte die Performance einbrechen, zum anderen die Akkulaufzeit sinken. Auch wenn das Qualcomm-SoC in den Browserbenchmarks hinter dem Intel-SoC der W-LAN-Variante zurückliegt, zeigen die aussagekräftigeren Androidbenchmarks ein anderes Bild: Der Snapdragon S4 Pro kann neue Bestwerte aufstellen. Und bemerkenswerterweise macht auch die Akkulaufzeit bei unserem Testszenario einen wirklich bemerkenswerten Sprung nach oben.

Das ASUS MeMO Pad FHD 10 LTE ist ein bemerkenswertes LTE-Tablet. Es ergänzt das ohnehin schon überzeugende W-LAN-Modell nicht nur um ein LTE-Modul, sondern sorgt zusätzlich noch für einen Performanceschub und vor allem für beachtliche Akkulaufzeiten. Insgesamt ist das ASUS MeMO Pad FHD 10 LTE damit aktuell eines der attraktivsten 10,1-Zoll-Tablets mit LTE. Ein vergleichbares Konkurrenzmodell ist eigentlich nur die LTE-Variante der Xperia Tablet Z, das ebenfalls ein Full HD-Display und den Snapdragon S4 Pro bieten kann. Für das Sony-Tablet spricht, dass es staub- und wasserfest ist, als Multifunktionsfernbedienung genutzt werden kann und noch etwas hochwertiger als das MeMO Pad wirkt. Auf der anderen Seite hält das MeMO Pad FHD 10 LTE deutlich länger durch und hat einen separaten Micro-HDMI-Ausgang. Vor allem aber ist es 140 Euro günstiger als das Xperia Tablet Z LTE, das mit nur 16 GB Speicher 589 Euro kostet.

Das würde trotz des ohne Zweifel stattlichen Verkaufspreises durchaus eine Preis-Leistungs-Empfehlung für das ASUS MeMO Pad FHD 10 LTE rechtfertigen. Angesichts der überzeugenden Gesamtvorstellung können wir aber sogar unseren Excellent-Hardware-Award zücken.

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Positive Aspekte des ASUS MeMO Pad FHD 10 LTE :

  • überzeugendes Display mit WUXGA-Auflösung
  • leistungsstarker Prozessor
  • LTE
  • microHDMI-Ausgang, microSD-Kartenleser
  • aktuelle Androidversion (Android 4.2)
  • gute Akkulaufzeit
  • solide Kameras 

Negative Aspekte des ASUS MeMO Pad FHD 10 LTE:

  • maximale Displayhelligkeit könnte höher sein 

 

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