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In unserer vor kurzem erschienenen Ausgabe von Hardwareluxx [printed] duellieren sich drei aktuelle Notebooks, die in erster Linie den Anspruch erheben, Gamer mit maximalen Frameraten zu versorgen. Leider erst nach Redaktionsschluss erreichte uns das MG6.c des deutschen Built-to-Order-Herstellers mySN. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschlossen, den 15,6-Zöller in einem umfangreichen Online-Test nachzureichen. Interessant wird der Test zudem dadurch, dass es sich bei Deviltechs im Heft vorgestelltem Fire DTX und unserem heutigen Testkandidaten um Geschwister im Geiste handelt – beide basieren auf dem gleichen Barebone.
Gegenüber den Branchengrößen haben die meist kleineren Built-to-Order-Hersteller einen entscheidenden Vorteil: Sie sind flexibel. Während die Notebooks der Konkurrenz meist in recht starren Konfigurationen vorliegen, die nur minimal verändert werden können, erfreut man sich beim Kauf bei mySN und Konsorten einer schier grenzenlosen Flexibilität. Hat man sich für ein Barebone entschieden, können die meisten Komponenten dem eigenen Gusto angepasst werden. Einschränkungen müssen in der Regel lediglich bei der Grafikkarte in Kauf genommen werden – bei ATI-Karten gibt es meist ein fixes Modell pro Bestellung, bei NVIDIA stehen in der Regel mehrere Karten zur Auswahl. Alle weiteren Komponenten sind frei wählbar, sei es nun die CPU (solange diese im gleichen Sockel Platz findet), die verbaute HDD, die Masse des Arbeitsspeichers und teils sogar die Auflösung des Displays. So kann man sich als Anwender zumindest schon einmal sicher sein, dass Geld auch wirklich nur für Hardware investiert werden muss, die einem persönlich wichtig erscheint. Wenn wir gerade beim Preis sind – mit einem Preis von rund 1113 Euro zeigt mySN erneut, dass gerade Custom-Anbieter häufig eine Menge Hardware zum kleinen Preis bieten können.
Hier die Eckdaten unseres Testmusters:
Eckdaten: mySN MG6.c | |
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Prozessor: | Intel Core i7-620M |
Arbeitsspeicher: | 4 GB |
Festplatte: | 1x 320 GB / 7200 rpm |
Laufwerk: | DVD-Multiformat-Brenner |
Grafik: | ATI Mobility Radeon HD5650 |
Display: | 15,6 Zoll - 1920 x 1080 - LED |
Akku: | 4800 mAh / 54 Wh |
Gewicht: | 2,7 kg |
Abmessung: | 370 x 250 x 27 - 37 mm |
Preis: | 1113 Euro |
Garantie | 24 Monate (inkl. 6 Monate 24 Stunden Pick-Up) |
Dass das MG6.c auf dem gleichen Barebone wie das bereits getestete Fire DTX von Deviltech aufbaut, zeigt nicht nur das Äußere, sondern auch ein Blick auf die verbaute Hardware. Als CPU setzt mySN einen Core i7-620M ein. Anders als die im vergangenen Herbst gelaunchten mobilen Core-i7-CPUs ist das hier zum Einsatz kommende Modell bereits in modernen 32-nm-Strukturen gefertigt. Wie es der Name aber bereits vermuten lässt, handelt es sich beim i7-620M nicht um ein Quadcore-Modell, sondern um eine Dual-Core-CPU. Analog zu den bekannten Quad-Core-Prozessoren hat Intel erneut den Turbo-Modus integriert, der die CPU je nach Last und Auslastung der Kerne dynamisch übertaktet. Dank der kleineren Struktur taktet Intel seine 32-nm-Modelle vergleichsweise hoch. Der Core i7-620M bringt es im normalen Betrieb auf 2,66 GHz. Im Turbo wird die CPU hingegen auf beachtliche 3,33 GHz gepusht.
Modern zeigt sich das MG6.c bei einem Blick auf die GPU. Es kommt ATIs Mobility Radeon HD5650 zum Einsatz. Die GPU wird im 40-nm-Prozess gefertigt und taktet mit 600 MHz. Der Grafikspeicher beläuft sich auf ausreichende 1 GB und taktet mit 800 MHz. So ist davon auszugehen, dass die GPU auch mit aktuellen Spielen zurechtkommt. In den kommenden Wochen erwarten wir erste Geräte mit ATIs neuer High-End-Lösung Mobility Radeon HD5870, die werden aber natürlich deutlich teurer.
Auch bei der übrigen Ausstattung bietet mySN viel fürs Geld. Es wird eine Seagate-Festplatte mit einer Kapazität von 500 GB und 7200 rpm verbaut. Eine SSD ist natürlich auch möglich, treibt den Preis aber noch einmal deutlich in die Höhe. Als Chipsatz kommt natürlich Intels aktueller P55 zum Einsatz. Der bietet alle wesentlichen Optionen, einzig USB 3.0 bleibt dem Kunden somit noch verwehrt. Abgerundet wird die Hardware-Ausstattung von 4 GB an DDR3-RAM und einem Multiformat-DVD-Brenner.
Die Eckdaten des verbauten Displays können gefallen. So verbaut mySN im MG6.c ein LED-Panel mit einer hohen nativen Auflösung von 1980 x 1020 Bildpunkten. Insbesondere dann, wenn das MG6.c auch produktiv genutzt werden soll, bietet der „großzügige“ Desktop natürlich einen erheblichen Mehrwert. Die Kehrseite zeigt sich hingegen beim Spielen: in der nativen Auflösung zu spielen, sollte zwar möglich sein, allerdings müssen die Qualitätseinstellungen dann merklich heruntergefahren werden. Dem aktuellen Trend folgend kommt natürlich auch bei diesem Notebook ein Glare-Type-Panel zum Einsatz.
Sonderwege geht mySN hingegen beim Akku. Unserem Testmuster lagen gleich zwei Stromspeicher bei. Neben dem standardmäßigen Akku mit 4800 mAh und 54 Wh bietet man ein 9-Zellen-Modell an. Das bringt 7200 mAh und 77,76 Wh und stellt eine Besonderheit dar – mySN ist der einzige Anbieter, der für das zum Einsatz kommende Barebone einen so leistungsstarken Akku bereitstellt. Interessenten sollten hier jedoch noch einmal zusätzliche 119 Euro einplanen. Mit Hinblick auf den großen Stromhunger der aktuellen Core-Generation ist das theoretisch sicherlich keine schlechte Wahl. Ob sich der Maxispeicher auch im Praxistest bewähren kann, werden wir im Folgenden klären.