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Ein soziales Netzwerk beteiligt seine Nutzer an den Werbeeinnahmen

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Ein soziales Netzwerk beteiligt seine Nutzer an den Werbeeinnahmen
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Wer heute ein neues soziales Netzwerk etablieren möchte, der muss sich etwas einfallen lassen, um gegen die großen Platzhirsche wie Facebook, Twitter oder Google+ bestehen zu können. Mit tsu versucht es nun ein weiterer Anbieter. Die Idee dahinter: Während sich alle großen Anbieter an den Werbeeinnahmen, die über ihre Nutzer generiert werden, bereichern, wollen die Macher hinter tsu ihre Nutzerschaft an den Einnahmen beteiligen.

Wie viel das in etwa sein kann, wird am Beispiel von Facebook deutlich. Alleine im zweiten Quartal setzte das soziale Netzwerk hinter Mark Zuckerberg 2,91 Milliarden US-Dollar um und strich einen Nettogewinn von 791 Millionen US-Dollar ein. Der größte Teil der Einnahmen stammte dabei aus dem Anzeigengeschäft, mit 2,676 Milliarden US-Dollar immerhin 91 Prozent. Davon wiederum wurden 1,659 Milliarden US-Dollar oder 62 Prozent über die Mobilversion von Facebook erwirtschaftet.

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Die Startseite von tsu.

Ein Algorithmus für die gerechte Aufteilung

Das neue soziale Netzwerk tsu ist am gestrigen Dienstag offiziell gestartet und möchte seine Nutzer für das Posten von Beiträgen entschädigen. Um seine Nutzer allerdings an den Einnahmen beteiligen zu können, muss tsu zunächst selbst Geld einnehmen. Dies soll wie bei allen anderen sozialen Netzwerken über verschiedene Werbe-Banner und Anzeigen geschehen, die man seinen Nutzern anzeigen möchte und die von vielen unterschiedlichen Werbetreibenden stammen sollen. Zehn Prozent dieser Einnahmen will das soziale Netzwerk behalten. Die restlichen 90 Prozent sollen hingegen unter den Nutzern des Netzwerkes aufgeteilt werden.

Wie viel am Ende jeder Nutzer bekommt, wird über einen speziellen Algorithmus bzw. einen Verteilungsschlüssel bestimmt. Dabei werden verschiedene Faktoren wie die Aktivität eines jeweiligen Nutzers selbst oder die Reichweite und Anzahl der Beiträge berücksichtigt. Wie das Geld am Ende aufgeteilt werden soll, beschreibt tsu in seinen FAQ am Beispiel von 100 US-Dollar. Wie bereits erwähnt streicht zunächst die Plattform selbst von diesen 100 US-Dollar zehn Prozent ein. Übrig bleiben also 90 Prozent bzw. 90 US-Dollar, die unter den Nutzern aufgeteilt werden sollen.

Wir nennen unseren tsu-Nutzer der Einfachheit halber einfach mal Max. Max wurde von seinem Vater zu tsu eingeladen – der Vater wiederrum von seinem zweiten Sohn und dieser von seinem besten Kumpel. Insgesamt sind also vier tsu-Nutzer an der Ausschüttung beteiligt. Den größten Batzen bekommt Max als Profil-Inhaber. Ihm werden 50 Prozent der verbleibenden 90 US-Dollar zugeschrieben. Der Vater als unmittelbarer Einlader wird hingegen mit einem Drittel belohnt und bekommt damit 33,33 Prozent bzw. 29,70 US-Dollar gutgeschrieben (1/3 der 90 Prozent). Ein weiteres Drittel des Drittels und damit 11,1 Prozent bzw. 9,99 US-Dollar bekommt der Bruder von Max (1/3 von 1/3 = 1/9 der 90 Prozent). Dessen bester Kumpel wird mit einem weiteren Drittel des verbleibenden Kuchenstücks belohnt (1/3 von 1/3 von 1/3 = 1/27 der 90 Prozent). Er bekommt 3,7 Prozent und damit 3,33 US-Dollar.

Registrierung nur über Einladung

Damit ist auch klar, warum tsu über keinen normalen Anmeldeprozess verfügt. Wer dem neuen sozialen Netzwerk beitreten möchte, der benötigt eine Vanity-URL eines tsu-Nutzers, über die er sich registrieren kann. Nach der Registrierung kann der Nutzer wie bei Facebook Fotos veröffentlichen, Links und Videos teilen oder seinen Status kundtun. Der Feed erinnert dabei sehr an den großen Konkurrenten. Wie viel Geld ein Nutzer von tsu erhält, das kann über einen Unterpunkt innerhalb des Profils eingesehen werden. Dort wird nicht nur der aktuelle Betrag gelistet, sondern auch aufgezeigt, wie sich dieser zusammensetzt. Ausbezahlt werden kann der Betrag allerdings erst ab 100 US-Dollar. Vorher kann das gesammelte Geld innerhalb des Netzwerkes verteilt und zum Beispiel an wohltätige Einrichtungen gespendet werden. Hierfür können Profil-Inhaber einen speziellen Spende-Button auf ihrem Profil platzieren. Für jede Transaktion verlangt tsu allerdings drei Prozent des Umsatzes als Gebühr.

Wie sich tsu entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Wir sind jedenfalls sehr gespannt!

tsu selbst wurde von einem New Yorker Startup ins Leben gerufen. Zur Verfügung stand ein Risikokaptal in Höhe von sieben Millionen US-Dollar. Um den Start voranzubringen, will man sich prominente Unterstützung ins Boot geholt haben. Auf tsu registriert sollen bereits der Rapper 50 Cent oder der NBA-Star Carmelo Anthony sein.

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