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Hausdurchsuchungen bei der GetGoods AG

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Hausdurchsuchungen bei der GetGoods AG
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Nachdem am vergangenen Donnerstag die Vertriebstochter der GetGoods AG Insolvenz anmelden musste, folgte zum Wochenauftakt auch der Mutterkonzern. Die GetGoods Vertriebs GmbH betrieb unter anderem die Onlineshops GetGoods.de, HoH.de oder HandyShop.de. Wenige Stunden später erwägte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) den Verdacht des Insiderhandels. Laut Medienberichten soll noch am Montag ein Großaufgebot von fünf Staatsanwälten und 40 LKA-Beamte an drei Standorten angerückt sein. Auch die Privatwohnung des Vorstandsvorsitzenden der Getgoods AG Markus Rockstädt-Mies soll durchsucht worden sein. Laut RBB Online seien Festplatten und Computer sichergestellt worden.

Anlass der Hausdurchsuchungen soll auch eine Anzeige des US-amerikanischen Internethändlers Brightstar gewesen sein. Dieser soll dem Unternehmen vorgeworfen haben, über 192.000 Handys, die sich nicht im Eigentum von GetGoods und lediglich in deren Lagerräume gelagert wurden, auf eigene Rechnung verkauft haben. Die Staatsanwaltschaft soll aufgrund von Unterschlagung von rund 50 Millionen Euro ermitteln. Außerdem sei ein solcher Vorgang aktienrechtlich relevant, da GetGoods damit die Verkaufserlöse als eigenen Umsatz ausgewiesen hätte.

Auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistung bestätigte inzwischen, dass man die Kursbewegungen der GetGoods-Aktie im Zusammenhang mit der Insolvenz analysieren werde. Bereits zwei Tage vor der Bekanntgabe der Zahlungsunfähigkeit waren sowohl der Kurs der GetGoods-Aktie angesichts massiver Verkäufe deutlich nach unten gesackt. Sollten sich tatsächlich Anzeichen für Marktmanipulationen ergeben, werde die Behörde den Fall der Staatsanwaltschaft übergeben, teilte eine Sprecherin der Märkischen Oderzeitung mit.

Markus Rockstädt-Mies wies die Vorwürfe in einem Interview mit der Zeitung zurück. Die Verträge mit Brightstar sollen klar belegen können, dass GetGoods sich konform verhalten habe. Von einem Insiderhandel in den eigenen Reihen wolle man ebenfalls nichts wissen. Insgesamt zeigte sich Rockstädt-Mies sehr besorgt für den Standort Frankfurt (Oder), sprach von einer „unschönen Situation“ und machte deutlich, dass man sehr zuversichtlich sei, einen Investor zu finden.

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