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Totgesagte leben länger und allen Niedergangs-Prognosen zum Trotz: Die SMS lebt weiter und das quicklebendiger denn je. Während der Niedergang des Kurznachrichtendienstes schon vor Jahren vorausgesagt wurde und die SMS in den letzten Jahren tatsächlich starke Konkurrenz durch Smartphone-Apps wie WhatsApp, Facebook oder Skype erhalten hat, erfährt sie noch immer großen Zuspruch und setzt eigentlich von Jahr zu Jahr einen neuen Rekord oben drauf. Das berichteten heute die Kollegen von heise online.
Wurden 2012 in Deutschland über 59 Milliarden SMS verschickt, was einem Plus von gut acht Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach, sollen es Berechnungen des Branchenverbandes Bitkom zufolge in diesem Jahr voraussichtlich 63 Milliarden Nachrichten werden. Damit würden die Deutschen noch einmal gut sechs Prozent mehr SMS verschicken als noch 2012. Im Schnitt verschickt jeder Deutsche 740 SMS pro Jahr. Gerade einmal vier Jahre zuvor lag der Durchschnitt noch bei sehr überschaubaren 44 Nachrichten jährlich.
Der Ursache des noch immer anhaltenden SMS-Booms in Deutschland ist schnell erklärt: Immer mehr Dienste sind in den vergangenen Jahren für die SMS hinzugekommen. So werden Flugreisende bei Gate-Wechseln oder Verspätungen zeitgenau per SMS benachrichtigt, das Online-Banking geschieht bequem über Mobile-TAN und der Parkschein lässt sich ebenfalls ganz einfach via SMS lösen.
Umsatz bringt die SMS trotzdem nicht mehr
Doch die steigende Anzahl der verschickten SMS schlägt sich nicht beim Umsatz der Mobilfunkprovider nieder. Der Umsatz-Anteil von SMS und MMS, womit sich auch Bilder verschicken lassen, ist seit Jahren rückläufig. Wurden 2009 noch über 50 Prozent des Umsatzes durch SMS- und MMS-Dienste generiert, waren es 2012 nur noch rund 35 Prozent. Die meisten SMS sind schon via Flatrate bezahlt oder werden netzintern verschickt, wo für den Kunden keinerlei Kosten entstehen.
Wäre es nach den Mobilfunkanbietern gegangen, so hätte Joyn die Nachfolge der SMS antreten sollen. Inzwischen glauben die Betreiber aber selbst nicht mehr an den Erfolg des Dienstes, wie wir seit heute wissen.