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Samsung entfernt Benchmark-Turbo mit Android 4.4

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Samsung entfernt Benchmark-Turbo mit Android 4.4
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Im vergangenen Jahr sorgte Samsungs Benchmark-Turbo im Galaxy S4 und Galaxy Note 3 für viel Kritik - auch, weil das Unternehmen das absichtliche Manipulieren von Testergebnissen nicht zugeben wollte. Nun scheint man es sich jedoch anders überlegt zu haben.

Denn wie Ars Technica berichtet, beschleunigen beide Smartphones ihren SoC nicht mehr, wenn bestimmte Programme - vornehmlich Benchmarks - ausgeführt werden. Aufgefallen ist dies bei Versuchen mit dem Update auf Android 4.4.2, das für beide Geräte angeboten wird. War der Turbo in neuerlichen Versuchen sowohl in Version 4.2 als auch 4.3 vorhanden, fehlt dieses Merkmal in der aktuellen Version des Betriebssystems, die wie üblich von Samsung angepasst wurde.

Bei den Untersuchungen verliess man sich aber nicht nur auf eigene Ergebnisse, sondern wandte sich auch an Primate Labs, den hinter Geekbench stehenden Entwickler. Dessen Datenbankeinträge bestätigten dem Bericht zufolge die Veränderungen, die Werte unter Android 4.4.2 seien demnach geringer als unter 4.3 ausgefallen. Gleichzeitig, so Primate Labs, konnte man jedoch feststellen, dass nun auch Hersteller, die bislang nicht durch derartige Manipulationen aufgefallen sind, auf dieses Mittel zurückgreifen. Konkret genannt wird hier Sony, auf einzelne Modelle geht man jedoch nicht ein.

Erstmals aufgefallen waren die Beschleunigungen im vergangenen Juli. AnandTech hatte zu diesem Zeitpunkt bemerkt, dass auf dem Galaxy S4 mit Exynos-SoC eine Whitelist vorhanden war, die Namen verschiedener Applikationen enthielt. Beim Start einer solchen wurden CPU und GPU beschleunigt, allein die GPU-Leistung soll so um 11 Prozent höher ausgefallen sein. Anfang Oktober konnte Ars Technica dann ein ähnliches Verhalten beim Galaxy Note 3 nachweisen, hier wurde jedoch lediglich der CPU-Takt künstlich hoch gehalten.

Auf Nachfrage verwies Samsung in beiden Fällen auf das „bestmögliche Nutzererlebnis“, durch Taktsteigerungen würde man lediglich auf „Funktionen mit einem erheblichen Leistungsbedarf“ reagieren. Allerdings hätte man dies nicht getan, „um bestimmte Benchmark-Ergebnisse zu verbessern“. Diese Aussage konnte jedoch schnell als falsch entlarvt werden. Denn die Whitelist enthält lediglich die Namen von Benchmark-Applikationen. Den endgültigen Nachweis lieferten dann verschiedene Entwickler. Diese benannten ihre Software lediglich um, um die Whitelist zu täuschen. Tatsächlich arbeiteten die SoCs dann trotz des hohen Leistungsbedarfs lediglich mit normalen Taktraten.

Quellen und weitere Links

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