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iFixit zerlegt das iPhone 6s

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iFixit zerlegt das iPhone 6s
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Den heutigen Verkaufsstart des iPhone 6s und iPhone 6s Plus nimmt iFixit zum Anlass, das kleinere der beiden Modelle in seine Einzelteile zu zerlegen. Wie immer stellt sich natürlich auch die Frage, wie leicht komme ich an die einzelnen Komponenten heran, um sie bei einem eventuellen Defekt selbst tauschen zu können. Zwar ist eine Reparatur bei Apple fast immer möglich, recht schnell ist aber ein Komplettaustausch notwendig und der wird ebenso schnell sehr teuer.

Teardown des iPhone 6s durch iFixit

Teardown des iPhone 6s durch iFixit

Um das Gehäuse zu öffnen, müssen zwei Pentalobe-Schrauben am Boden des iPhone 6s gelöst werden. Diese Schrauben sind in der neuesten Generation in Gehäusefarbe gehalten. Offenbar hat Apple das Verkleben des Displays am Gehäuse verstärkt, mit einem speziellen Werkzeug oder einfach einem Saugnapf und etwas Wärme soll es sich dann aber doch recht leicht lösen lassen. Nach den Pentalobe-Schrauben verwendet Apple offenbar nur noch die klassischen Kreuzschlitz- oder Phillips-Schrauben. Ist das richtige Werkzeug vorhanden, steht dem Zerlegen in seine Einzelteile theoretisch nichts mehr im Wege.

Teardown des iPhone 6s durch iFixit

Teardown des iPhone 6s durch iFixit

Ist das Display entfernt worden, fällt das höhere Gewicht mit 60 g (ein Plus von 15 g) auf. Maßgeblich dafür verantwortlich ist wohl der kapazitive Sensor auf der Rückseite, der für die Erkennung des 3D Touch sorgt. Mit am Display befestigt ist die FaceTime-Kamera, die von 1,3 auf 5 Megapixel aufgewertet wurde. iFixit hat in der Folge den EMI-Schutz entfernt und findet dann auch den IC, der vermutlich für die Signalauswertung des 3D Touch verantwortlich ist. Die Bezeichnung 343S00014 lässt aber keinerlei Rückschlüsse auf den Hersteller oder die genaue Funktion zu. Auf der anderen Seite des Displays befindet sich der Home-Button mit Touch ID. Der Touch-ID-Sensor soll den Fingerabdruck im Vergleich zum Vorgänger doppelt so schnell auslesen können. Rein äußerlich hat sich an der Hardware aber offenbar nichts getan.

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Eine weitere Neuerung des iPhone 6s ist die Taptic Engine. Anstatt eines oszillierenden drehenden Motors, verwendet Apple eine oszillierenden linearen Mechanismus. Dieser soll deutlich besser spürbar sein und lässt zudem besser zwischen unterschiedlichen Vibrationsprofilen unterscheiden. Kurze Stöße von nur 15 ms sollen so noch spürbar sein.

Apple hat die Kapazität des Akkus beim iPhone 6s im Vergleich zum Vorgänger reduziert. Von 1.810 mAh geht es herunter auf 1.715 mAh (bei 3,8 V und 6,55 Wh). Die Akkulaufzeit soll aber identisch sein, was erste Tests dazu auch bestätigen. Apple musste den Akku offenbar aus Platzgründen verkleinern – die Taptic Engine und die Sensorik für 3D Touch nehmen zusätzlichen Platz in Anspruch.

Teardown des iPhone 6s durch iFixit

Teardown des iPhone 6s durch iFixit

Bevor das Logicboard entfernt werden kann, muss dann dennoch ein neuer Schraubentyp gelöst werden. Eine Sechskantschraube war vorher in keinem iPhone zu finden, stellt aber auch keine große Hürde da. Auf dem Logicboard befindet sich dann der neue Apple A9 (Apple A9 APL0898 SoC) mit 2 GB LPDDR4 Arbeitsspeicher (K3RG1G10BM-BGCH). Der A9 soll etwa 15 Prozent kleiner sein, als der A8, allerdings hat Apple den M9-Chip integriert, so dass das Chip-Package etwas größer geworden ist. Ein Update erhalten hat auch das LTE-Modem, denn nun kommt ein Qualcomm MDM9635M LTE Cat. 6 zum Einsatz. Dieser ermöglicht es auch, dass Apple mehr LTE-Bänder als je zuvor in einem Gerät unterstützen kann. Eine Kombination aus 6-Achsen- und 3-Achsen-Gyroskop (InvenSense MP67B und Bosch Sensortec 3P7 LA) sorgt für die richtige Bestimmung der Orientierung des iPhone 6s und soll jegliche Bewegung auswerten können.

Die 16, 64 oder 128 GB Speicher stammen offenbar aus dem Hause Toshiba. Das WLAN nach 802.11 ac wird vom Universal Scientific Industrial 339S00043 angesteuert. Der NFC-Controller stammt aus dem Hause NXP und hört auf den Namen 66V10. Hinzu kommen ein gutes Dutzend an weiteren ICs, die für das Power Management, die Audioverstärkung oder die Ansteuerung der Antennen verantwortlich sind.

Teardown des iPhone 6s durch iFixit

Teardown des iPhone 6s durch iFixit

Schlussendlich vergibt iFixit 7 von 10 Punkten für die Reparierbarkeit des iPhone 6s. Das Display dürfte die häufigste Komponenten sein, die getauscht werden muss und dieser Prozess gestaltet sich noch immer recht einfach. Auch die Batterie ist noch relativ leicht zugänglich und lässt sich damit tauschen. Der Touch-ID-Sensor ist weiterhin direkt mit dem Logicboard verbunden und erschwert damit im Falle eines Defekts die Reparatur. Ebenfalls noch immer notwendig ist Spezialwerkzeug, bereits zum Öffnen des Gehäuses müssen Pentalobe-Schrauben gelöst werden. Weitere Bilder und Details zum Teardown sind direkt bei iFixit zu finden. In Kürze wird auch eine Demontage des iPhone 6s Plus erwartet.

Quellen und weitere Links

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